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A.S. ByattRezensionen

Autor von Besessen

69+ Werke 34,934 Mitglieder 807 Rezensionen Lieblingsautor von 228 Lesern

Rezensionen

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Was für ein Monumentalwerk! Trotz der nur etwas über 600 Seiten habe ich sehr lange für das Buch gebraucht, da es unheimlich viele Informationen enthält, viele verschiedene Personen eine Rolle spielen, unzählige Motive und Anspielungen das Buch durchziehen und auch die märchenhafte Seite in Ruhe aufgenommen werden möchte.
Ich habe das englische Buch gelesen. Es ist hervorragend geschrieben, sprachlich reich und tief, mit vielen Teilen, die ich mir aufgrund von Wortspielen usw. gar nicht übersetzt vorstellen kann.
Es geht um einen Kreis von Familien, die Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts in England leben. Alle sind eher unkonventionell und modern, neue Ideen wie der Sozialismus werden eifrig diskutiert und zumindest ansatzweise gelebt. Olive Wellwood, die Mutter von sieben Kindern, ist eine bekannte Autorin von phantasievollen Kinderbüchern und märchenhaften Geschichten. Für jedes ihrer Kinder schreibt sie ein eigenes Buch. Die Kinder der Familien sind die eigentlichen Hauptfiguren. neben den Wellwood-Kindern gibt es noch ihre Cousinen und Cousins, Kinder befreundeter Familien und ein armes Geschwisterpaar, die bei einem befreundeten Töpfer aufwachsen. Das Buch erzählt lang und sehr episch das Aufwachsen dieser Kinder und nimmt dabei immer wieder Bezüge einerseits zu den magischen Geschichten Olive Wellwoods, andererseits auch zum historischen Geschehen der damaligen Zeit.
Das Buch endet mit dem ersten Weltkrieg, der ohne Rücksicht Tod und Verzweiflung bringt.
Ein wirklich tolles Buch!
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Wassilissa | 209 weitere Rezensionen | Jan 10, 2014 |
Maud and Roland are two scientists, that are posessed with the lifes of the (fictive) victorian authors LaMotte (for Maud) and Ash (for Roland). The two academics discover letters that prove that the two poets had been lovers. The book shows different views of "posession", among lovers, academic posession of a subject that in the literacy science often is one author whos work and life the scholars seem to know better than the person him- or herself.
I really like the book - because it is intelligent and has a lot of different devices and levels.
I again enjoyed reading this book. In English I found the language even more beautiful and also very humourous.
 
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Wassilissa | 288 weitere Rezensionen | Oct 10, 2011 |
One of my all-time favorites!
 
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DieterBoehm | 288 weitere Rezensionen | Aug 25, 2011 |
Die Schriftstellerin zeichnet ein Panorama von Grossbritannien im aufgeregten Krönungsjahr 1953. Das Dorftheater wird zum theatrum Britanniae. Im letzten Eckchen suchen alle noch einmal nach jenem merry old England, das es schon vor dem grossen Morden nicht mehr gab und vielleicht nie gegeben hat. Heftig prallen die Kriegs- und die Nachkriegsgeneration aufeinander, Konvention und Tabubruch, Askese und Dandytum, schöne Worte und schöne Taten. Während die Bewohner von Blesford monatelang Alexander Wedderburns Stück «Astraea» für die Feierlichkeiten vorbereiten, während sie historische Kostüme nähen, altenglische Buchweizenklösse kochen, urwüchsigen Stabwurz anpflanzen und ihre Häuser im Tudor-Look ausstaffieren, tun sie gleichzeitig das, was alle Protagonisten in einem rechten (hier fast 700 Seiten langen) Epos tun: Sie breiten sich aus. Sie träumen, streiten, gehen ihre eigenen Zickzack-Wege aus der Story hinaus und wieder in sie hinein. Allen schenkt Byatt eine eigenständige Geschichte, eine kleine oder grössere Arabeske im Gesamtkunstwerk ihres Textes, im Labyrinth ihres Gartens.

Zum Beispiel dem Rektor der örtlichen Internatsschule: Er ist ein fanatischer Kirchengegner, ein wortverliebter Missionar des Humanismus, der von seinen Kindern «bloss» eins erwartet: dass sie die besten sind. Seine Frau hat all ihre Ambitionen begraben und versumpft in der Ehe; seine ältere Tochter Stephanie flüchtet sich in die Trägheit und unterrichtet als Cambridge-Spitzenabsolventin an der kleinen Provinzpenne, die sie selbst besucht hat; die jüngere, die Abiturientin Frederica, setzt sich mit Wutausbrüchen und Grössenphantasien zur Wehr; und in welche gefährlichen Abgründe sich der jüngste, Teenager Marcus, zurückzieht, wird lange Zeit niemand wissen. Beide Schwestern schwärmen für den scheinbar unerreichbaren Ästheten Alexander Wedderburn, der am Internat ihres Vaters Englischunterricht erteilt. Alexander wiederum, der mit Worten kühn und geschliffen Liebe macht, schreckt immer zurück, wenn's zur Sache geht: Seine langwährende, aber nie vollzogene Liebschaft mit der Frau eines Kollegen erreicht während der Theaterproben von «Astraea» ihren Höhepunkt und ihr bitteres Ende. Stephanie hingegen lernt, zum Entsetzen ihres Vaters, zu dieser Zeit einen energischen Vikar kennen, der von Worten gar nichts hält, dafür um so mehr vom fleischgewordenen Evangelium. Was es mit den Mysterien des Fleisches auf sich hat, erfährt auch Frederica in den überhitzten Monaten, in denen das Theaterstück – und sie selbst als Darstellerin der jugendlichen Elisabeth – auf die Bühne kommt: Zumindest diese «Jungfrau im Garten» ist – ironische Pointe – am Schluss keine mehr.

Aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden. So heisst es stets in Michael Endes «Unendlicher Geschichte». Antonia S. Byatt indessen scheut sich nicht, jeweils auch die «andere Geschichte» zu erzählen; und sie erzählt sie nicht linear, sondern unterbricht, wechselt den Schauplatz, die Perspektive, um nach drei Schlaufen (was ist die Schlaufe, was die Geschichte?) doch wieder zurückzukehren: zu Marcus und seinem verwirrten Freund, der ihn mit seiner Theorie über parapsychologische Phänomene gefangennimmt. Zu Stephanies zartfühlenden Gedichtinterpretationen und stürmischen Meerspaziergängen. Zu Fredericas intellektuellen Höhenflügen mit und ohne Alexander und ihren sexuellen Abstürzen, ebenfalls mit und ohne Alexander. Zu einer Mutter, deren Kind beim Spielen ums Leben kam. Zu einer anderen, deren Kind Autist ist. Zu einer weiteren schliesslich, deren Baby ständig herumquäkt. Und offensichtlich auch zu sich selbst: «Die Jungfrau im Garten» ist nicht nur ein Roman über Kunst, Theater und englische Identität, sondern auch ein Roman über Byatts eigene Kämpfe als Frau, Mutter und Schwester.

Warten auf den Erfolg

Kein Wunder nach ihrer ehrgeizigen Kindheit in Yorkshire mit einer frustrierten Mutter und einem fernen Vater. Die 1936 als älteste von vier Geschwistern geborene Antonia Susan wollte immer an der Spitze bleiben und wurde in den Sechzigern doch von ihrer jüngeren Schwester Margaret Drabble überholt. Diese avancierte mit «A Summer Bird Cage» prompt zum Lieblingskind der jungen Literaturszene, während Antonia sich mit schmutzigen Windeln und ihrem ersten Roman «Shadow of the Sun» (1964) herumquälte. Byatts Antwort auf Drabbles Schwestern-Studie, der Roman «The Game», verhallte rasch. Dann kam die Scheidung, und bei einem Unfall starb 1972 ihr elfjähriger Sohn, dem «The Virgin in the Garden» (1978) gewidmet ist. Schwere Jahre für die Schriftstellerin, schwere Bücher für die damalige Leserschaft. «It may seem that this novel has old fashioned ideas on character – but it is the effort to make characters real that is deliberately old fashioned», verteidigt sich die Proust-Adeptin in einem Interview von 1978, ohne zu ahnen, dass in den Neunzigern die grosse Stunde des Erzählens, ihres Erzählens schlagen wird: 1990 wird die postmoderne Epikerin für «Possession» (dt. «Besessen») mit dem Booker-Preis ausgezeichnet, und heute gehört die 62jährige zu den Grossen der englischen Gegenwartsliteratur.

Gewiss, selbstgefällig ist «Die Jungfrau im Garten» bisweilen schon: klug und penetrant, genau wie Frederica. Der Reiz endloser Beschreibungen von Wahnsystemen und anderen Kunstwerken, die Grazie metapherngesättigter, anspielungsreicher, ironischer Rankenstickereien – beides kennt durchaus Grenzen. Trotzdem: Der Verlag hat gut daran getan, sich nach den Übersetzungen von «The Djinn in the Nightingale's Eye», «The Matisse Stories» oder «Angels and Insects», teilweise allzu dünn gestrickten Geschichten, den frühen Romanen der einstigen Literaturprofessorin zuzuwenden. Shekhar Kapurs «Elizabeth»-Vision, welche die Sehnsüchte der Jahrtausendwende bündelt – Alexander Wedderburn hat sie vorweggenommen und den Tudors unters Bett geguckt wie die Autorin ihrer eigenen Zeit: Byatts «Jungfrau» ist «serious»; der Vorwurf aus den Siebzigern nicht verkehrt. Aber ist es denn ein Vorwurf? Hier setzt sich jemand wunderbar ernsthaft mit den Gedankenreichen einer Epoche auseinander – ernsthaft verspielt, ernsthaft episch und ernsthaft erotisch. Antonia S. Byatt, die «grande dame of English letters», hat ihre Krone verdient. Und einen schöneren Schutzumschlag
Quelle: Amazon.de
 
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hbwiesbaden | 31 weitere Rezensionen | Jan 6, 2011 |
Die Geschichte, die die englische Autorin Antonia Byatt erzählt, beginnt im Jahr 1987 und führt zurück in die viktorianische Zeit. Es geht um ein Bündel Liebesbriefe, gefunden im Sterbezimmer einer bekannten Dichterin, Briefe, die kompromittieren und einige Personen in Verlegenheit bringen könnten. "Ein Buch wie 'Besessen' ist eine Seltenheit in seiner Mischung aus Kriminalstory und Liebesgeschichte - atmosphärisch dicht und kunstvoll dargeboten..."
Quelle: Amazon.de
 
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hbwiesbaden | 288 weitere Rezensionen | Jan 6, 2011 |
Die Geschichte, die die englische Autorin Antonia Byatt erzählt, beginnt im Jahr 1987 und führt zurück in die viktorianische Zeit. Es geht um ein Bündel Liebesbriefe, gefunden im Sterbezimmer einer bekannten Dichterin, Briefe, die kompromittieren und einige Personen in Verlegenheit bringen könnten. "Ein Buch wie 'Besessen' ist eine Seltenheit in seiner Mischung aus Kriminalstory und Liebesgeschichte - atmosphärisch dicht und kunstvoll dargeboten..."
Quelle: Amazon.de
 
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hbwiesbaden | 288 weitere Rezensionen | Jan 6, 2011 |
"Die Geschichten von Erde und Luft handeln von Gegensätzen und Widersprüchen, von Liebe und Tod, Vergangenheit und Gegenwart, Hoffnung und Furcht, Begegnung und Trennung."

Kann man nichts mehr hinzufügen - wobei mir nur eine der Storys ("Der Wechselbalg") wirklich gut gefallen hat.½
 
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Frau_Lichterloh | 6 weitere Rezensionen | Mar 5, 2007 |
An einem Nachmittag des Jahres 1875 treffen sechs Menschen zu einer spiritistischen Sitzung zusammen. Mit dabei die Schwester des berühmten englischen Dichters Alfred Lord Tennyson, die vor vielen Jahren ihren Verlobten Arthur verloren und seinen Tod noch immer nicht verwunden hat.

Hm. Ich glaube, das ist Lektüre für hartgesonnene Tennyson-Fans, für mich eher nicht.
 
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Frau_Lichterloh | 5 weitere Rezensionen | Mar 5, 2007 |
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