Wer im Deutschunterricht Die Blechtrommel gelesen hat, kommt schnell wieder in die Grass'sche Sprache.

Zum Inhalt:
Der Ich-Erzähler Pilenz, ein kleines Licht in einem Kolpinghaus der Nachkriegszeit, erinnert sich an seinen ehemaligen Klassenkameraden und beinahe besten Freund Mahlke.
Mahlke war immer der seltsame Außenseiter, der ungelenke, langgliedrige, dürre, schweigsame, mit der Marien-Verehrung und dem vorspringenden Adamsapfel. Der anfangs nicht schwimmen kann, dann aber seine Mitschüler hinter sich lässt. Der unerwarteter Weise in vielen Dingen, auf leise Art, besser ist als die anderen.
Der sich dann zu den Panzergrenadieren meldet, aber als mit dem Eisernen Kreuz dekorierter Kriegsheld wegen eines früheren Schülerstreiches nicht die ersehnte Rede in seiner alten Schule, vor seinen ehemaligen Mitschülern und Lehrern halten darf. Der am Schluss aus dem Leben des Ich-Erzählers verschwindet, wobei diesen die Erinnerungen an ihn aber nicht loslassen.

Zitat:
Seit jenem Freitag weiß ich, was Stille ist, Stille tritt ein, wenn die Möwen abdrehen. Nichts vermag mehr Stille zu bewirken als ein arbeitender Bagger, dem der Wind die eisernen Geräusche wegstemmt. Aber die größte Stille bewirkte Joachim Mahlke, indem er auf meinen Lärm keine Antwort wusste.

Schönes Buch, über Erinnerungen, Bedauern, Empathie und deren Fehlen.
Ist übrigens der zweite Band der Danziger Trilogie (neben Blechtrommel und Hundejahre). ( )

In der Novelle erinnert sich der Ich-Erzähler an seinen ehemaligen Schulkollegen Mahlke mit dem Mittelscheitel, dem großen hüpfenden Adamsapfel, der ihn Zeit seines Lebens beschäftigt.

Ich hab vor Jahren einmal die Blechtrommel gelesen und die hat mir sehr gut gefallen. Die Figur des trommelnden kleinen Buben kommt auch in Katz und Maus ein paarmal vor. Obwohl ich die Geschichte mochte, konnte ich mit dem Sprachstil der Novelle nicht viel anfangen.