Ich habe von Morton Rhue bereits "Die Welle" und "Boot Camp" gelesen, dementsprechend hatte ich hohe Erwartungen an das Buch.
Diese wurden leider etwas enttäuscht - " Über uns Stille" ist zwar kein schlechtes Buch, mir aber ein bisschen zu langweilig. Die Kapitel enden zwar immer mit einem Cliffhanger, was mir gut gefallen hat, aber insgesamt ist die Handlung leider nicht sehr überraschend und hat keine großen Hoch- oder Tiefpunkte - mir haben Stellen gefehlt, die mich absolut schocken/überraschen/gruseln etc. ( )

New York 1962: Ein Atomkrieg steht unmittelbar bevor und
Scotts Vater hat für die Familie einen Atombunker bauen
lassen. Als die Katastrophe eintritt, müssen die Plätze
gegen panische Nachbarn verteidigt werden. 2 Familien
gelingt jedoch der Einzug und so müssen sich 10 Menschen
den Platz für 4 teilen und 14 Tage ausharren. Bald ist
jegliche Scham überwunden und die Ressourcen werden knapp.
Die Zwangsgemeinschaft durchschreitet Abgründe menschlicher
Gesinnung. Egoismus gewinnt die Oberhand und Scotts Vater
kann nur mit Mühe eine Eskalation und den Ausschluss
schwacher oder farbiger Insassen verhindern. Ein zeitlich
verortetes Psychodrama von erschreckender Gegenwärtigkeit
und wie so oft bei Rhue eine Modellkonstruktion
menschlichen Verhaltens. Ein Thema, das in den
1980er-Jahren im Jugendbuchprogramm häufig anzutreffen war
und mit der neuen Nahostkrise und grassierendem Terrorismus
wieder an Aktualität gewonnen hat. Ein durchschnittlich
guter "Rhue", der nicht die Qualität von "Asphalt Tribe"
(BA 4/04) erreicht und ähnlich komplex wie "Fame Junkies"
(BA 4/10) erzählt ist. Mit Sicherheit begehrt.