Die magersüchtige Lia, geprägt durch die Konflikte ihrer
geschiedenen Eltern und das Gefühl, ständig zwischen den
Fronten zu stehen, erscheint nach 2 Klinikaufenthalten
äußerlich angepasst und einsichtig, auf bestem Wege, ihre
Erkrankung zu überwinden. In Wahrheit täuscht sie ihre
Umgebung mithilfe raffinierter Tricks über ihren
tatsächlichen physischen und psychischen Zustand. Als ihre
engste Freundin aus Kindertagen an den Folgen ihrer Essstörung stirbt, wofür sich Lia die Schuld gibt, verliert
sie noch den letzten Rest Stabilität. Sie macht einen
Selbstmordversuch, wird gerettet, entzieht sich durch
Flucht und kehrt schließlich doch noch - durch ihr
konsequentes Hungern mittlerweile in Todesnähe und auch
innerlich an einem Wendepunkt - ins Leben zurück. Ein
schonungsloses, hartes Buch, das das streckenweise
psychotisch-halluzinative Erleben der Protagonistin
organisch mit der äußeren Handlung verbindet, überdies den
verzweifelten Kampf der Angehörigen thematisiert.
Anspruchsvoller, bewegender, dabei gut lesbarer Titel zum Thema ( )