Charlotte Lyne, die als Lektorin und Übersetzerin in London lebt, ist bekennender Shakespeare-Fan und hat ein besonders anregendes Buch über Englands Dramatiker geschrieben. Begeistert folgt sie chronologisch den wenigen, dokumentierten Lebensspuren, die Shakespeare hinterließ, untersucht vorsichtig seine Werke auf autobiografische Details und empfiehlt ungeniert ihre Lieblingsdramen. Sie schildert Shakespeare nicht nur als begnadeten Dramatiker, der unsterbliche Charaktere schuf, sondern auch als ungemein kreativen Wegbereiter für die englische Sprache, der heute noch gerne zitiert wird. Exkurse über Politik, Religion und das Elisabethanische Theater runden das Buch ab. Die Lektüre des üppig illustrierten Buches ist ein reines Vergnügen und jedem zu empfehlen, der sich für die Biografie Shakespeares interessiert. Wer tiefgründige Werkinterpretationen sucht, wird allerdings nicht fündig werden. Die Literaturempfehlungen der Autorin sind allesamt aktuell und ebenfalls lesenswert: Stephen Greenblatt (BA 12/04), Alan Posener (BA 5/01), Peter Ackroyd (BA 12/06) und Bill Bryson (BA 2/09).