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Lädt ... Wem gehört die Zukunft?von Jaron Lanier
Top Five Books of 2014 (581) Lädt ...
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Evaluates the negative impact of digital network technologies on the economy and particularly the middle class, citing challenges to employment and personal wealth while exploring the potential of a new information economy. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden.
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)303.48Social sciences Social Sciences; Sociology and anthropology Social Processes Social change Causes of changeKlassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Auf den Punkt gebracht: die Wirtschaft weltweit agiert mit Großkonzernen, die ihre Geldmacht auf alles setzen und erpressen, was & wer möglich ist. Menschen dürfen Crowdsourcen, d.h. kostenlos beitragen. Sie scheffeln damit wie Sklaven früher unerträgliche Reichtümer für Menschen, die immer dickere Mauern brauchen und mehr Polizei, um in Sicherheit leben zu können. Diese Menschen haben so viel Geld, dass sie sogar atomare Katastrophen eine Zeitlang überleben können.
Also: die Mittelschicht und Kaufkraft stirbt aus - und zwar solange, bis wir aufstehen, um eine Revolution zu veranstalten, weil wir nichts mehr kaufen können. Solange werden sogenannte Sirenenserver unerträgliche Reichtümer scheffeln damit, dass wir unsere Daten und Beiträge kostenlos hingeben.
Diese erste Phase des Internets könnte man mit Anerkennung umschreiben. Die meisten Menschen erhielten bislang Anerkennung nur am Ende des Lebens: meist durch eine Todesanzeige und durch eine Schubladenpredigt zur Beerdigung. Heute kann jeder etwas beitragen und auf Facebook geliked werden. Sie tun alles dafür, Hausfrauen, Pensionäre und sonstige, die durch feste Jobs in Konzernen, Staatlichen Stellen, ererbtem Vermögen oder durch Oma gesponsert werden. Und zwar kostenlos. Warum? Weil sie ihren eigenen Wert nicht kennen, monokausal mit der Wirtschaft verhandelt sind, faul und bequem, keine Notwendigkeit zum Nachdenken.
Neben einer Vielzahl von Ideen geht es vor allem darum, individuellen Zeitaufwand zu bewerten und seine Relevanz für andere in Micropayments zu bewerten, d.h. jedem Entgelte auszuzahlen oder in Tauschwährungen zu übergeben. Menschen müssen lernen, sich selbst einzuschätzen und ihr Geld demokratisch im Netz zu verdienen. "Irgendwann wird es einen Übergang dieser Art geben müssen. Er wird wahrscheinlich nach der Katastrophe der massiven Verrentung der Babyboomer stattfinden." (S. 424)
Jaron Lanier zeigt im abschließenden Kapitel (Führerschaft), wie die einzelnen Netzteilnehmer bzw. Zielgruppen entsprechende Maßnahmen steuern können. "Viel zu oft entscheiden wir uns für die einfache Lösung und nehmen Missstände hin, solange sie nur mit Coolness überzuckert werden." (S. 449) Dieses Buch ist ein Ansatz und konkrete Vision, wie es morgen, nach dem Wahnsinn der Konkurrenzwirtschaft, aussehen wird. Nicht alles ist ausgedacht bis ins Detail, aber diese Vision ist die Überzeugendste, die ich bislang gelesen habe. Nicht nur, weil sie sich zu weiten Teilen mit meinen Überzeugungen und Erfahrungen deckt. Vor allem, weil sie auf das Gute setzt und nicht das lächerliche Böse des Menschen konstituiert, welches uns lediglich an den Rande des Nichts und der unerträglichen Gier gebracht hat.
Wohlstand und Würde für alle, darum geht es. Um die Weiterführung einer Idee, die in diesem Buch ihren Anfang nahm: Das Cluetrain Manifest. 95 Thesen für die neue Unternehmenskultur im digitalen Zeitalter. Auf Seite 467 von "Wem gehört die Zukunft" steht: "Wir zahlen einfach jedem ein Grundeinkommen - dafür, dass er lebt. Viel mehr Menschen könnten etwas zur Gesellschaft beitragen, wenn sie sich keine Sorgen machen müssten, wie sie überhaupt über die Runden kommen."
Jaron Lanier hat das Grundeinkommen noch nicht ganz durchacht, meint aber, dass es für die sogenannte Dominanz von Sirenenservern wie Amazon und anderen Datenagglomerationen die beste Lösung sei, dass Kunden immer weiter kaufen können. Er selbst hat dazu noch keine abschließende Meinung.