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Agnes (1998)

von Peter Stamm

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26113101,904 (3.18)11
Agnes bittet ihren schriftstellernden Freund darum, eine Geschichte über ihre Liebe zu schreiben. Gemeinsam wird gelesen und korrigiert, während das Verhängnis seinen Lauf nimmt. " ... und dann, plötzlich, begibt sich der Erzähler in den Bereich des Fiktionalen. Er literarisiert die Beziehung, selektiert Erlebtes, betont Banales und entwirft Lebensmodelle. Der Schluss seiner Fiktion bestimmt, dass Agnes sich das Leben nimmt ... Eine einfache, spröde Sprache, erzählstrukturell ein Kunstwerk und dennoch leicht zu lesen. Rundum empfehlenswert" (C. Hattinger zum Buch, BA 12/98). Der raffiniert konstruierte Debütroman (Abi-Pflichtlektüre in Baden-Württemberg!), dessen Spannung noch über das Ende hinaus nachdenklich macht, ist erst jetzt als Hörbuch bei Parlando erschienen, dem "Stamm"-Label des beeindruckenden Schweizer Erzählers. Christian Brückner findet den passenden unsentimentalen Tonfall, gestaltet die Entwicklung der fragilen Zweierbeziehung seltsam sachlich, ja fast unbeteiligt. Schon ab kleineren Beständen empfohlen… (mehr)
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Im überheizten Lesesaal der Public Library in Chicago wechseln sie die ersten Blicke, bei einem Kaffee die ersten Worte. Eines Tages fordert Agnes ihn auf, ein Porträt über sie zu schreiben, sie will wissen, was er von ihr hält. Schnell zeigt sich, dass Bilder und Wirklichkeit sich nicht entsprechen – und dass die Phantasie immer mehr Macht über ihre Liebesbeziehung erhält. (thalia.de)
  Hoppetosse1 | Jan 22, 2024 |
Irgendwie habe ich es satt Bücher von alten Männern über junge Frauen zu lesen. Auch der namenlose Ich-Erzähler dieses Buches reiht sich hier ein: Unfähig zu Liebe und Bindung zieht er die unsichere und leicht einsame Agnes mit sich in die toxische Beziehung. Als Schriftsteller schreibt er nebenbei eine Geschichte über ihn selbst und Agnes, die lebendiger ist, als alles, was in Wahrheit zwischen den beiden passiert. Das Buch ist kunstvoll komponiert, aber gefallen hat es mir nicht so recht. ( )
  Wassilissa | Aug 30, 2023 |
“Agnes” von Peter Stamm war eine eher ungewöhnliche Lektüre, obschon der Inhalt wenig überrascht: Der namenlose Ich-Erzähler, ein Schriftsteller, trifft bei Recherchen zu einem Buch auf Agnes, eine Physikerin.
Nach einer kurzen Zeit der Annäherung finden beide zusammen. Fasziniert vom Geschichtenerzählen bittet Agnes ihren Partner um eine Erzählung, die sich fortan als roter Faden durch das gesamte Buch zieht. Dabei kommt es immer wieder zwischen wechselseitigen Beeinflussungen der semi-fiktionalen Geschichte und den im Buch behandelten Erlebnissen.

Genau diese Verflechtungen bilden einen Teil des Reizes dieser kurzen, lakonisch-distanziert erzählten Novelle. Es ist keine wirklich außergewöhnliche Geschichte, die hier erzählt wird und ihr Ende wird bereits mit dem ersten Satz des Buches vorweggenommen. Dennoch gelang es Stamm, mein Interesse dauerhaft aufrecht zu erhalten.

Zweifellos hilfreich dabei waren die kurzen, prägnanten Kapitel, die sich meist in zwei bis drei Minuten “weglesen” ließen. Obwohl “Agnes” kein "pageturner" im klassischen Sinn ist, war es auf seine ureigene Weise fesselnd und interessant.

Weithin offen ist es zweifellos in seinen Interpretationsmöglichkeiten und so bin ich nicht überrascht, daß es in einigen deutschen Bundesländern als Pflichtlektüre für das Abitur eingestuft ist. Für einen Deutsch-Lehrer zweifellos eine “Goldgrube”!

Vier von fünf Sternen.

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Ceterum censeo Putin esse delendam ( )
  philantrop | Feb 8, 2023 |
Luxus-Eisenbahnwagen sind auf Dauer nicht das ergiebigste Thema, dem man sich widmen kann. Ein Schweizer Autor, der sich mit Sachbüchern über abseitige Themen einen Namen gemacht hat, recherchiert über eben diese und ist dabei dankbar für jede Ablenkung. Zu Studienzwecken hält er sich in den USA auf und lernt im Lesesaal der Public Library Chicago die junge Agnes kennen. Agnes, eine Physikerin, fasziniert ihn durch ihre Rätselhaftigkeit und ihr elfenhaftes Wesen gleichermaßen. Zu seinem Erstaunen geht Agnes schnell auf sein Werben ein und die beiden werden ein Paar. Agnes zieht zu ihm, doch sie kommen sich nicht wirklich näher. Nicht so nahe, nicht so verschmelzend, wie der Sachbuchautor, dessen Name der Leser nie erfährt, es gerne hätte. Er versucht zu ergründen, was außer Agnes morbider, fast zwanghafter Beschäftigung mit dem Tod noch zwischen ihnen steht. Agnes Profession als Physikerin scheint nicht zufällig. Obsessiv will sie alles über das Leben und seine Begrenzungen wissen. Ihre Grundlagenforschung über atomare Kristallgitter wird ebenso von einem unerbittlichem Entschlüsselungswunsch getrieben, wie ihr Wunsch, ihre eigene Geschichte am besten schon vorab zu überblicken.

Die Liebe ist ihr unheimlich, sie ist ihr nicht begrifflich genug. Auch der Erzähler kann ihre Zweifel nicht zerstreuen, zumal er sich im Laufe der Erzählung auch immer wieder der burschikoseren Louise, dem exakten Gegenpart von Agnes, zuwendet. Agnes wird schwanger und verliert das Kind. Diese Tragödie bringt sie vollends um ihr subtiles Gleichgewicht. Sie drängt ihren Geliebten, ein mehr aus Spaß begonnenes Beziehungstagebuch wieder aufzunehmen und die Geschichte/ihre Geschichte fortzuschreiben. Sie wünscht sich von ihm, dass er ihr ein Leben aus Punkten male, wie die Bilder impressionistischer Künstler. "Glück malt man mit Punkten, Unglück mit Strichen." Durch das Schreiben soll er es schaffen, "das Kind für sie zu machen". Sie habe es ja nicht geschafft. Die Geschichte als Ersatz für das Leben, das ihr abhanden kam. So wird der Ich-Erzähler zum Erfinder, der Report zum Roman: "Jetzt war Agnes mein Geschöpf" - damit nimmt das Unheil seinen Lauf. Halbherzig wehrt er sich zunächst, doch bald schon erliegt er dem Reiz, nicht nur eine Geschichte, sondern auch Agnes nach seinem Willen und Wunsch zu formen. Was nicht gelebt werden kann, soll wenigstens geschrieben werden. Artig bemüht er sich um eine Wendung hin zu einem Happy End. In der Geschichte darf das Kind leben, sie werden eine glückliche Familie.

Doch diese Geschichte ist nicht authentisch, das spürt der Erzähler, das spürt auch Agnes. Er schreibt heimlich den Schluß 2. Agnes, von einer manischen Suche getrieben, findet diesen schließlich auf der Festplatte: den folgerichtigen, wahrhaften Schluss der Geschichte und es ist an ihr, ob dieser Schluss wirklich der Schluss ihrer/dieser Geschichte werden wird. "Agnes ist tot, eine Geschichte hat sie getötet". So beginnt der Roman. Ist sie tot, ist sie nur innerlich tot, ist sie für den Erzähler tot, ist der Erzähler für sie tot? Im Buch wird es nicht entschieden, diese Entscheidung wird jedem Leser neu überlassen.

Das vorherrschende Thema des Romans ist Identität. Peter Stamms Roman zieht den Leser trotz seiner gleichwohl distanzierten und unterkühlten Sprache in einen Sog unerbittlicher Trauer. Die Grenzen zwischen Realität und Fiktion zerfließen, bis einer der beiden Protagonisten daran zerbricht. Es sind zwei im Grunde gleiche Fragen, die zu unterschiedlichen Motiven werden: Agnes, die wissen will, was von ihr bleibt und der Ich-Erzähler, der der Verlockung, sich des Anderen zu bemächtigen, nicht widerstehen kann. Im Spiel der Charaktere läuft alles auf die Frage hinaus: Können wir ohne ein selbst gefertigtes Bild des Anderen auskommen?

Es geht aber nicht nur um die Identität einzelner Personen, elegant beleuchtet Peter Stamm auch die Frage nach der Identität eines Buches. Wie viel Erfahrung, wie viel Wahrheit muss einem Roman zugrunde liegen? Kann ein Roman ein Ersatz sein für ein nicht gelebtes oder ein nicht mehr lebbares Leben? Das Reale verwandelt sich ins Mediale, der Roman wird zum Sammelbecken. Es ist dies ein immer wiederkehrendes Dilemma in der Literatur, welches Stamm hier begreifbar vermittelt. ( )
1 abstimmen Mywork | Jun 1, 2014 |
! ( )
  Riverblue13 | May 20, 2013 |
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Peter StammHauptautoralle Ausgabenberechnet
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St. Agnes! Ah! it is St. Agnes' Eve -
Yet men will murder upon holy days.
John Keats
Widmung
Erste Worte
Agnes ist tot.
Zitate
"Ich bin immer traurig, wenn ich ein Buch zu Ende gelesen habe", sagte Agnes. "Es ist, als sei ich zu einer Person des Buches geworden. Und mit der Geschichte endet auch das Leben dieser Person. Aber manchmal bin ich auch froh. Dann ist das Ende wie die Befreiung aus einem bösen Traum, und ich fühle mich ganz leicht und frei, wie neugeboren. Ich frage mich manchmal, ob die Schriftsteller wissen, was sie tun, was sie mit uns anstellen."
"Ich lese nicht mehr viel", sagte Agnes, "vielleicht deshalb. Weil ich nicht mehr wollte, dass Bücher Gewalt über mich haben. Es ist wie ein Gift. Ich habe mir eingebildet, ich sei jetzt immun. Aber man wird nicht immun. Im Gegenteil."
"Glück malt man mit Punkten, Unglück mit Strichen", sagte sie. "Du musst, wenn du unser Glück beschreiben willst, ganz viele kleine Punkte machen wie Seurat. Und dass es Glück war, wird man erst aus der Distanz sehen."
Letzte Worte
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Hinweis zur Identitätsklärung
Verlagslektoren
Werbezitate von
Originalsprache
Anerkannter DDC/MDS
Anerkannter LCC

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Wikipedia auf Englisch (2)

Agnes bittet ihren schriftstellernden Freund darum, eine Geschichte über ihre Liebe zu schreiben. Gemeinsam wird gelesen und korrigiert, während das Verhängnis seinen Lauf nimmt. " ... und dann, plötzlich, begibt sich der Erzähler in den Bereich des Fiktionalen. Er literarisiert die Beziehung, selektiert Erlebtes, betont Banales und entwirft Lebensmodelle. Der Schluss seiner Fiktion bestimmt, dass Agnes sich das Leben nimmt ... Eine einfache, spröde Sprache, erzählstrukturell ein Kunstwerk und dennoch leicht zu lesen. Rundum empfehlenswert" (C. Hattinger zum Buch, BA 12/98). Der raffiniert konstruierte Debütroman (Abi-Pflichtlektüre in Baden-Württemberg!), dessen Spannung noch über das Ende hinaus nachdenklich macht, ist erst jetzt als Hörbuch bei Parlando erschienen, dem "Stamm"-Label des beeindruckenden Schweizer Erzählers. Christian Brückner findet den passenden unsentimentalen Tonfall, gestaltet die Entwicklung der fragilen Zweierbeziehung seltsam sachlich, ja fast unbeteiligt. Schon ab kleineren Beständen empfohlen

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