Wie so oft bei Murakami brauchte ich eine Weile, um in das Buch hineinzufinden, aber letztlich hat es mich doch wieder gepackt und mitgerissen.
Eine traurige, poetische Geschichte mit viel Stoff zum Nachdenken. Ich habe, wenn auch etwas zögernd, das Stichwort „Advaita“ vergeben, auch wenn das sicher kein zentrales Thema des Buches ist, keine klare Intention des Autors. Aber zumindest mir hat sich genau diese zentrale Frage in dem Buch wieder präsentiert: Was ist besser: Ein Leben in beschaulicher Ruhe, Frieden, oder das große Auf und Ab, hin- und hergeworfen, aber voller Eindrücke und Erfahrungen?
Murakami beantwortet die Frage nicht, wie überhaupt der Schluss etwas unbefriedigend ist, zu viel offen lässt, eigentlich ein Cliffhanger. Schade. Aber wahrscheinlich hatte er selbst keine Idee, wie das weitergehen sollte.
Stellenweise fand ich auch die Sprache wenig begeisternd, zu flapsig, vor allem in der wörtlichen Rede bemüht umgangssprachlich, speziell in Hard-boiled Wonderland. Schwer zu sagen, ob das eher die Sprache des Übersetzers oder des Autors ist, besonders überzeugend fand ich sie jedenfalls nicht.
Insgesamt ist das Buch aber doch wieder ein echter Murakami mit all seiner wunderbaren Rätselhaftigkeit. Sehr empfehlenswert! ( )

Mir gefiel das Hörbuch sehr, auch, weil es so ausgezeichnet gelesen war. Die parallelen Handlungen („Hardboiled Wunderland“ und „Das Ende der Welt“) sind sinn- und kunstvoll ineinander verwoben. In der Mitte des Buches zieht es sich etwas, insgesamt aber kommt keine Langeweile auf. Was es bedeutet, muss ich für mich erst entschlüsseln. ( )

Die Bücher von Murakami und dieses Buch ganz besonders faszinieren mich immer wieder. Inhaltlich handelt es sich nämlich um genau die Art von Büchern die ich eigentlich überhaupt nicht mag. Trotzdem schafft es Murakami immer wieder, dass ich bis jetzt jedes seiner Bücher geliebt habe. Bei diesem war ich besonders skeptisch. Schließlich spielt es in zwei Welten in der Zukunft, die abwechselnd geschildert werden. Doch innerhalb kürzester Zeit war ich in der Spannung, was es mit den beiden Welten auf sich hat, gefangen. Die Lösung ahnt man zwar früh, allerdings wird sie einem in ihrer Tragweite genauso schleichend bewusst, wie auch dem Helden. Ich muss gestehen, ich habe sogar so mit dem Helden mitgefiebert, dass ich eine Lesepause einlegen musste, nur um das Ende hinauszuzögern und die Charaktäre noch ein Weilchen behalten zu dürfen. Doch genau das macht für mich ein gutes Buch aus und so hat es Murakami wieder einmal geschafft, dass ich eines seiner Bücher liebe. ( )