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Lädt ... Reflections of a Nonpolitical Man (New York Review Books Classics) (Original 1943; 2021. Auflage)von Thomas Mann (Autor), Walter D. Morris (Übersetzer), Mark Lilla (Einführung)
Werk-InformationenJoseph, der Ernährer von Thomas Mann (Author) (1943)
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José el Proveedor es la cuarta y última parte de la notable tetralogía de Thomas Mann, por muchos considerada como la más grande creación literaria de nuestra época. en ella, se narra la estancia de José en Egipto, a raíz de su acertada interpretación del Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)833.9Literature German literature and literatures of related languages German fiction Modern period (1900-)Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Sprachlich ist es unnachahmlich gut geschrieben, wunderbare Beschreibungen und Sätze, leiser Humor. Mir wird immer wieder klar, warum Thomas Mann mein Lieblingsschriftsteller ist. Mir gefällt auch besonders gut die Metaebene, die Mann immer wieder einzieht, z.B. hier: „Wir haben es von ihnen allen am besten, - nicht etwa, weil wir schon wissen, wie alles kam. Das ist vielmehr ein Nachteil gegen die, die in der Geschichte lebten und sie am eigenen Leib erfuhren; denn Lebensneugier müssen wir schaffen, wo von Rechts wegen gar keine sein kann. Aber den Vorteil haben wir über jene, dass uns Macht gegeben ist über das Maß der Zeit und wir es dehnen und kürzen können nach freiem Belieben. Wir müssen das Wartejahr nicht ausbaden in all seinen Täglichkeiten, wie Jakoob tun mußte mit den sieben in Mesopotamien. Erzählenden Mundes dürfen wir einfach sagen: Ein Jahr verging, - und siehe, da ist es herum, und Jakoob ist mürbe.“
Die Geschichte ist bekannt und Mann erzählt sie nicht als Geschichte des Indivdiuums Joseph, wenn er auch jenen gut beschreibt und zu einem authentischen plastischen Menschen macht. Es geht eher um eine Geschichte des Judentums und Vorschau auf das Christentum. Immer wieder gibt es Anspielungen auf das neue Testament, in denen mitunter Joseph die Rolle Jesu hat, aber nicht immer. Und wohlgemerkt, 1943 kam das Buch heraus, wurde im dritten Reich geschrieben. So ist es natürlich auch ein deutliches Bekenntnis, wenn Joseph am Ende fröhlich seinen Brüdern verzeiht: „Dass ich nicht lache! Denn ein Mann, der die Macht braucht, nur weil er sie hat, gegen Recht und Verstand, der ist zum Lachen. Ist er´s aber heute noch nicht, so soll er´s in Zukunft sein, und wir halten´s mit dieser.“
Die zentrale Aussage sowohl in der Bibel als auch hier ist ja: „Ihr gedachtet es böse mit mir zu machen, aber Gott gedachte es gut zu machen.“ (1. Mose 50,20)
Was für eine schöne Geschichte mit ihren vielen Facetten. So sieht es auch Mann, wenn er als letzten Satz schreibt: „Und so endigt die schöne Geschichte und Gotteserfindung von Joseph und seinen Brüdern“. An der „Gotteserfindung“ hänge ich noch. Es ist klar, es geht um die Einführung des Monotheismus, sowohl bei den Israeliten als auch den Ägyptern. Gemeint ist vielleicht hier die deutliche Sendung und Bindung an Gott. Joseph ist zu allen Zeiten klar, dass er nicht verzweifelt sein braucht, dass Gott etwas mit ihm vorhat. Ich habe die Geschichte bislang immer eher als Versöhnung mit sich selbst gelesen. Aber für Mann braucht es diese Versöhnung nicht (und so ist es wohl auch im AT grundgelegt), denn Joseph zweifelt nie.
Abschließend möchte ich sagen, dass das Buch ein Hochgenuss war. Ich selbst bin seit Jahren gedanklich mit der Josephs-Geschichte befasst und natürlich auch seit Jahrzehnten Thomas-Mann-Fan. Diese Verknüpfung meiner beiden „Gedankenfreuden“ ist wirklich ein Genuss für mich, intellektuell und menschlich. ( )