Rez.: Nach "Tod einer roten Heldin", (BA 3/03) und "Die Frau mit dem roten Herzen", (BA 10/04) nunmehr 3. Krimi mit dem chinesischen Oberinspektor Chen, der diesmal die Ermittlungen in einer Mordsache allerdings weitgehend dem ebenfalls gut bekannten Hauptwachtmeister Yu überlässt, während der Chef zumeist mit englischen Übersetzungsarbeiten für einen geplanten grossen Neubau in Shanghai beschäftigt ist, um seine Kasse etwas aufzubessern. Die ermordete Frau galt als regimekritische Dissidentin, hatte einen Dichter geliebt und später einen umstrittenen Roman verfasst, der in der Handlung nicht ohne Bedeutung ist. Zeitweise sieht es so aus, dass ein politischer Fall vorliegt, der längere Untersuchungen zur Folge hat, was der eifrige Parteisekretär Li vermeiden möchte. Nach falschen Festnahmen und voreiligen ebenso irrigen Geständnissen kann das Polizistengespann den richtigen Täter festnehmen. Immer noch origineller, von Gedichtzitaten durchzogener Roman, der zudem mit einer fremden Kultur hochinteressant bekannt macht. Breit einsetzbar. (Gerd Kriebisch)