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Lädt ... Vergeetboek (2010)von Douwe Draaisma
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In his highly praised book The Nostalgia Factory, renowned memory scholar Douwe Draaisma explored the puzzling logic of memory in later life with humor and deep insight. In this compelling new book he turns to the "miracle" of forgetting. Far from being a defect that may indicate Alzheimer's or another form of dementia, Draaisma claims, forgetting is one of memory's crucial capacities. In fact, forgetting is essential. Weaving together an engaging array of literary, historical, and scientific sources, the author considers forgetting from every angle. He pierces false clichés and asks important questions: Is a forgotten memory lost forever? What makes a colleague remember an idea but forget that it was yours? Draaisma explores "first memories" of young children, how experiences are translated into memory, the controversies over repression and "recovered" memories, and weird examples of memory dysfunction. He movingly examines the impact on personal memories when a hidden truth comes to light. In a persuasive conclusion the author advocates the undervalued practice of "the art of forgetting"-a set of techniques that assist in erasing memories, thereby preserving valuable relationships and encouraging personal contentment. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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![]() GenresMelvil Decimal System (DDC)153.1Philosophy and Psychology Psychology Cognition And Memory Learning, Memory, And MotivationKlassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:![]()
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Das Buch des Vergessens zeigt aber auch, dass Vergessen eine normale und notwendige Funktion des Gehirns ist. Es ist weder notwendig noch möglich, dass alle Reize abgespeichert werden, die das Gehirn empfängt. Ein Kapitel erzählt von den ersten Erinnerungen, die Menschen haben; der Autor bedauert, dass man so vieles aus der Kindheit nicht mehr in Erinnerung rufen kann, gleichzeitig scheint dies aber eine Notwendigkeit des Gehirns zu sein und ist eine unvermeidliche Erfahrung, die keinem Menschen erspart bleibt. Die vordringlichste Aufgabe des Gehirns besteht nicht darin, angenehme Erinnerungen festzuhalten. Warum träumen wir? Auch diese Frage, und warum wir Träume so schnell vergessen, wird gestellt. Allein schon das Nachdenken über diese Fragen ist dank Douwe Draaisma ein Genuss, auch wenn keine endgültigen Antworten darauf gefunden werden können.
Hoch interessant ist der Exkurs des Autors zu den Themen der Porträtmalerei und der Fotografie, Erfindungen, die dem Menschen beim Erinnern an geliebte Personen helfen sollten. Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts war es eine Zeit lang gebräuchlich, Verstorbene zu fotografieren, um sie besser in Erinnerung behalten zu können. Makaber, dass man sich dabei alle Mühe gab, die Toten wie lebendig aussehen zu lassen. Douwe Draaisma stellt mehrmals fest, dass Fotos letztendlich keine besonders gute Erinnerungshilfe sind, da sie sich in der Vorstellung vor das „richtige“ Erinnerungsbild der Person schieben, die man im Gedächtnis behalten will. Das Gehirn modifiziert Erinnerungen im Lauf der Zeit, anstatt sie unverändert zu konservieren.
Ein anrührendes Kapitel widmet Douwe Draaisma den Abschiedsbriefen, die zum Tode Verurteilte in der Französischen Revolution an ihre Verwandten schrieben. Besonders tragisch ist, dass kein einziger dieser Briefe seine Empfänger erreicht hat. Sie wurden nicht zugestellt, sondern verschwanden in einem Archiv. Die Gemeinsamkeit all dieser Briefe ist, dass die Verurteilten großen Wert darauf legten, ihren Verwandten in guter Erinnerung zu bleiben. Der Aspekt, nach dem Tod nicht vergessen zu werden, scheint für uns sehr bedeutsam zu sein.
Hier werden viele faszinierende Fragen und Denkanstöße um den Themenkreis des Erinnerns, des Vergessens und der Funktionsweise des menschlichen Gehirns aufgeworfen, ohne dass der Autor dem Leser seine Ansichten aufdrängt. Ein sachliches, wissenschaftlich fundiertes, allgemein verständliches Werk, das dem Leser in guter Erinnerung bleiben wird. (