Der Autor und Kulturminister de Gaulles André Malraux wurde 1923 beim Versuch Basreliefs aus einem kambodschanischen Tempel zu stehlen, verhaftet und zu einer dreijährigen Freiheitsstrafe verurteilt. Der Prozess rückte die Tempeln von Angkor in das Bewusstsein der Weltöffentlichkeit. Mit dem Roman "Der Königsweg" verarbeitet er seine diesbezüglichen Erlebnisse: Der junge französische Abenteurer Vannec und der erfahrene Südostasienreisende Perken schließen sich in den 1920ern zusammen, um im Auftrag Frankreichs den "Königsweg" zu suchen, eine von Vannec vermutete Verbindung zwischen den damals großteils noch im Dschungel verschollenen Tempeln Angkors. Die wissenschaftliche Theorie dient jedoch nur als Staffage, tatsächlich planen die beiden Kunstwerke zu stehlen und nach Europa zu verschieben. Nachdem sie tatsächlich fündig werden und sich raffgierig und rücksichtslos wertvoller Khmer-Reliefs bemächtigen, wählen sie aus Angst vor behördlicher Verfolgung nicht den sicheren Weg zurück nach Französisch-Indochina sondern jenen ins unabhängige Siam durch teilweise unerforschtes Gebiet. Schon bald sehen sie sich der Unwegsamkeit der Natur und feindlichen Stämmen gegenüber, sodass ihre Flucht ein Kampf auf Leben und Tod wird. Dabei stellen sich die Protagonisten den existenziellen Fragen des Lebens und entscheiden sich für Freiheit und Nonkonfirmismus...

Was spannend klingend ist leider nicht unbedingt leicht zu lesen, der teilweise rastlose, abschweifende Stil Malraux' belohnt nur aufmerksame Leser. Die Schilderungen der Erlebnisse in den unerforschten Gebieten erinnern wiederrum mehr an einen fiktiven Abenteuerroman (mit nicht allzu einfallsreicher Story), denn an eine autobiographische Schilderung. ( )