Catherine Price (1) (1978–)

Dem Smartphone endlich den richtigen Platz zuweisen!
Einer präzisen Analyse der Fehlwirkungen von Smartphones folgt ein Programm, wie man sich aus der Sucht des Immerdabei und Immeran lösen kann. Mich haben vor allem die Negativpunkte des Handys beeindruckt, die für immer mehr Menschen die zweifellos vorhandenen guten Dinge überwiegen. Es kommt heute darauf an, ein ausgewogen kritisches, distanziertes Verhältnis zum Smartphone zu bekommen und dieses Buch ist ein guter Helfer, einfach loszulassen, sich wieder an Zeiten zu erinnern, in denen man autonom war und sich nicht pausenlos an-stoßen ließ, irgendwelche, oft sinnlosen Dinge zu tun.

Das Smartphone verringert die Aufmerskamkeitsspanne, die ein Mensch Situationen oder Beziehungen zuwenden kann, er lebt in der Blase seines kleinen Computers mit Social Media Anschluss und glaubt jede Sekunden etwas zu verpassen, er wird immer süchtiger nach mehr, eine echte Droge. So kann man die Problematik kurz umschreiben, aus der dieses sehr gute Buch einen Ausweg beschreibt.

Meine Mitgliedschaften in Social Media Netzwerken war schon immer beschränkt, jetzt aber habe ich noch mehr abgeschaltet, auf dem Smartphone - man kann ab und an noch auf dem PC reinschauen, verpasst aber nichts von den egogetriebenen, netten Bildchen und Einstellungen, die einem aufgedrängt werden sollen. Stattdessen ein Buch, aus Buchstaben und Papier, welche Erholung!

Die im Buch gegebenen Tipps haben mich zu einer Konzeption für mein iPhone gebracht, die man kurz ausdrücken kann. Für mich ist es lediglich eine Kamera, mit der ich telefonieren kann, im Notfall. Darauf konzentriere ich mich voll und ganz, und wie ich meine Bilder verkaufen kann, nach wie vor ist das im Internet möglich und geht weit über die reine Gossip-Funktion der sozialen Medien hinaus. Was jemand also über mein Bild denkt ist mir völlig gleichgültig, ob er es aber benötigt und kauft, nicht.

Was ich damit meine: Smartphones können dazu beitragen, etwas zum eigenen Leben bzw. Einkommen beizusteuern, darin sehe ich ihr Hauptfunktion. Sie sind ein Arbeits- und kein Gossip-Mittel. Der Unterschied zwischen Facebook (Gossip) und Pinterest macht es deutlich. Ich halte sehr viel von Listen wie man sie auf dieser Plattform erstellen kann. Der Gründer Evan Sharp formuliert seine Ziele so: „Wichtig ist, dass unsere Seite kein soziales Netzwerk ist – das höre ich so oft! Seiten wie Facebook möchten, dass wir Zeit mit ihnen verbringen, indem wir etwa mit unseren Freunden kommunizieren. Uns geht es darum, die Menschen zu inspirieren. Sie sollen vom Computer weg und die Welt entdecken.“

Meine (Smartphone-) Kamera lasse ich nicht neben dem Bett liegen oder eingeschaltet, sie wird benutzt, wenn ich unterwegs bin, ich blicke nicht laufend drauf oder schaue in den Maileingang. Diese werden nur noch einmal am Tag beantwortet etc. etc. Im Grunde warte ich auf die 50 Mio Kamera, die auch telefonieren kann. Gebeugte Rücken an Bushaltestellen oder Bahnhöfen sind für mich moderne Sklaven ohne eigenen Willen.… (mehr)