Eher Strandlektüre als hardcore Thriller. Unterhaltsam genug. ( )

Ein Journalist verliert durch einen Überfall die Erinnerung an die letzten 50 Tage seines Lebens. Mit der Zeit gelingt es ihm herauszufinden, dass er in diesen 50 Tagen offenbar ein völlig anderer Mensch war, einer, mit dem er nichts zu tun haben möchte. Er recherchierte an einer "großen Sache", die einflussreiche Personen offenbar deckeln wollten. Sein bis dahin bester Freund scheint während dieser Zeit sein größter Feind geworden zu sein, er hat ihm, so scheint es, die langjährige Freundin ausgespannt und die Amnesie genutzt, um die große Geschichte selbst weiterzuverfolgen. Schnell ist jedoch klar, auch durch den Titel, dass die Verdächtigungen gegen den Freund haltlos sind. Das Buch hat mich nicht gepackt. Das hängt auch damit zusammen, dass schlicht zu viel Personal auftritt, dass blass und damit ohne Wiedererkennungswert bleibt. Ist die Geschichte schon verfilmt? Wenn nein, warum nicht? ( )

Suters Spezialität sind Erkrankungen des Geistes, die die
davon betroffenen Menschen durch ihre eigenen Handlungen so
sehr von sich selbst entfernen, dass die Identität schwer
fällt, bzw. dass sie zum Spielball fremder Interessen
werden können. Der Journalist Fabio Rossi wacht im
Krankenhaus nach einer schweren Kopfverletzung auf und kann
sich an die letzten 50 Tage nicht mehr erinnern. Mit aller
Kraft versucht Rossi so lange herauszufinden, was ihn in
diese Lage gebracht, bis er, dank der modernen
Computertechnik, das Rätsel endlich lösen kann.
Erkenntnisse über BSE und der Versuch der Vertuschung auf
dem Hintergrund von wirtschaftlichen Interessen von
beteiligten Firmen werden mit karrierebezogenem
Konkurrenzstreben im Medienbereich spannend und virtuos
verknüpft. Hinzukommt noch eine Männerfreundschaft, in der
die Frauen Täter und Opfer sind. ( )

Das Buch ist sehr spannend und immer wieder überraschend, weil sich manch Motive interessant durchziehen (z.B. das Motiv des "glauben wollens und dann glaubens"). ich fands von Anfang bis Ende spannend und sehr gut gelesen von Sebastian Koch.
Ein kleiner Nachteil sind die Kürzungen des Hörbuchs: Ich hatte den Eindruck, dass die fast zu viel waren, der falsch Dr. Mack etwa wurde nicht richtig geklärt. ( )

Absolut empfehlenswert: hier treffen spannende, intelligente und sprachlich hochwertige Literatur zusammen mit dem gekonnten Lesen des großartigen Sebastian Koch. ( )