Michael Nagula
Autor von Tolkiens Welt. Von A wie Auenland bis Z wie Zauberring
Über den Autor
Reihen
Werke von Michael Nagula
Die Perry Rhodan Chronik: Biografie der größten Science Fiction-Serie der Welt 1. 1960 - 1973 (2011) 11 Exemplare
Die Perry Rhodan Chronik 2, 1975-1980: Biografie der größten Science Fiction-Serie der Welt (2011) 8 Exemplare
Darkover Atlas 4 1 Exemplar
Plasma-Jäger 1 Exemplar
Siebenquant, oder, der Stern des Glücks: SF-Satiren aus der DDR (Sammlung Luchterhand) (German Edition) (1988) 1 Exemplar
Perry Rhodan 2733: Echo der Apokalypse: Perry Rhodan-Zyklus "Das Atopische Tribunal" (Perry Rhodan-Die Gröβte… (2014) 1 Exemplar
Die Flamme von Hali 1 Exemplar
Darkover Zyklus Atlas 1, 2, 3, 4 und 5 1 Exemplar
Darkover Atlas 2 1 Exemplar
Zugehörige Werke
Disney: Die schönsten Weihnachtsgeschichten von Walt Disney (2012) — Übersetzer, einige Ausgaben — 3 Exemplare
Lustiges Taschenbuch Nr. 244 - Der Schatz der Geisterberge (1997) — Übersetzer, einige Ausgaben — 3 Exemplare
Zärtlich war die Zukunft: Liebesgeschichten aus der Welt von morgen (1989) — Mitwirkender — 2 Exemplare
SOLARIS Almanach für Phantastik und Science Fiction - Nr. 4 (1983) — Mitwirkender, einige Ausgaben — 1 Exemplar
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Wissenswertes
- Gebräuchlichste Namensform
- Nagula, Michael
- Geburtstag
- 1959-11-02
- Geschlecht
- male
- Nationalität
- Deutschland
- Geburtsort
- Hohenlimburg, Nordrhein-Westfalen, Deutschland
- Berufe
- Autor
Übersetzer
Herausgeber
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„Eines Tages kommt der alte Zauberer Gandalf nach Auenland und berichtet Frodo von einem bösen Wesen namens Sauron, das den Ring für sich haben will. In längst vergangenen Zeiten stahl Sauron diesen Ring den Elben, um sich vor den Mächten des Guten zu schützen, doch der Ring wurde ihm wiederum von Gollum gestohlen, der ihn an Bilbo verlor. [...] Der Tonfall des Buchs wird schlagartig ernster, als die Schwarzen Reiter unter Führung des Hexenkönigs auftauchen und die Hobbits durch den Wald verfolgen. Frodo stellt fest, dass sie das Dorf Bree dem Erdboden gleichgemacht haben. Als der Hexenkönig mit einem Bannspruch auch das Haus ihres Freundes Tom Bombadil bedroht, will er entsetzt kehrtmachen und gegen sie kämpfen, doch an einem Berg namens Wetterspitze begegnet er einem Adligen namens Aragorn, der ihn überzeugt, in die Elbensiedlung Bruchtal weiterzuziehen, und sich als Führer anbietet. Die kleine Gruppe durchwatet den letzten Fluss zwischen sich und Bruchtal, als der Hexenkönig einen Bann über das Wasser ausspricht, worauf es ansteigt und alle zu ertränken droht. Lediglich Frodos rasche Reaktion rettet sie - er benutzt die Zauberkraft des Rings, damit alles Wasser zu Nebel verdampft. Der Nebel ist so dicht, dass die Schwarzen Reiter sich hoffnungslos verirren, sodass unsere Helden sicher nach Bruchtal gelangen. [...] Auf dem Weg nach Mordor bekommen sie es wiederholt mit den bösen Mächten zu tun, die sie in den finsteren Wald von Lothlórien treiben, wo die schöne, aber verruchte Königin Berúthiel sie gefangen nimmt. Berúthiels Schwester Galadriel befreit sie aus dem Kerker. Anschließend halten es die Gefährten für besser, die Wälder zu meiden und wenden sich Moria zu.“
Manchen Tolkien-Kennern wird diese Handlung bekannt vorkommen. Richtig! Sie stammt von der „Tolkien Sarcasm Page“, einer allen Englischlehrern bekannten Internetseite, die eine Inhaltsangabe des Herrn der Ringe anbietet, getarnt als kleine Hilfe für Schüler, die das Werk exzerpieren sollen und sich die Mühe sparen möchten, es selber zu lesen. Jedoch die vermeintliche Hilfe ist eine Falle, denn sie enthält eine skurril veränderte Version der Geschichte. Vor Jahren ist bereits die New York Times darauf hereingefallen. Daß das sogar einem Autor passiert, der sich als Fantasy-Experte geriert, erstaunt. Weniger erstaunlich ist die Tatsache, daß Nagulas Machwerk das Lektorat anstandslos passiert hat. Man weiß ja, daß der Droemer/Knaur-Verlag wenig Wert auf leistungsfähige Lektoren legt. Wenn er wenigstens Leute vom Fach hätte, die das Thema, das sie bearbeiten, kennen, wäre schon vieles gewonnen. Aber man glaubt dort wohl noch immer, die Bedürfnisse der lesenden Öffentlichkeit ignorieren zu dürfen.
Nach Protesten von Tolkien-Fans und sarkastischen Bemerkungen in Internetforen und Amazon-Buchbesprechungen entschloß sich der Verlag, eine revidierte Neuauflage des Buchs auf den Markt zu bringen. Man wollte offenbar komme-was-wolle von der Hype über die „Herr-der-Ringe“-Verfilmung durch Peter Jackson profitieren. Diese Hast hat sich leider als verhängnisvoll erwiesen, denn in der Neuauflage sind zwar die allerdümmsten Fehler verbessert worden, namentlich die falschen Inhaltsangaben. Alle anderen Fehler stehen aber nach wie vor im Buch. Da stirbt Aragorn „von eigener Hand“ und „sein Leichnam bleibt lange Zeit unbestattet“, da heißt die Zwergenstadt „Moira“ und die Elbensprache „Sandarin“ da wird Saruman von Schlangenzunge „erschlagen“ und so weiter. Nagula will uns weismachen, Edith Bratt (er schreibt sie „Brett“) sei nicht 1889 sondern erst 1899 geboren und damit jünger als Tolkien gewesen. Das Gegenteil war der Fall und das führte bekanntlich zu der erzwungenen dreijährigen Trennung bis Ronald 21 war, wie jeder weiß, der Tolkiens Biographie auch nur oberflächlich studiert hat.
Manchmal weiß man nicht, ob man lachen oder weinen soll, z. B. wenn man über den jungen Aragorn liest: „Er trug damals viele Namen: Thengel, Ecthelion, Thorongil, Elbenstein, Elessar und Streicher, der "Waldläufer".“ Nun, laut Tolkien hat Aragorn als Thorongil in den Heeren von König Thengel von Rohan und Ecthelion von Gondor gedient. Wie Nagula darauf kommt, ihm auch die Namen der beiden Herrscher als Beinamen beizulegen, das wissen nur die Götter.
Offenbar sind weite Teile des Buchs Plagiate, abgeschrieben nicht nur von Webseiten, sondern auch aus der nicht unbeträchtlichen Sekundärliteratur, die über Tolkiens Werk existiert. Das läßt sich durch direkten Vergleich nachweisen, etwa bei den Einträgen, die Nagula aus „Tolkien: Eine Illustrierte Enzyklopädie“ von David Day entnommen hat, denn dabei hat er nicht nur wörtlich abgeschrieben, sondern auch alle im Original vorhandenen Fehler übernommen.
In der 1. Auflage bedankte sich Nagula „bei meinem Lektor Timothy Sonderhüsken, der an mich geglaubt und mir dieses Projekt anvertraut hat.“ In dieser 2. Auflage fehlt dieser Satz. War Nagula böse auf den Lektor, weil der die vielen Plagiate im Manuskript nicht umformuliert hatte, oder wollte der Lektor seinen Namen nicht mehr in diesem Plagiatswerk sehen? Tja, so gehen Freundschaften kaputt.
Fazit: Außergewöhnlich ist an diesem Machwerk die bemerkenswerte Chuzpe des Autors – oder vielmehr des Plagiators – und die durch Nichtvorhandensein glänzende Lektoratsleistung des Verlages. Als Kuriosum und als abschreckendes Beispiel dafür, zu welchen Mitteln Verlage greifen, um eine kurzzeitige Hype auszunutzen, kann es durchaus im Bücherschrank des Tolkien-Fans, aber auch des Medienwissenschaftlers ganz allgemein seinen Platz finden.
0 von 10 Punkten für originale Recherche, Sorgfalt und Ehrlichkeit.… (mehr)