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Franzobel

Autor von Das Floß der Medusa: Roman

37+ Werke 161 Mitglieder 10 Rezensionen

Über den Autor

Bildnachweis: Franzobel 2013 By Harald Krichel, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=30685829

Reihen

Werke von Franzobel

Das Floß der Medusa: Roman (2017) 48 Exemplare
Die Eroberung Amerikas (2021) 16 Exemplare
Rechtswalzer (2019) 9 Exemplare
Groschens Grab (2015) 7 Exemplare
Einsteins Hirn: Roman (2023) 6 Exemplare
Wiener Wunder: Kriminalroman (2014) 6 Exemplare
Die Krautflut. (1995) 5 Exemplare

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Rezensionen

Der spanische Konquistador Ferdinand Desoto macht sich 1538 um Nordamerika der spanischen Krone Untertan zu machen. Man giert nach Reichtum und Gold und glaubt das sagenhafte El Dorado zu finden. Stattdessen irrt man entbehrungsreich durch einen von ressourcenarmen Kontinent und reibt sich in Kämpfen mit den Ureinwohnern auf.

Franzobel schildert die DeSotos Expedition nahe an der historischen Wahrheit, ergänzt diese jedoch um fiktive, teilweise groteske Details und zwielichtige, voller künstlerischer Imagination geschaffener Akteure. Franzobel fabuliert meisterhaft und schafft ein bildgewaltiges Epos voll sprachlichem Esprit, Wortwitz und Humor und künstlerischer Freiheit. Ein eifersuchstkranker DeSoto und seine überheblichen nach Gold gierenden Männer mannövrieren sich von einem nordamerikanischen Fettnäpfchen ins nächste, trotzen den Unwägbarkeiten eines ihnen feindlichen Kontinents und erfinden nebenbei Coca Cola und das Basketballspiel. Trotz des heiteren Grundtenors spart Franzobel nicht mit monströsen Abscheulichkeiten, welche im Namen der Religion und des seinerzeit als gottgewollt wahrgenommenen Überlegenheitsgefühls der Europäer den Ureinwohnren angetan worden sind. So spannt er den Bogen vom Europazentrismus des 16. Jahrhunderts hin zur Gegenwart, verkörpert durch einen Gerichtsprozess, in dem ein gefinkelter Anwalt die Rückgabe der Vereinigten Staaten an die First Nations fordert.… (mehr)
 
Gekennzeichnet
schmechi | 1 weitere Rezension | Mar 11, 2024 |
Am 18. Juli 1986 werden von einem Schiff fünfzehn ausgemergelte Gestalten aufgenommen, die zwei Wochen auf einem Floß trieben. Diese wenigen Menschen sind die letzten Überlebenden von 147, die ausgesetzt wurden, weil die Rettungsboote der Medusa nicht ausreichten.
Das Buch basiert auf einer historisch belegten Geschichte.
Dieses Buch ist mein erstes von diesem Autor. Es ist eine Geschichte die packt und abstößt zugleich. Was dort geschieht, ist schwer zu ertragen. Jedes grausame Detail wird sehr genau und ausgebreitet beschrieben.
Mir scheint, das Schicksal hat lauter sehr unangenehme Menschen zusammengebracht und sie auf die Medusa verfrachtet. Daher konnte ich mich von Anfang mit niemandem identifizieren. Dann schlägt das Schicksal wieder zu und das Schiff kentert. Aber soll man dieses Kentern dem Schicksal zuschreiben, nein, es ist die Unfähigkeit des Kapitäns und des Steuermanns. Die Rettungsboote reichen nicht und die, die nicht mehr hineinpassen müssen auf ein Floß, das auf die Schnelle zusammengezimmert wird. Ihr Proviant ist spärlich und so gehen sie wie Tiere aufeinander los.
Was kann schon passieren, wenn man es mit so egoistischen und rücksichtslosen Menschen zu tun hat? Das Hauen und Stechen geht los. Aber es geschieht auf eine so unmenschliche Art und Weise, dass ich nur noch abgestoßen wurde. Aber vielleicht ist der Mensch auch nur ein wildes Tier? Doch ich will es nicht glauben, dass Menschen so sind, obwohl auch die jetzige Zeit zeigt, wie rücksichtslos und menschenverachtend gehandelt wird. Und doch ist in mir die Hoffnung, dass wir uns ein großes Stück Menschlichkeit bewahren werden.
Ich lese gerne Thriller, aber dabei mag ich es nicht, wenn die Grausamkeiten zu detailliert sind, denn mein Kopfkino soll mir die Bilder liefern, wie ich sie gerade ertrage. Aber diese sprachgewaltige Geschichte ist erschreckend und grausam, so detailliert grausam, dass ich mich durchgequält habe.
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
buecherwurm1310 | 4 weitere Rezensionen | Jul 2, 2023 |
Am 17. Juni 1816 verlässt ein französischer Flottenverband mit dem Flagschiff Méduse Rochefort mit dem Auftrag, die Kolonie Senegal wieder in Besitz u nehmen. Seemännische Unfähigkeit des Kapitäns Hugues Duroy de Chaumareys führt dazu, dass das Flaggschiff, bereits vom Schiffsverband getrennt, auf der Arguin-Sandbank aufläuft. Da es zu wenige Rettungsboote gibt, zimmert man ein notdürftiges Floß, auf dem 147 Seeleute ihrem Schicksal überlassen werden, nur 15 überleben.

Franzobel schildert den historischen Stoff mit unbändiger Erzählkunst und schwarzem Humor. Er schafft eine abwechslungsreiche und höchst spannende Abfolge aus real geschehenen Abscheulichkeiten, menschlicher Unzulänglichkeiten, monströser Barbarei und skurrilen Begebenheiten. Franzobels Werk hält sich nahe an der historischen Wahrheit und füllt diese mit buntem Leben. Abgehobenheit der durch die Restauration der Bourbonen an die Macht zurückgekehrten Adeligen, die historische Schifffahrt, groteske Seemannstraditionen, Verzweiflung im Angesicht des Schiffbruches und Todes bishin zu Kannibalismus und Mord sind Themen des Romans. Eindrucksvoll gelingt es Franzobel den Leser am Unglück teilhaben zu lassen.… (mehr)
 
Gekennzeichnet
schmechi | 4 weitere Rezensionen | Jan 26, 2023 |
Startet und endet mit moralistischem Schwachsinn, mittendrin eh ganz lustig aber auch voller Tippfehler. Grammatikfehler. Rechtschreibfehler. Gibt es sowas wie ein Lektorat auch noch?
An einigen Stellen waren die zahlreichen Fehler wirklich schon störend, da war es nicht alle paar Seiten ein Zeichen falsch. Nein, es waren falsch geschriebene Namen. Es waren doppelte oder fehlende Verben, was wohl im Prozess vorkommt aber hier nicht richtig korrigiert wurde. Dazu kommen Tippfehler. Würg.
½
 
Gekennzeichnet
cwebb | 1 weitere Rezension | Jul 9, 2021 |

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