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Anne Zouroudi

Autor von The Messenger of Athens

14+ Werke 859 Mitglieder 76 Rezensionen

Über den Autor

Beinhaltet den Namen: Anne Zouroudi

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Werke von Anne Zouroudi

Zugehörige Werke

OxCrimes (2014) — Mitwirkender — 74 Exemplare
Short Sentence: 10 stories of dastardly deeds (2012) — Mitwirkender — 18 Exemplare

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Rezensionen

Wieder entführt uns Anne Zouroudi ins ferne Griechenland, diesmal zur heißesten Jahreszeit, und wieder gelingt es ihr, die weltabgeschiedene Atmosphäre auf einer der griechischen Inseln meisterhaft darzustellen. Ihr Ermittler, Hermes Diaktoros, bewährt sich erneut bei der Lösung eines verwickelten Kriminalfalls. Ganz Mithros steht unter dem Einfluss von Vassilis Eliadis, der von den Einwohnern als großer Menschenfreund angesehen wird, da er großzügige Darlehen gewährt. Tatsächlich geraten dadurch zahlreiche Personen in Abhängigkeit von ihm, was geradezu mafia-ähnliche Verhältnisse verursacht. Ein geheimnisvoller Fremder wird von seiner Schiffsbesatzung über Bord geworfen und strandet auf Mithros. Sein Erscheinen führt zu einiger Unruhe auf der Insel. Schließlich geschieht ein Mord. Natürlich entschlüsselt Hermes Diaktoros nach und nach die Zusammenhänge, die weit in die Vergangenheit zurück reichen, und das komplexe Beziehungsgeflecht, in das zahlreiche Personen verwickelt sind. Es gelingt ihm, den Verbleib eines geheimnisvollen, verschollenen Kunstgegenstandes nachzuvollziehen, des Stiers von Mithros. Dabei handelte es sich um eine kleine minoische Statue von unschätzbarem Wert, die auf Mithros entdeckt worden sein soll und die den touristischen Erfolg der Insel begründet hatte.

Hermes Diaktoros bleibt sich in jeder Hinsicht treu: Den Freuden des Lebens zugewandt, begegnet er Menschen – und Tieren – mit großer Zuvorkommenheit. Seine vordringliche Aufgabe scheint jedoch darin zu bestehen, stets die Menschen mit ihren Verfehlungen zu konfrontieren und sie dem gerechten Ausgleich für ihre Taten zuzuführen. In „The Bull of Mithros“ hat er dazu viel Gelegenheit, da sich in dieser Erzählung sehr viele Menschen etwas zu schulden kommen lassen. Anne Zouroudi hat sich viel Mühe gegeben, einen besonders komplizierten Kriminalfall zu konstruieren, was ihr sehr gut gelungen ist. Auch wirkt alles, was sie schreibt, sehr glaubwürdig. In diesem Roman kommen zahlreiche Tiere vor. Der Umgang vieler Menschen, die Tiere nur als Nutzobjekt betrachten, wird kritisch beleuchtet. Dies ist der Autorin hoch anzurechnen und für sie offenbar ein wichtiges Anliegen. So wird der Leser gleich zu Beginn mit einer Szene konfrontiert, die den weit verbreiteten grausamen Umgang mit Tieren darstellt, was durchaus schockiert. Auch die Art und Weise, wie die Verfasserin das Mordopfer zu Tode kommen lässt, ist selbst für abgebrühte Krimi-Leser schwer erträglich. „The Bull of Mithros“ ist also nichts für schwache Nerven.

So gekonnt das Buch auch gemacht ist, nutzt sich der Diaktoros-Effekt nach der Lektüre des sechsten Griechenland-Krimis doch etwas ab. Hermes Diaktoros handelt immer nach dem gleichen Verhaltensmuster. Als Leser wünscht man sich, Anne Zouroudi erfände eine neue Krimi-Idee, was ihr garantiert sehr gut gelänge. Natürlich, ohne dabei Hermes Diaktoros Schlechtes zu wünschen. Ansonsten ist dieses Buch, wie die fünf Vorgänger-Bände, ausgezeichnete Unterhaltung.
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½
 
Gekennzeichnet
buchstabendompteurin | 3 weitere Rezensionen | Jun 27, 2012 |
In "The Whispers of Nemesis" lässt Anne Zouroudi ihren genialen Detektiv Hermes Diaktoros erneut einen Kriminalfall lösen, diesmal im spätwinterlichen Griechenland. Wieder sind die Schauplätze der Erzählung ländliche Gegenden Griechenlands, die Anne Zouroudi so meisterlich zu beschreiben weiß. Hermes Diaktoros beleuchtet die geheimnisvollen Todesumstände des talentierten Schriftstellers Santos Volakis. Jahre nach dessen Tod stellt sich heraus, dass dessen Grab keineswegs die sterblichen Überreste des Dichters enthält. Hermes enthüllt auf gewohnt fesselnde Weise, wie es dazu kam.

Bemerkenswert sind auch hier wieder die glaubwürdigen Charakterstudien durch die Verfasserin, die auf deren Menschenkenntnis und Einfühlungsvermögen beruhen. Weiter zieht sie den Leser durch ihre kultivierte Sprache und die geheimnisvolle, weltentrückte Atmosphäre der Erzählung in ihren Bann. Auch wenn die Handlung etwas konstruiert wirkt, nimmt sie der Leser doch ab, da sie einfach gut ausgedacht und meisterhaft entwickelt ist.

Nicht zuletzt ist man wiederum fasziniert von der Gestalt des Hermes Diaktoros, der hier einmal mehr als Beschützer der Benachteiligten agiert und am Ende für Gerechtigkeit sorgt. Darauf weist schon der Titel des Buches hin: Nemesis war in der griechischen Mythologie der Antike die Göttin des gerechten Ausgleichs. Nebenbei frönt Hermes Diaktoros natürlich seinem bekannten Hang zur Schlemmerei.

Es ist immer wieder interessant zu lesen, wie die Wurzeln der antiken Mythologie und das Christentum sich im modernen Griechenland vermischen, ohne sich gegenseitig zu beeinträchtigen. Volksfrömmigkeit, aber auch Aberglaube, scheinen im ländlichen Griechenland noch sehr lebendig zu sein, wenn man der Verfasserin glauben darf. Nicht zuletzt gibt das Buch einen interessanten Einblick in die Welt der Schriftstellerei. Schade, dass von Anne Zouroudis Büchern bisher nur eines in deutscher Übersetzung vorliegt.
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½
 
Gekennzeichnet
buchstabendompteurin | 2 weitere Rezensionen | Jul 31, 2011 |
"The Lady of Sorrows" ist Anne Zouroudis vierter Griechenland-Krimi und genauso spannend wie die drei ersten. Der Protagonist ihrer Krimis ist der geheimnisvolle Detektiv Hermes Diaktoros, der auch hier wieder einen Mord aufklärt. Aufhänger für die Geschichte ist eine russische Ikone der Mutter Gottes, die auf abenteuerlichen Wegen auf eine griechische Insel gelangt und dort zu einem wundertätigen und hoch verehrten Heiligtum der orthodoxen Kirche wird.

Allerdings geschieht gerade wegen dieser angesehenen Ikone ein Mord, der von Hermes Diaktoros aufgeklärt wird, wobei er ein düsteres Familiengeheimnis enthüllt, das drei Menschen auf unauflösliche und schreckliche Weise aneinander bindet. Anne Zouroudi hat einen raffiniert aufgebauten Krimi geschrieben, wobei sie bereits im Prolog, der die Vorgeschichte der Ikone erzählt, für Hochspannung sorgt.

"The Lady of Sorrows" spielt, wie alle bisherigen Krimis der Autorin in einer ländlichen Gegend Griechenlands. Anne Zouroudi beschreibt Land und Leute so klar und plastisch, dass man gleichsam von der Geschichte absorbiert wird. Anne Zouroudis Liebe für Griechenland ist nicht zu übersehen, allerdings auch ein durchaus kritischer Blick auf gewisse Aspekte der griechischen Mentalität.

In "The Lady of Sorrows" bekommt der Leser außerdem einen faszinierenden Einblick in die Kunst der Ikonenmalerei.

Geradezu genial ist aber Anne Zouroudis "Erfindung" ihres Detektivs Hermes Diaktoros, genannt "der fette Mann". Obwohl er von sich selbst sagt, aus Athen zu kommen, bleibt seine Herkunft ungewiss. Laut eigener Aussage handelt er in höherem Auftrag; er zeichnet sich durch Wohlstand, Kultiviertheit, äußerste Höflichkeit und den Geschmack eines Gourmets aus. Hermes Diaktoros steht, wie in allen bisherigen Geschichten, auch hier auf der Seite der sozial Schwachen und Außenseiter. Er zeigt den Menschen, die sich eines Verbrechens schuldig gemacht haben, ihre Vergehen auf und übt auf seine Weise Gerechtigkeit, um dann geheimnisvoll wieder zu entschwinden.

Anne Zouroudi hat mit der Gestalt des Hermes Diaktoros den Olymp der Detektive und anderer Krimi-Helden um eine faszinierende und, wie ich finde, sehr originelle Persönlichkeit bereichert.

Für mich ist Anne Zouroudi ein Geheimtipp unter den Krimi-Schriftstellerinnen. Ich freue mich schon auf ihr nächstes Buch.
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Gekennzeichnet
buchstabendompteurin | 6 weitere Rezensionen | Apr 27, 2011 |

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