Ein fesselndes Mehrgenerationen-Familiendrama, das von 1908 bis in die 1950er Jahre in London und Cornwall spielt. An einem Herbsttag im Jahr 1909 erblickt der wohlhabende junge Richard Finborough die zwanzigjährige Isabel Zeale am Hafen von Lynmouth in Devon. Ihre Schönheit zieht ihn in ihren Bann. Isabel, die sich der schändlichen Geheimnisse ihrer Vergangenheit bewusst ist, hat nicht die Absicht, jemanden in ihr Leben zu lassen, aber Richards Hartnäckigkeit und Inbrunst gewinnen ihm schließlich ihr Vertrauen - und ihre Hand in der Ehe. Die Jahrzehnte vergehen, und Isabel und Richard gründen in den turbulenten Zeiten des Ersten Weltkriegs und der 1920er Jahre eine Familie. Als ihre Kinder das Erwachsenenalter erreichen, ist Isabel überzeugt, dass ihr Geheimnis sicher ist - bis ein alter Bekannter aus dem Schatten tritt und ihre Welt auf den Kopf stellt. Um das Glück derer, die sie am meisten liebt, zu schützen, muss Isabel den Mut finden, sich dem zu stellen, was vor ihr lag, und mit den Konsequenzen leben...

Zunächst mal frage ich mich, was das im Titel angesprochenen "Haus in den Wolken" ist.
Ansonsten hebt der Klappentext recht auf die Beziehung Richard- Isabelle ab, tatsächlich geht es aber in erster Linie um die Kinder aus dieser Beziehung. Isabelle selbst bleibt als Person nämlich sehr blass.

Isabelle und Richard lernen sich Anfang des 20. Jahrhunderts durch Zufall kennen. Sie sind nicht vom gleichen Stand, trotzdem verliebt sich Richard heftig in Isabelle und schließlich heiraten die beiden.
Aus der Ehe entstammen drei Kinder, die sich recht unterschiedlich entwickeln. Eine Pflegetochter kommt noch hinzu. Keines der Kinder macht seinen Weg so, wie Richard es gern hätte. So kommt es zu immer mehr Brüchen in seinem Leben, nicht zuletzt auch mit Isabelle.
Die Lebenswege und Charaktere der Kinder sind gelungen und spannend. Ich hatte das Hörbuch, das von Doris Wolters sehr gut gelesen wird. Dass am Ende, wie man so schön sagt, jeder Topf seinen Deckel hat, lässt die Leserin mit zufriedenem Gefühl zurück. Also, so recht was zum feierabendlichen Weghören, hat mir Autofahren und Bügeln verkürzt. ( )

Richard ist sofort von der aus einfachen Verhältnissen stammenden Isabel fasziniert. Nach einiger Zeit kann sie sich seinem Charme nicht mehr länger entziehen und beginnt mit ihm eine Beziehung, die mit einer Heirat endet. Auch der Nachwuchs lässt nicht lange auf sich warten.

Doch kurz danach beginnt der erste Weltkrieg und Richard wird als Soldat gebraucht. Hier werden mit viel Feingefühl die Schrecken des Krieges geschildert, doch auch von der tiefe Verbundeheit zwischen den Kameraden wird gefühlsvoll erzählt. Und aufgrund einer solchen Freundschaft nimmt Richard dann auch die Tochter eines verwundeten Kameraden auf.

Von Anfang an werden Andeutungen gemacht, die die teilweise dunkle Vergangenheit der Charaktäre betreffen. Doch nie wird alles auf einmal erzählt, den Leser bekommt nur ein paar Puzzleteile hingeworfen, die später ein Ganzes ergeben. Diese spannenden Andeutungen ziehen sich wie ein roter Faden durch das Buch und verursachen immer wieder Konflikte.

Das Buch ist teils sehr dramatisch geschrieben, da wird das gesamte Programm durchlaufen. Dadurch, dass die Erzählperspektive immer wieder wechselt, erhält der Leser immer wieder die Möglichkeit, das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln zu beurteilen.
Die Geschichte ist atmosphärisch dicht und sehr anschaulich geschrieben, stets hat man Bilder wie aus einem Jane Austen-Film vor Augen.

Ein richtiger Schmöker, der aber aufgrund der Dramatik, für die man sich Zeit zum Nachdenken nehmen sollte, nichts für Zwischendurch ist.