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Rezensionen

Dieudonnés namenlose Ich-Erzählerin, ein 10-jähriges Mädchen, wächst in einer Reihenhaussiedlung auf. Ihre Eltern verleben eine lieblose Ehe, ihr Vater ist gewalttätig, ihr kleiner Bruder entwickelt nach einem traumatischen Erlebnis sadistische Leidenschaften und quält Tiere. Und doch regt sich in der Hauptprotagonistin ein wacher Geist. Sie entwickelt einen Plan, um ihrem Bruder sein Kinderlachen zurückzugeben und der sie umgebenden Tristesse und Gewalt widerstehen zu können.

Adeline Dieudonnés Erstling trifft den Leser wie ein Faustschlag des gewalttätigen Vaters: Mit sprachlicher Wucht, düster und bedrückend, beschränkt auf das Wesentliche schildert sie das schwierige Heranwachsen in einer patriarchalisch dominierten Gesellschaft. Thema des Coming-of-Age-Romans ist nicht nur die allgegenwärtige, bedrückende häusliche Gewalt, mangelnde Wertschätzung und Lieblosigkeit. Dieudonnés Hauptfigur erlebt auch erstes sexuelles Begehren, sie entwickelt Exit-Strategien und gelangt durch Bildung zu Zufriedenheit und Optimismus.
 
Gekennzeichnet
schmechi | 8 weitere Rezensionen | Aug 20, 2021 |