Autorenbild.

Ernst Wiechert

Autor von Das einfache Leben

80+ Werke 378 Mitglieder 7 Rezensionen

Über den Autor

Bildnachweis: Deutsche Post AG / Wikimedia Commons

Werke von Ernst Wiechert

Das einfache Leben (1939) 60 Exemplare
Missa sine nomine (1950) 52 Exemplare
Die Majorin (1940) 27 Exemplare
Hirtennovelle (1935) 23 Exemplare
Die Jeromin Kinder (1966) 22 Exemplare
Wälder und Menschen (1936) 21 Exemplare
Die Magd des Jürgen Doskocil (1932) 16 Exemplare
Die kleinen Passion. (1960) 8 Exemplare
Der Richter (1948) 5 Exemplare
Märchen (1946) 5 Exemplare
Die Jeromin-Kinder, Teil 2 (1968) 5 Exemplare
Häftling Nr. 7188 (1966) 4 Exemplare
Der Kinderkreuzzug. 3 Exemplare
Jahre und Zeiten: Erinnerungen (1996) 3 Exemplare
Geschichte Eines Knaben. (1929) 3 Exemplare
Il campo dei poveri 3 Exemplare
La grande permission (1967) 2 Exemplare
Cualquiera (1997) 2 Exemplare
Der Dichter und die Jugend (1936) 2 Exemplare
Le buffle blanc (2023) 2 Exemplare
Totenmesse. (1947) 2 Exemplare
Der Richter. Zwei Erzählungen (1951) 2 Exemplare
In der Heimat 2 Exemplare
L' ospite esotico 2 Exemplare
Eine Jugend in den Wäldern (1991) 1 Exemplar
ANNI E TEMPI 1 Exemplar
El búfalo blanco 1 Exemplar
Discursos (1933-1945) (2020) 1 Exemplar
The Poet and His Time (1948) 1 Exemplar
Meine Gedichte 1 Exemplar
Il bufalo bianco 1 Exemplar
Der brennende Dornbusch (2021) 1 Exemplar
Novelas escogidas 1 Exemplar
Der Totenwolf : Roman (1925) 1 Exemplar
Der Vater 1 Exemplar
Der Wald 1 Exemplar
Tobias Novellen 1 Exemplar
Erzählungen 1 Exemplar
Gesegnetes Leben 1 Exemplar
La cascina morta 1 Exemplar
Het hoge feest 1 Exemplar

Zugehörige Werke

Home for Christmas: Stories for Young and Old (2002) — Mitwirkender — 112 Exemplare
Tredive mesterfortællinger — Autor, einige Ausgaben3 Exemplare
Moderne Erzähler 5 — Autor — 2 Exemplare
Moderne Erzähler 6 — Autor — 1 Exemplar
Am Borne deutscher Dichtung (1927) — Mitwirkender — 1 Exemplar
Natale raccontato da ... — Mitwirkender — 1 Exemplar

Getagged

Wissenswertes

Mitglieder

Rezensionen

„Wiechert appelliert an die Jugend, eine neue Gesellschaft des Friedens, der Wahrheit und der Gerechtigkeit aufzubauen und sich dabei auch von Rückschlägen nicht deprimieren zu lassen. ‚Laßt uns einen neuen Anfang setzen, laßt uns neu geboren werden und seid gewiß, daß niemand aus der Welt herausfällt, der nicht zuvor aus Gott herausgefallen wäre.‘ (S.34)“
Quelle: Cobet, Christoph [Hrsg.]: Deutschlands Erneuerung : 1945 - 1950 ; [bio-bibliogr. Dokumentation mit 433 Texten] / [Christoph Cobet]. Frankfurt am Main : Antiquariat Cobet 1985… (mehr)
 
Gekennzeichnet
reisszwecke | Apr 8, 2015 |
978-3420041389

Ernst Wiechert – Missa sine nomine

ZUM BUCH:
Nach Ende des II. Weltkrieges haben die drei Freiherrenbrüder Liljecrona ihre Heimat im Osten verloren und finden sich nach unterschiedlichen Schicksalen auf einem Schloss ihrer Familie in der amerikanischen Zone. Erasmus, der Älteste, war Generalsmajor, aber wegen Krankheit nicht zum Dienst eingezogen worden. Er leidet unter dem Gefühl, die Seinen auf der Flucht verlassen zu haben. Der Zweite, Ägidius, ist der Bauer, der vielleicht am Schmerzlosesten zurückfindet in einen Alltag der Arbeit. Im Vordergrund des Buches aber steht Amadeus, der Jüngste, der durch Verrat ins Lager und unter die Tortur kam, tötete, und nun, der Menschen überdrüssig, heimkehrt und „den Glauben verloren hat“. Das Buch ist die Geschichte seiner langsamen Heilung, Wandlung, vor allem im Kontakt mit der Natur und einfachen Menschen.

ZUM AUTOR:
* 18. Mai 1887 in der Nähe von Sensburg, Ostpreußen als Sohn eines Försters; erzogen durch einen Hauslehrer, später dann Schule in Königsberg; warnende Stellungnahme gegen den Nazismus: Internierung in Buchenwald; † 24. August 1950 in Stäfa am Zürichsee in der Schweiz, gehörte in seiner Zeit zu den am meist gelesensten deutschen Schriftstellern (siehe auch: http://de.wikipedia.org/wiki/Ernst_Wiechert )

MEINE MEINUNG:
Hier geht es nicht um eine spannende Kriegs- oder Nachkriegserzählung mit viel action, sondern wirklich um einen langsamen inneren Wandlungsprozess nach erfahrenem Leid. Das Buch ist bei aller Zeitlosigkeit hier hineingestellt in das Umfeld des II.Weltkrieges: Vertreibung, Heimatverlust, aber vor allem so etwas wie Seelenverlust. Aber im Vordergrund stehen hier konkret einzelne Menschen und nicht einfach „Gruppen“.

Wie hier die langsame Verwandlung des Amadeus vom seufzenden und enttäuschten, überdrüssigen Heimkehrer hin zum versöhnten, lebendigen Menschen geschildert wird ist einfach atemberaubend und teils voller fast märchenhafter und evangelischer Tiefe. Die Sprache und auch die ausformulierten und dahin gestellten Werte klingen für uns heute teils etwas altmodisch, fast „pathetisch“: einige Worte tauchen wohl etwas zu oft auf. Aber gleichzeitig liegt in der Schreibweise etwas von jener inneren Ruhe und Weite, die den ganzen Roman prägt, ein weites Ausholen, unendlich ruhiges Dahinfließen, das an einen mächtigen Strom erinnert. Einige Auffassungen können schon fast abschrecken, wenn er teils in alter Manier von gewissen Rollenverständnissen von Mann und Frau; Adel und Dienerschaft spricht. Manchem Leser wird die Erdverbundenheit und tiefe Religiösität fremd oder befremdlich sein. Doch in all diesem steht Wiechert in einer langen Tradition, auf die er sich gerne und immer wieder bezieht, auch einer im ostpreußischen Sinne guten „Schwermut“. Hier ist von aufrechten, bedächtigen Charakteren die Rede, von Weisheit und Demut als auch dem Wunsch „zu dienen“...

In Vielem sind hier das Heidnische und Christliche miteinander verwoben. Die Mutter Erde ist ein Ort schlechthin, der Trost und letzten Halt schenken kann. Und der Glaube der Väter und Einfachen.

Wer genau hinsieht, wird neben der Vordergrundsthematik der unschuldig vertriebenen Deutschen aber auch die Hinweise zur Judenverfolgung, zu den Lagern, Folter, und – nach dem Ende des Krieges – den Folgen der Besatzung und den Nachkriegsproblemen finden. Ohne Schwierigkeiten wird man hier Themen entdecken, die Wiechert (und Deutschland!) am eigenen Leib erfahren hat und dies macht so manche Aussage so ausdrücklich und treffend.

Ja, ich finde wohl nicht die rechten Worte, dieses Buch gebührend zu würdigen: Ich betone nochmals die gewisse Altmodigkeit des Buches, aber nicht um abzuraten, sondern um nicht hinterher zu hören, dass man damit nicht gerechnet hat. Ich selber fühle mich bei allen Einschränkungen total angetan von der Sichtweise Wiecherts und seiner so schönen, weit ausholenden Sprache als auch den so tiefen Gedanken. In solch einer Dichte wird heute vielleicht nicht mehr geschrieben?! Ich kann nur Mut machen, diesen großen Schriftsteller mal zu versuchen. Vielleicht besonders, wenn man von Schriftstellern wie Undset, Hamsun, Lagerlöff, aber auch den großen Russen angetan war. Auch, wenn man in der Lage ist, einen Autor in seine Zeit zu stellen und nicht einfach nur mit unseren ach so tollen Werten zu beurteilen.
Es sei gesagt, dass ich bei diesem Buch verführt bin, seitenweise Gedanken rauszukopieren... und wenn ich nicht einverstanden sein sollte, gibt es doch Materie zum Nachdenken!
Toll und *****!
… (mehr)
1 abstimmen
Gekennzeichnet
tomfleo | Nov 21, 2008 |

Dir gefällt vielleicht auch

Nahestehende Autoren

Statistikseite

Werke
80
Auch von
8
Mitglieder
378
Beliebtheit
#63,851
Bewertung
4.1
Rezensionen
7
ISBNs
64
Sprachen
6

Diagramme & Grafiken