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Albert CamusRezensionen

Autor von Der Fremde

455+ Werke 93,312 Mitglieder 1,152 Rezensionen Lieblingsautor von 502 Lesern

Rezensionen

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"Das Bedürfnis, recht zu haben, Kennzeichen eines gewöhnlichen Geistes."

Nahe bei und mit Camus leben, seinen Gedanken auf die Spur kommen, dieses Buch gehört zu meine all-time Favoriten.

Einfach (oder schwer) so dahin Geschriebenes mischt sich mit seiner Arbeit, kurze und längere Passagen wechseln sich ab mit dem Erarbeiten von tieferen Skizzen aus Banalem, mit unverständlich Privatem und Trostlosem, mit Zielen und Träumen, mit Reisen und Ruhen. Ein kreativer, lateral verrückter Kosmos an Ideen, die sich nach oben schrauben, licht und klar werden.

Im April 37 schrieb er:
"Das Bedürfnis, recht zu haben, Kennzeichen eines gewöhnlichen Geistes."

Im Mai 37:
"Die zauberhfte Poesie, die der Liebe vorausgeht.
Der Mann, dem alles missriet, sogar sein Tod.
In der Jugend fühlt man sich eher einer Landschaft verbunden als einem Menschen.
Weil Landschaften sich deuten lassen."

Paris. März 1940:
"Was an Paris hassenswert ist: die Lieblichkeit, das Gefühl, die abscheuliche Gefühlsduselei, die als hübsch ansieht, was schön ist, und schön findet, was hübsch ist. Die Zartheit und die Trostlosigkeit dieses trüben Himmels, der glänzenden Dächer, dieses endlosen Regens."

März 1940:
"Der Mensch ist sein eigenes Ziel. Alles, was man für das Gemeinwohl unternimmt, scheitert am Ende."
 
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Clu98 | 1 weitere Rezension | Mar 11, 2023 |
1942 erschien diese Erzählung Camus`über einen französischen Büroangestellten in Algerien. Meursault lebt ohne große Anteilnahme oder Empathie für andere. Er reflektiert durchaus, aber eben eher unempathisch, ich würde ihn sogar als ein wenig autistisch bezeichnen.
Seine Mutter stirbt, er findet eine Freundin, er besucht den Strand mit seinen Bekannten und tötet dort einen Araber, weil er von der Sonne geblendet ist und weil Raymond, sein Bekannter, ihm einen Revolver gegeben hat. Nach wie vor ist Mersault innerlich unbeteiligt, was ihm vor Gericht zum Verhängnis wird. Nicht die genaue Betrachtung der Tat, sondern Mersaults distanzierter emotionsloser Charakter lassen ihn schuldig wirken.½
 
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Wassilissa | 506 weitere Rezensionen | Mar 7, 2022 |
Nicht umsonst wird dieser Text als einer der wichtigsten des Existenzialismus bezeichnet. Eine Inhaltsangabe erscheint hier nicht notwendig. Wohl aber der Hinweis, dass es schon ein besonderes Erlebnis ist, gerade diesen Text am Strand unter der heißen Sonne zu lesen.
 
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koanmi | 506 weitere Rezensionen | Jul 17, 2016 |
Die nordafrikanische Stadt Oran wird von einer Pest heimgesucht. Camus baut anfangs die Spannung gekonnt auf, kann sie jedoch nicht durchhalten. Vielmehr stehen -- während die Pest so vor sich hintümpelt -- einige Stadtbewohner im Schlaglicht des Nobelpreisträgers Camus.
Die Stadt wird hermetisch abgeriegelt und Camus schildert die Reaktionen und Bemühungen der Bürger. Die Epidemie schafft die absolute (?) Gerechtigkeit. "Aber wenigstens sitzen alle im selben Boot" (S.220). Keine(r) kann ihr entkommen. Keine(r) kann aber auch der Bürokratie entkommen. Beide gleichen sich. "Aber es war so, als habe die Pest sich auf ihrem Höhepunkt gemütlich eingerichtet und verrichte nun ihre täglichen Morde mit der Präzision und Regelmäßigkeit eines guten Beamten" (S.267). Die Pest bringt das Wirtschaftsleben zum Erliegen und schafft so die Erwerbslosen, die zu niedrigeren Arbeiten (Organisation der Isolation, Bestattung) eingesetzt werden. Der Fortschritt zu mittelalterlichen Pestepidemien besteht in der Führung von Karteikarten über die Toten (S.199).

Camus geißelt mit der Pest alle Ideologien und die Bürokratie. Doch diese Botschaft geht auf Kosten von Spannung, Handlungsdichte und Detailtreue. So schreibt er z.B. von einer kleinen Stadt (S.82), mit zweihunderttausend Einwohnern (S.90), die später, nach all den Toten, auf "einige hundertausend Menschen" (S.213) zunimmt. Lesenwert, doch keineswegs so mitreißend, wie ich es mir vorstellte.

Quelle: Amazon.de
 
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hbwiesbaden | 248 weitere Rezensionen | Jan 7, 2011 |
Ein toll geschriebenes Buch des französischen Philosophen; "Die Pest" kreiert ein stimmungsvolles, düsteres Bild, passend zum Titelthema und zeigt so manch menschlichen Abgrund auf.
Als Schullektüre im Deutschkurs der Oberstufe gelesen habe ich das Buch als eine der wenigen Schullektüren noch heute in sehr guter Erinnerung und empfehle es an interessierte Leser durchas weiter!
 
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Lilya05 | 248 weitere Rezensionen | Sep 21, 2010 |
"Der Kampf gegen eine Gipfel kann ein Menschenherz erfüllen, wir müssen uns Sisyphos als einen glücklichen Menschen vorstellen." mehr kann man zu diesem tollen Buch, das man im Alter von 15 Jahren lesen sollte, nicht sagen. Man wird es nie wieder vergessen.
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BjoernHoffmann | 19 weitere Rezensionen | Nov 15, 2006 |
 
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Riverblue13 | 506 weitere Rezensionen | Nov 21, 2015 |
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