Nach einigen traumatischen Erlebnissen erbittet der amerikanische Soldat Lieutenant John J. Dunbar im Jahr 1863 seine Versetzung zum abgelegensten Vorposten der Armee an der "Grenze des Wilden Westens". Als er dort ankommt, findet er das Fort verlassen vor. Durch eine Verkettung von Zufällen gerät seine Existenz innerhalb der Armee völlig in Vergessenheit, und so beginnt er ein einsames - aber einigermaßen zufriedenes - Leben im halb verfallenen Fort mitten in der Prärie. Bis einige Krieger aus einem Stamm der Comanchen, der sein Sommerlager nicht allzu weit vom Fort einfernt aufgeschlagen hat, ihn entdecken und aus Neugier auf diesen seltsamen Weißen immer wieder beim Fort auftauchen. Dunbar ist von diesen fremdartigen "Wilden" ebenso fasziniert wie sie von ihm, und so beginnt eine Annäherung, an dessen Ende der Soldat Lieutenant John J. Dunbar zu "Der-mit-dem-Wolf-tanzt" geworden ist.
Michael Blake schildert diesen "Clash of Cultures" sehr sensibel - und nicht ohne Humor - aus beiden Perspektiven. Er versetzt seine Leser in die Gedankenwelt sowohl der Comanchen als auch des Soldaten und stellt die schrittweise Annäherung zwischen dem "Weißen" und den "Indianern" nachvollziehbar und ohne Kitsch und Klischees dar. Dabei schildert er die Szenerie (die unendliche Weite der Prärie, die trostlose Verkommenheit des verlassenen Forts, das majestätische Schauspiel der heranziehenden Büffelherde, die faszinierende Fremdheit des Stammeslebens der Ureinwohner...) so anschaulich und fast poetisch, dass man sie vor Augen sieht und tiefe Trauer empfindet, dass wir Menschen diese Welt für immer zerstört haben.
Eine Geschichte ohne großen Spannungsbogen, aber so anrührend und schön erzählt, dass ich das Buch - einmal angefangen - nicht mehr aus der Hand legen wollte. ( )