Auf ein Miniaturbild klicken, um zu Google Books zu gelangen.
Lädt ... Die Entstehung des Doktor Faustusvon Thomas Mann
Keine Lädt ...
Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. keine Rezensionen | Rezension hinzufügen
Gehört zu VerlagsreihenAlianza Tres (25) Ist enthalten in
Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
Aktuelle DiskussionenKeineBeliebte Umschlagbilder
Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)833.912Literature German literature and literatures of related languages German fiction Modern period (1900-) 1900-1990 1900-1945Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
|
Diese 1. Auflage erschien ohne Register, das erst späteren zugefügt wurde.
4. Januar 1943: Th.M. beendet den 4. Joseph-Roman (18).
Dann die Moses Erzählung: „Das Gesetz“. (ein Teil des Joseph-Romans?) „voltarisierender Spott, im Gegensatz zu den Joseph-Erzählungen, färbt die Darstellung“, so sagt er (20).
15. März 1943: erster Tagebuch Eintrag: „Dr. Faust“ (21). Im Mai 1943 Beginn der ersten Niederschrift.
29. JANUAR 1947: die letzten Zeilen des „Dr. Faust“ (202) geschrieben. Danach „sinnende und bessernde Beschäftigung“ eine Woche lang. Anfang Feb. Beschluß, das Buch als „endgültig abgelegt“ zu erklären.
Er schreibt: “was ich ihr [i.e. Adornos Schrift „Über Schönberg“, der „tragisch gescheiten Unerbittlichkeit seiner Situationskritik“] entnehmen mochte und mir zur Darstellung der kulturellen Gesamtkrise wie der Musik im besonderen aneignete, war das Grundmotiv meines Buches: die Nähe der Sterilität, die eingeborene und zum Teufelspackt prädisponierende Verzweifelung.“ (60) Adorno wird später zur Klärung der Passagen über Musik zur Mitarbeit gebeten.
Th.M. spricht von seiner Prosas Nähe zu Hesses. Dieselbe Idee einer fingierte Biographie wie im Glasperlenspiel mit „Einschlägen von Parodie (68), Musik, Epochenkritik: es bestürtzt ihn, daran „erinnert zu werden, daß man nicht allein auf der Welt ist, immer unangenehm“.
„Das Motiv der „Kälte“ das mit dem des Lachens verwandt ist“ (66)
In 1944 erreichte ihn ein Brief Werfels über Buddenbrooks: Werfel: „ein unsterbliches Meisterwerk“; Th.M. zitiert seine eigenen damaligen Betrachtungen („fern von Übermut“) zu Buddenbrooks. (63-64)
Über Gerhart Hauptmann („Meine Trauer nährte sich von dem Gefühl, daß wir bei aller Verschiedenheit [...] etwas wie Freunde gewesen waren.“) bei der Nachricht seines Todes geschrieben (170-176): „Er dachte auch wohl, daß er es mit Goethe halten müsse („Mir gefällt’s, zu konversieren Mit Gescheiten, mit Tyrannen.“) Mit Gescheiten! Aber auch mit blutigen Kaffern [?!!] ? Er war bereit dazu. ... und ließ es sogar zu einer Entrevue mit Hitler kommen, der eine schmähliche Minute lang seinen stupiden Basiliskenblick in die kleinen und blassen, recht ungoethischen Augen bohrte und weiter „schritt“.“ (174)
Erwähnt wird immer wieder die Lektüre in loserer oder engerer „Zugehörigkeit““ zum Roman.(e.g. Jeremias Gotthelf: Schwarze Spinne, Uli der Knecht (60), Hesse: Glasperlenspiel (68), Shakespeare: Messure for measure, Flaubert:Saint Antonoine (:“der Irrsinn der religiösen Welt – dann Christus? Fragwürdig“) Iwan Karamasovs Teufelsvisionen, Simplicissimus (70-71) ... etc.
Molières Gefaßtheit, Selbstbeherrschung, Kühle und Luzidität in der Glut; aber diese Kühle habe nichts „mit der berechneten, eisigen Unparteilichkeit Goethes zu tun“. (77)
Th. M. gesteht, dass er in die Gestalt des Adrian Leverkühn „sorgenvoll verliebt“ sei, „vernarrt in seine „Kälte“, seine Lebensferne, seinen Mangel an „Seele“ ... in sein „Unmenschentum“ und „verzweifelt Herz“, seine Überzeugung, verdammt zu sein“, (81).
Leverkühn sei eine Idealgestalt, ein „Held unserer Zeit“, ein Mensch, der das Leid der Epoche trägt. (81)
Zu Hiroshima: das Hauptmotiv sei nicht militärisch sondern politisch: die U.S. wollte der Teilnahme der UdSSR am Sieg über Japan zuvorkommen. (118)
Zum Teufel in der Christlichen Mystik etc., daraus: „Der wahre Teufel muß die äußerste Erkältung sein. Er muß die höchste Genügsamkeit in sich selbst, die extreme Gleichgültigkeit, sich selbst genießende Verneinung seyn.... die vollendete Nullität, der alles Leben außer der stechendsten Egoität entwichen ist. – Th.M.: „das sprach mich nicht wenig an“. (123)
Adalbert Stifter: „einer der merkwürdigsten, hintergründigsten, heimlich kühnsten und wunderlich packendsten Ezähler“. (124)
Zur „Inneren Emigration“ und Anfeindungen von deren Seite. (124-126)
György Lukács Essay zu seinem 70ten Geburtstags: „Auf der Suche nach dem Bürger“; (126-127)
Ich sollte den „Doktor Faustus“ wiederlesen. Für diese seine Entstehungsgeschichte und Th.M.s Gedanken zu den Ereignissen dieser Kriegs- und Nachkriegsjahre – weitgehend von Th.M. aus seinen Tagebucheintragungen rekonstruiert - keine Bewertung, da solche sinnlos wäre: entweder interessiert es dich oder nicht. (VI-12)