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Kathrin Röggla

Autor von Wir schlafen nicht

15+ Werke 100 Mitglieder 3 Rezensionen

Über den Autor

Beinhaltet die Namen: Kathrin Röggla, Kathrin Röggla

Bildnachweis: By Amrei-Marie. - Own work, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=18574983

Werke von Kathrin Röggla

Wir schlafen nicht (2004) 33 Exemplare
Irres Wetter (2000) 10 Exemplare
die alarmbereiten (2010) 10 Exemplare
Niemand lacht rückwärts (1995) 5 Exemplare
Bauernkriegspanorama (2020) 5 Exemplare
Laufendes Verfahren: Roman (2023) 5 Exemplare
Abrauschen. (1997) 4 Exemplare
Nachtprogramma (2020) 4 Exemplare
Berlin (2017) 2 Exemplare
worst case 1 Exemplar

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Rezensionen

Die Autorin entscheidet sich in ihrem Buch über den NSU-Prozess in München die Zuschauertribüne als Handlungsort zu nehmen und so nicht die Verbrechen und die Verhandlung als solches zu erzählen, sondern quasi eine Kommentierung aus zweiter Hand. Denn auf der Tribüne kann auch politisch nicht Korrektes verhandelt werden, können Recht und Gerechtigkeit in Frage gestellt werden, anders als im Gerichtssal.
Die Frage ist, ob sich dieser Fall für dieses an sich interessante literarische Vorgehen eignet. Einerseits schon, denn diese Technik ist voraussetzungsreich, man muss als Leserin einiges wissen, zum Beispiel, wo die Morde waren, das Frau Zschäpe stets schwieg, dass der Verfassungsschutz eklatante Fehler gemacht hatte (und welche) usw. Dieses Wissen kann man bei diesem Fall vermutlich weitgehend erwarten. Andererseits nicht, denn diese distanzierte Technik, die ausschließlich die Zuschauer fokussiert, lässt an wenigen Stellen Empathie für die Hauptfiguren- die Opfer- aufkommen. Es gibt diese Stellen, die einen kalt erwischen, vor allem im Teil "Manöver" ab S. 159, wenn die Befragung der Anklagezeugen durch die Verteidiger dargestellt wird, das ist beschämend und entwürdigend. Das sind ganz starke Stellen, an denen das Distanzierte sehr gut funktioniert. Denn es verdeutlicht, dass "Wir " (Biodeutschen, Mehrheitsgesellschaft) meist die Möglichkeit haben uns zu positionieren, die Opfer hingegen nicht.
Gestern habe ich zufällig in Eat.READ.Sleep den Beitrag über Emmanuel Carrères Buch " V13: Die Terroranschläge in Paris" gehört. Dort wird der Prozess gegen die Bataclan-Attentäter geschildert. Ich habe das Buch nicht gelesen, aber laut der Rezension stellt er die Tat und die Opfer viel unmittelbarer dar. Wäre mir eine derartige Darstellung bezogen auf den NSU-Prozess lieber gewesen? Und geht das - ohne zu drastisch und voyeuristisch zu wirken? Bei Carrère scheint es geklappt zu haben.
Ich fand "Laufendes Verfahren" also nicht so schlecht. Es gab mir Stoff zum Nachdenken. Aber eigentlich verdient der Stoff, verdienen die Opfer noch mehr Nachdenken, einen großen Schrei, große Emotionen, nicht nur das Gerede dieses Wir.
… (mehr)
½
 
Gekennzeichnet
Wassilissa | Dec 20, 2023 |
Magersucht und Klimakatastrophe, Amoklauf und Weltuntergang, alles jeden Tag neu und alles immer öfter live auf Twitter, im Fernsehen, in Blogs und iPhonefilmchen In sieben Kurzgeschichten erzählt Kathrin Röggla von der Bedrohung und der Magie einer Welt in Alarmbereitschaft.
Kathrin Röggla spielt diese Katastrophen-Szenen durch und entlarvt ihre Dramaturgie. Sie führt uns die trügerischen und verführerischen Geschichten unserer panischen Gegenwart vor Augen.
rel="nofollow" target="_top">http://www.kathrin-roeggla.de… (mehr)
 
Gekennzeichnet
GI_Riga | May 3, 2010 |

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