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Lädt ... HANNIBAL (Original 1999; 2001. Auflage)von Thomas Harris (Autor)
Werk-InformationenHannibal von Thomas Harris (1999)
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Clarice Starling steckt in einer Krise, seit sie eine Drogendealerin erschossen hat. Doch dann wird sie wieder auf Hannibal Lecter angesetzt, der vor sieben Jahren aus dem Hochsicherheitstrakt entflohen ist. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)813.54Literature English (North America) American fiction 20th Century 1945-1999Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Sieben Jahre nach Dr. Lecters Flucht am Ende des Romans " Das Schweigen der Lämmer", trifft der Leser ihn wieder in Florenz, wo er von nun an das Leben als Kurator des Palazzos einer italienischen Adelsfamilie unter dem Decknamen Dr Fell genießt. Bei Clarice Starling, die eine FBI Agentin ist, lief es in der Zeit nicht so gut, sie musste einen Karriereknick beim FBI hinnehmen. Sie hat Glück knapp einer Schiesserei mit dem Leben zu entkommen. ALlerdings wird ihr von ihrem Vorgesetzten Paul Krendler die Schuld dafür in die Schuhe geschoben. CLarice Starling wird deshalb vom Dienst suspendiert. Inzwischen lernt Dr.Lecter in Florenz den Polizisten Pazzi kennen, der sich auf der Suche nach Lecters verschwundenem Vorgänger befindet. Pazzi steht auf der Gehaltsliste von Mason Verger, der als junger Mann der Kinderschänderei schuldig gesprochen wurde und nur dank seines großen Reichtumes dem Gefängnis entkam. Er musste lediglich eine eine Psychotherapie als Strafe ableisten. Dieser Behandlung von Dr. Lecter hat Verger es zu verdanken, dass er von Kopf bis Fuss gelähmt ist und an einem Beatmungsgerät angeschlossen sein muss. Um sich zu beschäftigen, beobachtet er seine gefräßigen Muränen beim Fressen und ist bessesen von dem Gedanken Lecter als Rache einer ebenso gefräßigen Spezies zum Frass vorzuwerfen. Clarice Starling spielt ungewollt den Lockvogel für die Suche nach Hannibal Lecter, so ist zu Beginn noch er der Verfolgte von drei Seiten, dreht er am Ende den Spiess um, als Starling in die Gewalt von Verger gerät, der das alleinige Ziel verfolgt Lecter zu vernichten.
Das schillernde Monster
Wenn man sich dazu entscheidet, die drei bekanntesten Bücher von Thomas Harries "Roter Drache", "Das Schweigen der Lämmer", "Hannibal" zu lesen, sollte man über starke Nerven verfügen. Zarten Gemütern könnten Thriller dieses Härtegrades schlaflose Nächte bereiten. Der Autor geht mit der psychischen Schmerzgrenze seiner Leser nicht sonderlich zartfühlend um. Er häuft ein makaberes Detail an das nächste. Er führt den Leser durch mordgeile Phantasien seiner Protagonisten. Auf der anderen Seite befinden sich die Gegenspieler, die braven Helden des FBI, die irgendwie am Ende doch noch den Schlimmsten der Schlimmsten zur Strecke bringen. Etwas überspitzt formuliert könnte man sagen, dass dies zum "American way of life" gehört.
Nur den einen, den Allerschlimmsten, Psychiater Doktor Hannibal Lecter, den sie den Kanibalen nennen, der entgeht ihnen, muß ihnen immer wieder entkommen. Schließlich ist Hannibal die Hauptfigur des Autors in drei Romanen.
Und hier muß ich dem Autor recht geben. Mit Hannibal Lecter ist ihm wahrhaftig eine Figur geglückt, die in vielen Fassetten schillert. Durch Auftreten, Bildung, Umgangsformen und Gewitztheit nimmt sie nicht nur den Leser für sich ein. Selbst ClariceStarling vom FBI, gerät in seinen Sog. Hannibal wird, wenn man den ein oder anderen Charakter betrachtet fast schon rein dargestellt, da diese mit ihren "Mordgedanken" seine Greueltaten in den Schatten stellen.
Einen Aspekt, der sich beim genauen Lesen regelrecht aufdrängt, möchte ich an dieser Stelle noch erwähnen. Da gibt es gegen Ende des Hannibal-Bandes die Szene, wo Lecter seine geliebte Clarice mit einem vortrefflichen Festmahl verwöhnt. Noch jemand ist anwesend. Jener verbirgt sich allerdings, für Clarice unsichtbar, hinter einem ausladenden Blumengesteck und dient Hannibals letzter Rache. Es folgt etwas, was den unbedarften Leser fragen läßt, ob dergleichen überhaupt möglich ist. Lecter hat dem Gegenspieler bei Bewußtsein die Hirnschale geöffnet. Mit Präzision entnimmt er einen Hirnlappen nach dem andern und bereitet sich daraus einen besonderen Schmaus. Das Opfer spricht zu Beginn noch recht vernünftig. Je mehr Hirnanteil entnommen wird, um so banaler und kleinkindhafter geraten seine Äußerungen. am Ende singt er so etwas wie Hänschenklein. Diese Szene hat fast schon einen märchenhaften Charakter. Keine noch so verliebte Frau überhört, daß da noch jemand im Raum ist und mehr und mehr verbalen Unsinn verzapft. Das verbietet schon die weibliche Neugier.
Alles in allem bereitet die Lektüre dieser Buchreihe genug Lesevergnügen. Nicht umsonst sind besonders die beiden letzten Bände Bestseller. Nur sollte sich ein "dünnhäutiger" Leser schon mal ein Beruhigungsmittel zurechtstellen. Der Handlungsstrang ist spannend und fesselt den Leser in kurzer Zeit. Dieses Buch ist für den älteren Leser zu empfehlen. ( )