Eine exemplarische Geschichte aus dem modernen Indien: In
der aufstrebenden Metropole Bangalore erhält der
erfolgreiche Unternehmer Anand aus Japan den Zuschlag für
ein großes Geschäft, was ihn zwingt, eine größere Fläche
Land zu erwerben. Auf der anderen Seite Kamala, seine
langjährige Haushaltshilfe, die sich seit dem Tod ihres
Mannes alleine durchs Leben kämpft und sich um die schulische Zukunft ihres Sohnes sorgt. Während Anand in
eine Ehekrise schlittert, sieht sich Kamala zusehends
hilflos ihrer tyrannischen Hausherrin, Anands Frau, und
dubiosen Geldgebern ausgesetzt. Beide versuchen auf ihre
Art, die Gefahren ihrer Träume abzuwenden. Ohne die
gesellschaftskritische Schärfe eines Aravind Adigas ("Der
weiße Tiger", BA 9/08), entwirft Sankaran stilistisch
elegant und mit viel Sympathie für ihre Figuren 2
gegensätzliche und dennoch typische Lebensentwürfe, die die
Hoffnung nach Wohlstand und Glück eint. Ihre an Vikram Seth
erinnernde Liebe zum Detail verleiht ihren Charakteren
Tiefe, der sehr behutsame Aufbau bremst jedoch gelegentlich
das Erzähltempo. Empfohlen für alle Belletristik-Bestände. ( )