Klaus Seibel

Das abrupte Ende der Science Force?

Die „Menschendruckerei“ war super einschließlich des Endes, was natürlich auf die hier besprochene Fortsetzung einstimmte. Und in dem Stil ging das neue Buch auch los. Aber mit zunehmender Lesedauer hatte ich im letzten Drittel immer mehr das Gefühl, dass der Autor einen Abschluss (der Science-Force-Serie?) sucht. Nahezu lieblos wird das Buch abrupt beendet: Zerstörung der Station, Kurzkontakt mit Selene, Konstatierung des (fast vollständigen) Sieges der Gegner mit ein paar schnell hingeworfenen Erklärungen und Schluss. So viele offene Fragen? Ich habe einen Verdacht: Klaus Seibel hat eine neue Idee, die er gern in einem Buch weiter entwickeln will. Da ist aber noch die aktuelle Geschichte der Science Force nicht zu Ende erzählt. Was tun? Schnell zu Ende schludern und dann ran an das neue Buch. Ich finde das sehr schade. Für mich ist die Endlich-Trilogie genial. Ich habe alle drei Bänder zweimal gelesen. Dann „Das unmögliche Foto“ und seine Fortsetzung (dito). Beim Lesen habe ich immer darauf gewartet, dass Ellen auf Jasmin trifft. Sie äußert ja selbst mal ganz direkt, dass sie sich das wünscht. Und jetzt dieser enttäuschende dritte Band des (bisher) letzten Abenteuers der Science Force.
Was mich wundert: Es gibt bei Amazon fast nur positive schriftliche Rezensionen. Es sind allerdings insgesamt auch nur zehn …. Bei 412 Bewertungen, von denen ca. 40 unterhalb von vier Sternen liegen. Ist das niemandem weiter aufgefallen? Sind meine Ansprüche zu hoch?
Meine Hoffnung: Vielleicht kommt die Science Force mit einem neuen Abenteuer in alter Qualität zurück?… (mehr)

Täter dürfen nicht besser schlafen als ihre Opfer

So klingt eines der Hauptargumente für den Rachefeldzug der Foltermörder. Ein packender Krimi, den man nicht aus der Hand legen will bzw. kann. Auf wessen Seite steht man, auf der der Kommissarin oder der des Anführers der Foltermörder? Seibel macht es einem nicht leicht, sich für eine Seite zu entscheiden. Und ich denke, in der Realität wäre das genauso, evetuell sogar mit der Tendenz zum Verbrecher. Warum das? Allein dafür lohnt es sich, das Buch zu lesen. Ein so aktuelles Thema, die Vergehen der Kirchenleute bzw. Priester. Und man stimmt sich gegen Mitte des Buches darauf ein, dass man jetzt alles weiß und nur die Jagd zu Ende beobachten muss…. Und dann die neue Komponente! Das ist richtig gut, aber ich verrate hier nicht, worum es da geht….
Wie der Kampf der gar nicht so Guten gegen die gar nicht so Bösen am Ende ausgeht, das sollte jeder selbst lesen. Fünf Punkte garantiert.… (mehr)

Der Schein hat überraschenderweise getrübt

Band 3 der Serie um die Lantis beginnt etwas zäh und vorhersehbar. Aber dann wird es doch wieder so interessant und spannend und gut geschrieben wie die ersten zwei Bände.
Die Amerikaner und die Chinesen haben sich zusammengetan bei der Erforschung der Schätze. Es war klar, dass das nicht hält. So kommt es wie es kommen muss. Unser neuer Lantis Korgh ist ein Prachtexemplar seiner Spezies. Er ist herrlich böse dargestellt und kocht sein ganz eigenes Süppchen. Und wie sich am Ende des Buches herausstellt, sind seine Pläne alles andere als angenehm für die Menschen. Herrlich, wie der den Bürgermeister durchschaut und zu seinem willenlosen Sklaven macht. Und wie er dann die Geheimdienste der beiden Mächte auseinander dividert, um abhauen zu können.
Genial auch die Beschreibung der „Zähmung“ der zwei Saurier und die Reflektion durch Korgh. Das habe ich beides mehrfach gelesen.
Schade, was mir fehlt, sind hier die in Band 1 so schön dargestellten dritte (Russen) und vierte (Europäer) Kräfte. Haben die gar nichts beizutragen?
Alles in allem wieder ein sehr lesenswertes Buch, ich bleibe dabei und warte gespannt auf die Fortsetzung.… (mehr)

Eine neue Begegnung im Schatten? – Rezension zu „Das Erbe der ersten Menschheit“

Ich bin gleich drin, das erste Buch hatte ich ja erst vor drei Monaten gelesen. Natürlich vergleicht man die Bücher miteinander. Es liest sich genauso gut und flüssig wie der Vorgänger. Es ist nicht so komplex, es hat deutlich weniger Erzählstränge, was aber der Spannung keinen Abbruch tut. Ich habe es wieder, wie man so sagt, in einem Ruck durchgelesen. Natürlich war ich gespannt darauf, was in den gefundenen Containern drin ist. Das bleibt aber im Wesentlichen außen vor, da es hauptsächlich um den Inhalt von Container 5 geht. Schade, hier hätte ich mir mehr gewünscht. Sehr schön ist der Ansatz, dass man erst „gereift“ an den Inhalt der Container kommt. Da fühlte ich mich an Rolf Krohns „Die vierte Tür“ aus dem Jahr 1985 erinnert, das der Autor sicher nicht kennt.
Der Ansatz, mit dem Inhalt aus Container 5 herumzuexperimentieren, erinnert mich an Alexander Kröger „Begegnung im Schatten“ aus dem Jahr 2003. Da gibt es schon einige Parallelen, speziell, dass das von der Öffentlichkeit verborgen abläuft. Ob das so bleibt, werden wir hoffentlich in der schon angekündigten Fortsetzung erfahren. Ich freue mich darauf und kann jedem, der klassische Science-Fiction mag, beide Bücher (das hier und den Vorgänger „Krieg um den Mond“) wärmestens empfehlen.
Danke für den Hinweis auf die Verbindung zu einem weiteren Roman des Autors im Nachwort, den werde ich mir sicher in absehbarer Zeit auch vornehmen.… (mehr)