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Rezensionen

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Eines der überflüssigsten Bücher, die ich je gelesen habe. Der Verfasser versucht, die verschiedenen Vorstellungen, die sich Menschen vom Jenseits machten bzw. machen, zu beschreiben. Er berichtet gleich zu Anfang des Buches, dass es eigentlich nur drei mögliche Vorstellungen gibt: Erstens, kein Weiterleben nach dem Tod, d. h. Leib und Seele sterben. Zweitens, Sterben des Leibes, aber Weiterleben der Seele. Drittens, Sterben des Leibes, Weiterleben der Seele, die später wieder mit dem erneuerten Leib vereint wird.

Damit ist eigentlich alles gesagt; nach dem Buchtitel und der Zusammenfassung auf dem Buchrücken hätte ich nun von dem Buch eine seriöse Vertiefung des Themas erwartet, mit der genauen Beschreibung verschiedener Jenseitsvorstellungen unterschiedlicher Glaubensrichtungen. Der Verfasser hat das Thema allerdings anders angegangen. Er beginnt mit der Beschreibung einer Autopsie, bei der er zugesehen hat. Dagegen wäre grundsätzlich nichts einzuwenden; allerdings ist die Art, wie er über den Verstorbenen spricht, einfach entwürdigend, was um so abstoßender ist, da es sich um einen 15jährigen Jungen handelte.

Richard Schweid reiht dann eine Menge von Fakten aneinander, die er immer wieder mit Zitaten der unterschiedlichsten von ihm interviewten Personen mischt. Man muss dem Verfasser zugute halten, dass er ganz offensichtlich eifrig recherchiert hat; z. B. reiste er zu Recherchezwecken nach Indien. Er erzählt in der Tat enorm viel von den Jenseitsvorstellungen der Vergangenheit und Gegenwart in den verschiedenen Kulturen, allerdings fehlt weitgehend der rote Faden, da alles aneinandergereiht, aber nicht in einen Zusammenhang gestellt wird. Richard Schweid ist kein Freund von Überleitungen. Sein Text ist außerdem mit vielerlei überflüssigen Beschreibungen und reichlich Tennesseer Lokalkolorit überladen. Zum Teil würde ich sagen, klare Themaverfehlung.

Hinzu kommen noch ganz offensichtliche Fehler, wie "Steinzeit" mit "Eiszeit" zu verwechseln oder England, Deutschland und Frankreich nach Nordeuropa zu verlegen. Dies könnten auch Übersetzungsprobleme sein, wie überhaupt der Eindruck entsteht, dass auch die Übersetzerin keine rechte Lust auf das Buch hatte. Z. B. verwendet sie mehrmals "Fachmänner" statt "Fachleute". Die Übersetzung wirkt irgendwie lieblos. Das Buch macht keinen Spaß zu lesen und hilft auch bezüglich des Themas nicht wirklich weiter. Ich kann es nicht weiterempfehlen.½
 
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buchstabendompteurin | Jun 27, 2011 |