Valerie Wilson WesleyRezensionen

Ein sehr, sehr kluges Buch über die Liebe in ihren unterschiedlichsten Facetten. An einem Samstag verlässt Marie ihre beiden Töchter, um zu ihrem Liebhaber zu ziehen, den sie bald darauf erschießt. Aus dem Gefängnis entlassen bietet sich nach Jahrzehnten die Gelegenheit, mit ihren Töchtern ins Reine zu kommen. Das ist aber alles andere als einfach, denn diese kämpfen nicht nur mit ihrer ambivalenten Beziehung zu einer Mutter, die sie ohne Erklärungen verlassen hat, sondern auch mit sich selbst und ihrem familiären Beziehungsgeflecht. Angesiedelt ist der Roman, der sehr geschickt aus unterschiedlichen Blickwinkeln erzählt wird, im gehobenen schwarzen Bürgertum in News York. Rückblenden auf die 1970er Jahre erweitern die Geschichte damit noch um den spekt der Rassendiskriminierung. Wer sich ein Happy End erwartet, ist falsch gewickelt, dafür gibt es eine logische Erklärung, die nachdenklich und traurig macht.