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Lädt ... Leaving the World: A Novel (Original 2009; 2010. Auflage)von Douglas Kennedy
Werk-InformationenLeaving the World von Douglas Kennedy (2009)
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FICTIONAL lives are rarely as messy as that of Jane Howard, the plaything of fate in Douglas Kennedy's latest novel. A precis: bright young woman from a dysfunctional family does doctorate at Harvard, has affair with professor, is struck by tragedy, grieves, goes into the world of high finance, loses her job, goes back to academia, falls in love (sort of), has daughter, is struck by tragedy, grieves, tries to leave the world in various ways. Kennedy is known for writing authentically about complex women, .... and Jane certainly fits the bill, narrating her story directly and with easy intelligence. ...an unconvincing shift into detective fiction towards the end of this otherwise absorbing novel.
Jane Howard is a professor in Boston, in love with a brilliant, erratic man named Theo, and she becomes pregnant. Motherhood turns out to be a great welcome surprise--but when a devastating turn of events tears her existence apart she has no choice but to flee all she knows and leave the world. Just when she has renounced life itself, the disappearance of a young girl pulls her back from the edge and into an obsessive search for some sort of personal redemption. Convinced that she knows more about the case than the police do, she is forced to make a decision--stay hidden or bring to light a shattering truth. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)823.914Literature English & Old English literatures English fiction Modern Period 1901-1999 1945-1999Klassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Kennedy lässt sein Helden in tiefste Tiefen der Verzweiflung gehen, in das Nicht-Mehr-Leben-Wollen. Wie viel hält man aus und was ist dann noch da, wenn nichts mehr besteht: "Der Weltraum ist blau und darin fliegen Vögel", mit diesem Zitat von Heisenberg versucht er das Unerklärliche zu erfassen und schreibt an einer anderen Stelle einen Satz von Kafka: "Wenn Du vor mir stehst und mich ansiehst, was weißt Du von den Schmerzen, die in mir sind, und was weiß ich von Deinen?"
Alle, die jemals um einen geliebten Menschen trauern mussten, werden in diesem Buch Gedanken finden, die den eigentlichen Plot des Buches vergessen lassen. Es sind die menschlichen Begegnungen, die es faszinierend machen, die Personen, die sich hier so prototypisch für unsere westliche Kultur finden, aneinander reiben und doch nicht kennen. Nur dünn ist die Schicht der Zivilisation und darunter lauert das Böse, die Gier und die Niedertracht.
Ihr späterer Partner Theo (ein Film-Freak) startet mit Hilfe der Ich-Erzählerin Jane Howard (einer Literatur-Dozentin) einen Verleih von Horrorfilmen und sagt über dieses Genre: "Die Leute wollen sich vor Angst in die Hose machen, sie brauchen den Kick extremer Gewalt. Wir leben in einer Zeit des Konsums, es gibt keine Ideale mehr. Obwohl das Leben der meisten Menschen auf den ersten Blick Friede, Freude, Eierkuchen ist, hat sich in ihnen eine Mordswut aufgestaut. Die Wut, in einer lieblosen Ehe festzuhängen. Die Wut, dass das Geld für jeden durchschnittlich fleißigen Mittelklassebürger, einfach nicht mehr ausreicht - ganz zu schweigen davon, dass es so etwas wie einen sicheren Job gar nicht mehr gibt. Und diese Riesenwut braucht ein Ventil. Das können Internetpornos, Kaufsucht oder extreme Filme sein."
Warum führt unsere übersättigte Gesellschaft zu Wut und Unsicherheit gleichzeitig? Welchen Einfluss haben Eltern und ihre Aussagen auf das Schicksal der Kinder? Welche Wirkungsdimensionen haben die Symphonien von Bruckner, die Fugen von Bach? Welche Berufe sind besonders geeignet, kreative Ideen zu entwickeln? Wie betreiben Hedgefondsmanager ihre Geschäfte (allein diese Charakterstudien sind das Buch wert!)? Viel wichtiger als der Inhalt sind für mich diese eingewobenen Antworten Kennedy's, die seinen weiten Erfahrungshorizont verdeutlichen.
Ein Zitat von Elizabeth Bowen steht zu Beginn des Buches: "Das Schicksal ist kein Adler. Es kriecht wie eine Ratte." Man spürt, wie sehr letzte Verzweiflungen aus menschlichen Wesen Käfer machen, die auf dem Rücken liegen und dem Schicksal entgegenstrampeln, oft hilflos und taub, manchmal doch wieder von einem Sturm gewendet. Selten habe ich Trauer so mitempfunden, selten bei einem Buch so gelitten, gehofft und gefiebert.
Ein weiterer grandioser Roman von Douglas Kennedy, dessen Spannung sich kontinuierlich aufbaut, der ein Panoptikum unserer Gesellschaft auffächert und mit hervorragenden Dialogen bzw. Inhalten versieht.
2010