Martin Mosebach

Eigentlich lese ich Martin Mosebach recht gern. Aber mit diesem Buch wurde ich einfach nicht warm und schleppte mich regelrecht durch (genau anders herum als das deutsche Feuilleton, das diesen Roman vor alle anderen Mosebachs lobte). Es geht um einen kleinen Kreis von Menschen aus begüterten Frankfurter Familien, deren gegenseitige Verbindungen und Verletzungen. Das könnte spannend sein, ich fand es aber hier einfach langweilig und größtenteils uninteressant. Nicht einmal Mosebachs Sprache, die mir sonst so gut gefällt, konnte mich hier begeistern. Einfach nicht mein Buch!… (mehr)

Frühjahr 1992. Ivana, die schwangere bosnische Putzfrau,
arbeitet mit Sorgfalt bei ihren Arbeitgebern in
Frankfurt/Main und weiß viel über deren Umtriebe. Der
Ich-Erzähler, ein Kunsthistoriker, zeichnet ein intensives
Bild der Gedankenwelt seiner Freunde, bei denen Ivana zu
Hause für Ordnung sorgt. Rotzoff, ein Geschäftsmann mit
Finanzproblemen, bereitet ein illustres Gartenfest vor, von
dessen Erlös er sich die Begleichung der Schulden erhofft.
Während das Frühlingsfest beginnt, bricht in Ivanas
bosnischer Heimat mit tragischen Folgen für sie und ihre
Familie der Krieg aus. Und auch die Feier gerät bald außer
Kontrolle. Mit burleskem Humor beschreibt
Büchner-Preisträger Mosebach auf 2 Handlungsebenen eine
noble Gesellschaft, die von Eifersucht, Liebesleid, Betrug
und Machtgier getrieben wird und bedrohlichere Konflikte
anderswo eher ausklammert. Die leicht gekürzte
Hörbuchversion trägt Sprecher Jürgen Uter mit feiner Ironie
und unterschiedlichem Tonfall bei Dialogen souverän vor
(Buch: ID-A 7/14). Sprachlich brillantes Gesellschaftsstück… (mehr)