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Dokumente ( Stammheim) / Das Info. Briefe der Gefangenen aus der RAF 1973 - 1977

von Pieter H. Bakker Schut

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[Dokumentiert im Kontext zu der von Bakker Schut veröffentlichten Analyse des Stammheimer prozesses die Diskussion unter den Gefangenen zwischen 1973 und 1977. Unentbehrlich für eine Auseinandersetzung mit der Theoriebildung der RAF in dieser Zeit]

Quelle: Hein, P. : Stadtguerilla / bewaffneter Kampf in der BRD und Westberlin : eine Bibliographie mit den ersten programmatischen Erklärungen und Interviews der Gruppen ; RAF, Bewegung 2. Juni, Revolutionäre Zellen und Rote Zora. - Hptbd. - II. Stadtguerilla und bewaffneter Kampf in der BRD und Westberlin. - authentische Texte. - Analyse, Theorie, Aktion, Justiz, Knast. - Seite 23. - Gesamttitelnummer 104 - Einzeltitelnummer 33
  Aficionado | Oct 31, 2020 |
Vorbemerkung: Als notwendige Ergänzung zu meiner Analyse des Stammheimer Prozesses gegen die Rote Armee Fraktion liegt mit diesem Dokumentenband erstmalig eine umfangreiche Auswahl der Briefe vor, die die Gefangenen aus der RAF in den Jahren 1973 bis 1977 für das "info" geschrieben haben. Das "info" war das Kommunikationssystem zwischen den Gefangenen untereinander einerseits und der Gefangenen mit den sie vertretenden Rechtsanwälten ihres Vertrauens andererseits. Dieses bei den zahlreichen Zellendurchsuchungen mehrfach beschlagnahmte Material diente den Anklagebehörden unter anderem dazu, einige der am Verfahren beteiligten Rechtsanwälte zu kriminalisieren und vom Prozeß auszuschließen. Das nicht etwa deshalb, weil das Bundeskriminalamt und die Bundesanwaltschaft den info-Texten selbst einen strafbaren Inhalt unterstellten - den Gefangenen wurden die Briefe, wenn auch häufig verspätet, nach jeder Beschlagnahme wieder ausgehändigt - nein, das Mitwirken an der Organisierung des "infos" reichte den Behörden aus, den Anwälten die Absicht zu unterstellen, die "kriminelle Vereinigung ihrer Mandanten zu unterstützen". Das zielte allerdings darauf, eine wirk-same, dem Selbstverständnis der Angeklagten dienende Verteidigung zu behindern und später gar unmöglich zu machen. Dieser Vorgang ist detailliert in meinem Buch "Stammheim" beschrieben worden. Darüberhinaus diente das "info" den genannten Behörden als ein weiteres Indiz dafür, den im Stammheimer Verfahren Angeklagten "Rädelsführerschaft" zu unterstellen. Doch die Organisierung einer wirksamen kollektiven Verteidigung war nur eine der Funktionen, die die "info"-Briefe für die Gefangenen selbst gehabt haben. Die andere, für die Gefange-nen ungleich wichtigere Funktion, war eine politische, nämlich der Kampf um einen kollektiven Politisierungspro-zeß, gegen die Isolation und gegen die auf Vernichtung gerichtete Vereinzelung, ein Kampf um politische Identität und persönliche Integrität gegenüber sich und anderen, ein Kampf letztlich ums Überleben. Diese Funktion darzustellen erfordert Verantwortung gegenüber den Verfassern der Briefe. Sie darzustellen erfordert Authentizität, die letztlich nur von den Gefangenen selbst gewährleistet werden kann. Deshalb entspricht die Auswahl und die Zusammenstellung der Briefe der, wie sie von den Gefangenen selbst 1976/77 in Stammheim und Hamburg getroffen wurde und mir während meiner Arbeit zugänglich war. Das ist auch ein Grund dafür, warum auf jede Kommentierung verzichtet wurde ; denn sie beinhaltet heute, also mehr als zehn Jahre später, die Gefahr, etwas anderes daraus zu machen, als es für die Beteiligten gewesen war. Im übrigen ist die prozessuale Bedeutung dieser Dokumente hinlänglich in meiner Darstellung des Prozesses kommentiert. Alleine ihr Umfang hat es erforderlich gemacht, sie als gesonderten Band herauszugeben. Allerdings tauchen in den Briefen eine Vielzahl von Namen und Begriffen auf, die in den siebziger Jahren den politisch Interessierten und Tätigen durchaus geläufig, deren Erklärung für den heutigen Leser aber wieder notwendig erscheint. Diese Erläuterungen wurden als Fußnoten ans Ende des betreffenden Briefes gesetzt. Das betrifft sicherlich auch die Jüngeren, für die die Auseinandersetzung mit und das Verstehenwollen von historischen Prozessen ein Teil der eigenen Identitätsfin-dung ist. Der Herausgeber versteht die Veröffentlichung der "info"-Briefe als einen Beitrag zur Aufklärung über Ursachen, Hintergründe und Ziele des bewaffneten Kampfes in Westeuropa, der, als antiimperialistischer Guerillakrieg geführt, von den Staatsschutzbehörden als solcher auch verstanden und auf der Ebene offener und verdeckter Kriegsführung angenommen wurde. Dieser Krieg ist Teil unserer Gegenwart. Er herrscht weltweit und kann nicht mit verschleiernden Begriffen aus der Welt geschafft werden. Seine Existenz ist also keine Frage der Moral und keine des Bekenntnisses dafür oder dagegen. Das Aussprechen dieser Selbstverständlichkeit würde sich erübrigen, wenn nicht die augenblickliche Behandlung dieses Themas gleichzeitig ein Versuch der Entpolitisierung beinhaltete, der die Hintergründe der Auseinandersetzung, der die Motive und das Ziel der politischen Gefangenen und damit letztlich auch der "68er-Bewegung" vergessen machen soll. Somit dient die Veröffentlichung dieses Dokumentenbandes der notwendigen Rekonstruktion eines über den heutigen Tag hinaus wirkenden bedeutsamen Kapitels deutscher Nachkriegsgeschichte. Schreibweise und Interpunktion der Dokumente entsprechen mit folgender Ausnahme den Originalen: dort unterstrichene Wörter sind hier kursiv wiedergegeben. (Amsterdam, Mai 1987 - Pieter H. Bakker Schut)
  Aficionado | Jan 25, 2020 |
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