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Mia Couto

Autor von Das schlafwandelnde Land

65+ Werke 2,514 Mitglieder 61 Rezensionen Lieblingsautor von 11 Lesern

Über den Autor

Bildnachweis: Mia Couto

Reihen

Werke von Mia Couto

Das schlafwandelnde Land (1992) 417 Exemplare
Confession of the Lioness (2015) 248 Exemplare
The Tuner of Silences (2009) 194 Exemplare
Unter dem Frangipanibaum (1996) 182 Exemplare
The Last Flight of The Flamingo (2000) 182 Exemplare
Woman of the Ashes (2015) 133 Exemplare
A River Called Time (2002) 128 Exemplare
Every Man Is a Race (1990) 77 Exemplare
Rain and Other Stories (1994) 77 Exemplare
Mar me quer (2000) 38 Exemplare
Contos do Nascer da Terra (1997) 34 Exemplare
Gato E O Escuro, O (2001) 30 Exemplare
The Drinker of Horizons (2018) 28 Exemplare
Cronicando (1991) 27 Exemplare
O Beijo da Palavrinha (2008) 19 Exemplare
Raiz de Orvalho e Outros Poemas (1999) 17 Exemplare
Pensatempos: Textos De Opiniao (2005) 13 Exemplare
Imagine Africa (2015) 12 Exemplare
Pensageiro Frequente (2010) 12 Exemplare
A Chuva Pasmada (2004) 11 Exemplare
A Água e a Águia (2018) 9 Exemplare
Sombras da Agua (2016) 9 Exemplare
Jesusalém (2009) 8 Exemplare
Idades, Cidades, Divindades (2007) 8 Exemplare
Tradutor de Chuvas (2011) 8 Exemplare
The Blind Fisherman (2010) 6 Exemplare
O Universo num Grão de Areia (2019) 6 Exemplare
Vagas e Lumes (2014) 5 Exemplare
O Menino no Sapatinho (2013) 4 Exemplare
O Rio Infinito (2022) 3 Exemplare
O Sétimo Juramento 2 Exemplare
MesaLuísa (2021) 2 Exemplare
La lluvia indecisa (2014) 2 Exemplare
O País do Queixa Andar (2008) 2 Exemplare
Mia Couto - L'intégrale (2021) 1 Exemplar
Lavičina ispovijed (2020) 1 Exemplar
Raíz de rocío 1 Exemplar
O assalto 1 Exemplar
Despedida 1 Exemplar
Murer la peur (2016) 1 Exemplar
War of the clowns 1 Exemplar

Zugehörige Werke

The Decameron Project: 29 New Stories from the Pandemic (2020) — Mitwirkender — 112 Exemplare
Heinemann Book of Contemporary African Short Stories (1992) — Mitwirkender — 57 Exemplare
Pensar a Cultura (Em Portuguese do Brasil) (2013) — Mitwirkender — 4 Exemplare

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Wissenswertes

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Rezensionen

Der Dichter Diogo Santiago leidet unter einer Depression und kehrt auf Anraten seines Arztes in seine Heimatstadt Beira zurück. Dort begegnet er der jungen Liana Campos, die ihm Unterlagen zukommen lässt, die ihm darüber Aufschluss geben sollen, was sich in den siebziger Jahren in Mosambik abgespielt hat und welche Rolle sein Vater Adriano, der auch ein Dichter war, dabei gespielt hat. Liana selbst möchte herausfinden, was mit ihrer verschwundenen Mutter geschehen ist. Gemeinsamen machen sie sich auf, die Vergangenheit zu ergründen.
Es hat eine wenig gedauert, bis ich mich in die Geschichte hineingefunden habe. Dann aber hat sie mich doch gepackt. Der Autor Mia Couto erzählt diese Geschichte, die auf unterschiedlichen Zeitebenen spielt, auf ungewöhnliche Weise. Es ist eine Sammlung der unterschiedlichsten Quellen wie Tagebucheinträge, Aussagen von Zeitzeuge, amtlichen Dokumenten, Briefen und anderem, das verbunden ist durch die Suche von Diogo und Liana. Besonders gefallen haben mir die Kapitelüberschriften (wie zum Beispiel „Mit den Schatten sprechen“, „Das Schicksal austricksen“, „Ein Wundmal auf der Haut der Zeit“…) Trotz dieser vielen Quellen ergibt sich ein subjektives Bild, dass sich mit jedem neuen Dokument oder Zeugenaussage wieder verändert. Jeder hat halt seine eigene Betrachtungsweise auf das Geschehene und so manches mutet ein wenig mystisch an.
Wir erfahren, wie es damals in Mosambik zugegangen ist. Es war eine Atmosphäre des Misstrauens und schreckliche Grausamkeiten sind geschehen. Um das Massaker von Inhaminga ranken sich die Schicksale von sehr unterschiedlichen Personen, die aber miteinander verknüpft sind. Diogos Vater lebte als Dichter in seiner eigenen Welt. Er war zwar politisch interessiert, spielte aber nicht die Rolle, die Inspektor Oskar Campos vermutet, der Adriano unbedingt überführen will. Auf Veranlassung seiner Frau Virginia versucht Adriano in Inhaminga herauszufinden, ob Sandro noch lebt, der als Soldat in den Krieg gezogen ist. Dabei sieht Adriano all die Grausamkeit, die dort geschieht. Aber auch bei den Nachbarn der Santiagos gibt es Tragisches. Am Ende zeigen sich die Verbindungen zwischen diesen und weiteren Menschen und bringen einige Überraschungen ans Licht. Keiner der Personen hat unbeschadet aus dem damaligen Geschehen herausgefunden. Doch sie wollten vergessen, um weiter leben zu können.
In der Zeit der Befreiungskriege in Mosambik geht es sehr grausam zu. Nachdem man das Land ausgebeutet hat, traut keine Gruppierung der anderen. Bespitzelung, willkürliche Verhaftungen und Folter sind an der Tagesordnung und wieder einmal mischt auch die Kirche in diesem bösen Spiel mit. Manches ist nur schwer zu ertragen.
Es ist ein atmosphärisch dichter, vielschichtiger Roman über das Vergessen und Erinnern.
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Gekennzeichnet
buecherwurm1310 | 1 weitere Rezension | Oct 19, 2023 |
„Wie gern würde ich vor den Erinnerungen fliehen, aber jetzt liegt die Vergangenheit vor mir ausgebreitet auf meinem Bett.“ (Zitat Seite 16)

Inhalt
Der Dichter und Literaturprofessor Diogo Santiago kehrt nach vielen Jahren in seine Geburtsstadt Beira zurück. Liana Campos moderiert die Veranstaltung, die zu seinen Ehren stattfindet. Später, als er schon wieder in seinem Hotelzimmer ist, erhält er einen Karton voller alter Dokumente, Fotografien und Notizblätter. Die Unterlagen sind von Liana Campos, ihr Großvater Óscar Campos war jener Inspektor der PIDE, der Diogos Vater, den Dichter Adriano Santiago, vor etwa vierzig Jahren verhaftet hatte. „Es ist ungerecht, eine Vergangenheit zu erben. Als würde uns die Zeit an den Füßen festgebunden.“ (Zitat Seite 17) Liana, bei Pflegeeltern aufgewachsen, ist auf der Suche nach ihrer Mutter, sie braucht Geschichten, um die Lücken in ihrer Vergangenheit zu füllen. Auch Diogo will sich seinen Erinnerungen stellen, hat gleichzeitig Angst davor. „Mich lähmt die Befürchtung, meine Vergangenheit nicht wiederzufinden, vor allem aber die Vorstellung, eine Stadt zu erleben, die ich letztlich nicht kenne.“ (Zitat Seite 21) Gemeinsam beginnen Diogo und Liana nach Antworten zu suchen, doch zunächst tauchen viele neue Fragen auf.

Thema und Genre
Dieser Roman spielt in Mosambik, in der Zeit der Befreiungskriege und aktuell im Jahr 2019. Themen sind die Geschichte Mosambiks als portugiesische Kolonie, vor allem jedoch die Schicksale der Menschen und Familiengeheimnisse. Es geht um das Erinnern und das Vergessen der Vergangenheit.

Charaktere
Mia Couto unterstreicht seine Geschichte durch unterschiedliche, in ihren Konflikten, Gefühlen, Beweggründen und Handlungen authentische Figuren, welche die Handlung mit Leben füllen.

Erzählform und Sprache
Die aktuelle Handlung umfasst einen knappen Zeitraum zwischen dem sechsten und vierzehnten März 2019 und hier ist Diogo der Ich-Erzähler, dadurch erhalten wir auch Einblick in seine persönlichen Erinnerungen. Die aktuelle Handlung wird durch Erzählstränge in Form von Dokumenten, Aufzeichnungen und Schilderungen von wichtigen Eeignissen ergänzt, die bis ins Jahr 1951 zurückreichen, hauptsächlich jedoch im Jahr 1973 stattfanden. Die einander abwechselnden Kapitel fügen sich im Lauf der Geschichte zusammen, manchmal als Antworten auf Vermutungen, dann wieder mit überraschenden neuen Fragen und Möglichkeiten. Diese Art des Erzählens, die Varianten der Erzählform und Sprache ergeben eine eindrückliche, packende Geschichte.

Fazit
Ein Roman für interessante, spannende Lesestunden, der durch die Poesie der Sprache, die Vielfalt der Erzählformen und Figuren und die überaus gekonnt sich langsam aus vielen Einzelteilen verknüpfenden Geschichten überzeugt.
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Gekennzeichnet
Circlestonesbooks | 1 weitere Rezension | Sep 29, 2023 |

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