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Lädt ... Doktor Faustus (1947)von Thomas Mann
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Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. Thomas Manns letzter großer Roman, der 1947 erstmals veröffentlicht wurde und nun vom gefeierten Übersetzer John E. Woods ins Englische übertragen wurde, ist eine moderne Neubearbeitung der Faust-Legende, in der Deutschland seine Seele an den Teufel verkauft. Manns Protagonist, der Komponist Adrian Leverkühn, ist die Blume der deutschen Kultur, eine brillante, isolierte, überragende Figur, seine radikale neue Musik ein halsbrecherisches Spiel der Kunst am Rande der Unmöglichkeit. Als Gegenleistung für vierundzwanzig Jahre beispielloser musikalischer Leistung feilscht er seine Seele weg - und die Fähigkeit, seine Mitmenschen zu lieben. Leverkühns Lebensgeschichte ist eine brillante Allegorie auf den Aufstieg des Dritten Reiches, auf Deutschlands Verzicht auf die eigene Menschlichkeit und seine Umarmung von Ehrgeiz und Nihilismus. Sie ist auch Manns tiefste Meditation über das deutsche Genie - sowohl national als auch individuell - und die schreckliche Verantwortung des wahrhaft großen Künstlers. Sehr genial. Weitschweifig, umständlich und ungeheuer faszinierend, wie schon der Zauberberg. Sicher nichts für Leser ohne Ausdauer. Hochinteressante Philosophie, soziale Betrachtungen und in diesem Buch auch viel musikalischer Hintergrund. Wieder eine geradezu irrsinnige Rechercheleistung seitens des Autors. Spitze! Klare Empfehlung. Doktor Faustus T Doktor Faustus. Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde OA 1947Form Roman Epoche Moderne In Anlehnung an das alte Volksbuch vom Doktor Faustus erzählt der Roman Thomas Manns eine exemplarische Künstlerbiografie, in der anhand kunstphilosophischer, in erster Linie musiktheoretischer Betrachtungen eine Analyse Deutschlands und der Deutschen, ihrer inneren Befindlichkeit und ihres politischen Schicksals im 20. Jahrhundert vorgestellt wird. Entstehung: Im Frühjahr 1943 begann Thomas Mann im kalifornischen Exil mit dem Roman, dem ein umfangreiches Quellenstudium vorausging. Wie der Erzähler Zeitblom im Roman beginnt Mann mit den Arbeiten am 23. Mai des Jahres und lässt sie am 8. Mai 1945, dem Tag der Kapitulation Deutschlands, enden. Zeitgleich mit gesellschaftspolitischen Aufsätzen Manns, vor allem Deutschland und die Deutschen (1945), in dem die Gleichsetzung von Faust, Deutschtum und Musik den gedanklichen Ausgangspunkt darstellt, wird Doktor Faustus in den ersten Jahren nach seinem Erscheinen vor allem als Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus und Faschismus verstanden, wobei die zum Teil kritischen Reaktionen jener Jahre mit Manns Zögern, nach Deutschland zurückzukehren, in eingem Zusammenhang standen. Inhalt: Das Leben des deutschen Tonsetzers Adrian Leverkühn, erzählt von einem Freunde, so der Untertitel des Romans, wird vom pensionierten Lehrer Dr. phil. Serenus Zeitblom erzählt, der seinem Jugendfreund als Librettist und Verwahrer seiner Manuskripte zur Seite stand. Beide stammen aus einem altdeutsch gezeichneten Umfeld in Thüringen, besuchten gemeinsam das Gymnasium und studierten mehrere Semester an der selben Universität, Leverkühn Theologie, Zeitblom klassische Philologie. Auch spätere Lebensstationen führten beide wiederholt zusammen, bis Leverkühn 1930 – in deutlicher Anlehnung an die Biografie von Friedrich R Nietzsche – eine Geisteskrankheit befällt und er die letzten zehn Lebensjahre in geistiger Umnachtung bei seiner Mutter verbringt. Leverkühn, mit faustischen Zügen gezeichnet, ist im Gegensatz zu seinem katholischen, humanistischen Prinzipien folgendem Chronisten ein menschenscheuer, zwischen Schwermut und Lachzwang schwankender hochmütiger Intellektueller, dessen radikale musikalische Arbeiten als exzentrische, die Magie einbeziehende Werke qualifiziert sind, wobei die schönbergsche Zwölftonmusik eine herausgehobene Rolle spielt. In dem zentralen Teufelsgespräch (25. Kap.), einem fantastischen kunsttheoretischen Selbstgespräch Leverkühns in einem der Mephisto-Szene nachgebildeten Dialog, erfolgt die – vom Teufel in Aussicht gestellte – Beschreibung der Inspiration als dämonischer Quelle künstlerisch schöpferischer Genialität, die gesellschaftspolitisch als Auslieferung an den europäischen Faschismus in einem krankhaften Rausch gedeutet wird (»Der Künstler ist der Bruder des Verbrechers«). Zeitbloms Beschreibung des Werde- und Untergangs seines Freundes sind im Ton eines Anteil nehmenden Beobachters gehalten, der von seinem Gegenstand mit einer Mischung aus faszinierter Bewunderung und sorgenvollem Schrecken berichtet – analog dem Blick Manns aus dem Exil auf die gesellschaftliche und politische Entwicklung Deutschlands in den 1930er Jahren des 20. Jahrhunderts. Wirkung: Interpretiert als Künstlerroman, als Bildungs–, Musik–, Gesellschafts- und Zeitroman sowie als ein Romankunstwerk, das aufgrund seiner Montagetechnik mit Zitaten das besondere Interesse der Fachinterpreten gefunden hat, ist Doktor Faustus vom Publikum überwiegend als Thomas Manns literarische Auseinandersetzung mit Deutschland und dem Nationalsozialismus verstanden worden. Die Geschichte des zeitgenössischen deutschen Verhängnisses, dargestellt als ein aus Verblendung erfolgtes Teufelsbündnis, vor dem Hintergrund einer besonderen kulturellen Geschichte war insbesondere in Deutschland selbst die dominierende Sicht, die in den Nachkriegsjahren mit der Frage der inneren und äußeren Emigration verbunden wurde. 1982 wurde der Roman von Franz Seitz verfilmt Zeige 4 von 4
The career of Thomas Mann's modern Faust is intended to illustrate the political, artistic, and religious dilemmas of the author's time. Yet paradoxically, the story of a former divinity student who bargains his soul and body to become a "musician of genius" is set in the wrong historical era. And the book's major flaw as fiction— counting as minor blemishes the discursiveness, and the imbalance between theory in the first half, story development and human variety in the second—may be attributed to conflicts between Mann's symbolic and realistic intentions. To compare Dr. Faustus and the realistic novels of, for example, Solzhenitsyn, is to recognize how much more limited in scope is the newer genre. In the sense of embracing the spectrum of humanistic, religious, and artistic themes, Dr. Faustus may be the last of its kind. Gehört zu VerlagsreihenBibliothek des 20. Jahrhunderts (Dt. Bücherbund) (Mann, Thomas) Delfinserien (194) — 11 mehr Ist enthalten inBearbeitet/umgesetzt inHat als Erläuterung für Schüler oder StudentenPrestigeträchtige AuswahlenBemerkenswerte Listen
Um gro e Werke schaffen zu können, schlie t der Komponist Adrian Leverkühn einen Bund mit dem Teufel. Sein Preis: der Verzicht auf Liebe. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)833.912Literature German literature and literatures of related languages German fiction Modern period (1900-) 1900-1990 1900-1945Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Inhalt
Dr. phil. Serenus Zeitblom ist sechzig Jahre alt, als er am 27. Mai 1943 beginnt, die Lebensgeschichte seines langjährigen Freundes Adrian Leverkühn niederzuschreiben. Der innovative Komponist ist vor drei Jahren verstorben und hat seinem Freund Serenus alle persönlichen Aufzeichnungen und Unterlagen hinterlassen. Auf Grund dieser Aufzeichnungen schildert nun der Ich-Erzähler Serenus Zeitblom die Kindheit, Jugend, gemeinsame Studienzeit, aber auch die weiteren Lebenswege, die unterschiedlich verlaufen, sich jedoch immer wieder kreuzen. Teilweise verfasst Zeitblom die Texte zu einzelnen Kompositionen des genialen Musikers Leverkühn und erlebt auch seinen künstlerischen Werdegang schon ab der frühen Schulzeit mit, mit allen Höhen und Tiefen, geprägt von einer manchmal besessenen Hingabe zur Musik und zum Komponieren, der Suche nach neuen musikalischen Strukturen. „Nur einer so dringlich beobachtenden Freundschaft wie der meinen, konnte ein solcher Bedeutungswechsel der Dinge fühlbar oder ahnbar werden, und Gott sei davor, daß die Wahrheit mir die Freude an Adrians Nähe beeinträchtigt hätte! Was mit ihm vorging, konnte mich erschüttern, mich aber niemals von ihm entfernen.“ (Zitat Seite 322)
Thema und Genre
Den realen Hintergrund dieses biografischen Romans um einen fiktiven Komponisten bildet die Geschichte Deutschlands zwischen 1884 und 1945, die gesellschaftlichen Veränderungen. Das alte Faust-Thema in dieser modernen Version, welche die unerschöpfliche künstlerische Schaffenskraft in den Mittelpunkt des Pakes stellt, steht für das Leben des Adrian Leverkühn, der als Künstler genial und hochbegabt, als Mensch jedoch einsam und unnahbar bis zur Gefühllosigkeit ist. Dieses Buch ist jedoch ebenso ein Gesellschaftsroman, ein zeitgeschichtliches Dokument Deutschlands in diesen wichtigen Jahren, das die Situation des Bildungsbürgertums, die Stellung der Frauen, die kulturellen und künstlerischen Strömungen, besonders in Musik und Sprache, schildert. Es ist eine weit gefasste Suche nach den kulturgeschichtlichen Gründen für die Entstehung des nationalen Gedankengutes, das sich aus dem Verständnis der deutschen Romantik entwickelt hat und mit zum Nationalsozialismus führte. Die Handlungsorte und Personen dieses Romans sind fiktiv, alle haben jedoch reale Vorbilder, dadurch wird dieser Roman auch autobiografisch geprägt.
Fazit
Meine hier notierten Bemerkungen sind keinesfalls als literaturwissenschaftliche Auseinandersetzung mit diesem Roman von Thomas Mann zu sehen, dafür gibt es qualifizierte Fachliteratur, sondern schildern meine wichtigsten Eindrücke beim Lesen dieses interessanten, ideenreichen, zeitlosen, bis heute noch lebhaft diskutierten Romans des deutschen Literaturnobelpreisträgers. ( )