David Copperfield kommt als Halbwaise zur Welt, weil der Vater schon vor seiner Geburt gestorben ist. Er erlebt eine sorgenfreie und wunderschöne frühe Kindheit, die ein abruptes Ende nimmt, als ein Stiefvater ins Haus einzieht. Nach dem Tod seiner geliebten Mutter wird er vom Stiefvater verstoßen und sinkt - mehr oder weniger auf sich allein gestellt - in bitterste Armut ab, bevor er Zuflucht bei seiner Tante findet, die ihn wie einen eigenen Sohn bei sich aufnimmt und für seine Erziehung sorgt. Als junger Erwachsener muss er viele Schicksalsschläge überwinden, bevor er schließlich sein Lebensglück findet.
Alle wichtigen Bezugspersonen seiner Kindheit und Jugend - sein Kindermädchen Peggotty und ihre Familie samt der Ziehtochter Emly, sein Londoner Vermieterehepaar Micawber, seine Schulfreunde Traddles und Steerforth, Vater und Tochter Wickfield, bei denen er während seiner Schulausbildung in Canterbury wohnt, sowie deren Angestellter Uriah Heep - kreuzen immer wieder seinen Lebensweg und beeinflussen seine Entwicklung und Lebensgeschichte. Aber ihre Schicksale sind innerhalb des Buches auch spannende eigenständige Erzählstränge. Die Charaktere sind sehr plastisch beschrieben, alle werden vor dem inneren Auge lebendig, ihre Schicksale sind sehr ergreifend geschildert.
Schon in meiner Jugend war dies eins meiner Lieblingsbücher; insbesondere die intensive Schilderung der immer traurigeren und scheinbar ausweglos in immer größeres Elend führenden Kindheit haben mich sehr berührt.
Auch bei mehrmaligen Lesen in unterschiedlichen Lebensphasen hat diese Lebensgeschichte für mich nichts an Zauber und Faszination verloren. Ein Buch fürs Leben. ( )