Nach einem Highschool-Massaker richtet sich der Zorn der Menschen auf den vermeintlichen Komplizen des Täters, Vernon Littel. Dieser flieht nach New Mexico, doch seine Freundin verrät ihn. Besprechung Nachdem der von seinen Mitschülern permanent gehänselte Jesus zur Waffe gegriffen, ein Blutbad angerichtet und sich anschließend selbst getötet hat, richtet sich der Zorn der Bewohner des texanischen Städtchens Martirio auf den vermeintlichen Komplizen Vernon Little. Dem Kesseltreiben, das Behörden und Medien nun beginnen, entzieht er sich durch die Flucht ins nahe Mexiko. Doch eine Freundin verrät ihn; wieder daheim, schiebt man ihm sämtliche Morde, die inzwischen in Texas begangen wurden, in die Schuhe. Gefangen in einer Welt voller Heuchelei und Selbstgefälligkeit ist sein Schicksal unausweichlich. Ein grandioser Debütroman voller sarkastischer Kritik am "American way of life", der zu Recht mit dem Booker- und dem Whitbread-Preis ausgezeichnet wurde. Erinnerungen an die Leidensgeschichte Christi werden wach, natürlich auch an kaum vergessene Gewaltexzesse Jugendlicher, stilistisch an Salingers "Der Fänger im Roggen" (BA 6/03). Die aberwitzige Geschichte um diesen "Huckleberry Finn der Eminem-Generation" ("The Guardian") kann ab mittleren Beständen sehr empfohlen werden.