Gerhard Jäger (1) (1966–2018)

So sperrig der Titel erscheint, so steht es auch mit dem Schreibstil. Die Sprache ist sehr poetisch und bildhaft, aber auch langatmig. Sequenzen werden oft wiederholt, was die Handlung etwas schleppend macht. Trotzdem erschien es mir spannend, und ich konnte gut in die bedrückende Atmosphäre des von Schneemassen gebeutelten Bergdorfs eintauchen.
Da ist dieser Mann, ein Fremdling aus der Stadt, der 1951 eine alte Geschichte wieder ans Tageslicht zerren möchte. Eine Hexenverbrennung, so könnte man es sehen und verstehen. Diese lastet schwer auf dem Gewissen der damals Beteiligten. Und nun will dieser Fremdling das alles zu einem Buch verarbeiten und die Dorfgemeinschaft als Hinterwäldler dastehen lassen. Durch seine offene und hilfsbereite Art gelingt es Schreiber, so heisst der Fremde, sich trotzdem in die Gemeinschaft zu integrieren. Wäre da nicht die geheimnisvolle Stumme, die Schreiber fasziniert und um die auch noch ein Bauer aus dem Dorf buhlt. Als dann die Lawinen kommen, spitzt sich die Lage dramatisch zu.
Ein zweiter Erzählstrang handelt im Heute. Ein alter Mann kommt aus Amerika nach Innsbruck, um ins Sachen Verschwindens eines Fremdlings in einem Bergdorf nach einer Bluttat Nachforschungen zu betreiben. Und auch dieser Mann trägt die Bürde seiner eigenen Vergangenheit mit sich herum.
Wegen dem schon erwähnten, etwas sperrigen Stils, musste ich mir dieses Buch erarbeiten. Das hat sich aber unbedingt gelohnt!… (mehr)