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Not Me: Memoirs of a German Childhood

von Joachim C. Fest

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26111102,139 (3.95)Keine
Der jüngst im Alter von 79 Jahren verstorbene Fest, zuletzt mit einer Revision seines Speerbildes (BA 5/05) und einer sehr persönlichen Porträtsammlung (BA 2/05) hervorgetreten, gehört, u.a. als langjähriger Herausgeber der FAZ, zu den prägenden Persönlichkeiten des deutschen Geisteslebens der letzten Jahrzehnte. Seine Autobiografie, vom "Spiegel" plakativ zum Gegenentwurf zu den Grass'schen Zwiebelhäutungen (BA 10/06) stilisiert, ist als einer der großen Höhepunkte dieses Medienherbstes ein Pflichttitel für Öffentliche Bibliotheken. Anschaulich mit vielen Details ein Zeitbild malend, erzählt Fest in einer eleganten, Thomas-Mann-geschulten Sprache von einer Berliner Kindheit und Jugend in den finsteren Zeiten der NS-Diktatur. Fests Buch ist eine Hommage an seinen Vater, der 1933 als Schulrektor aus dem Staatsdienst entlassen wurde, und an ein im Vater verkörpertes Bildungsbürgertum, das, geprägt von Katholizismus, Preußentum und republikanischer Gesinnung, den Anfechtungen des Nationalsozialismus wie selbstverständlich widerstand und vor ihnen schützte. (2) (Engelbrecht Boese) Der am 11. September 2006 verstorbene Zeitgeschichtler des Jahrgangs 1926 gewährt in seiner Autobiografie Einblicke in seine Kindheit und Jugend. (Engelbrecht Boese)… (mehr)
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Der Sohn von Joachim Fest weigert sich heute gleich seinem Vater intolerante Gedanken in unsere Gesellschaft einzulassen. Man versteht nach diesem Buch, warum das so ist und wo er seine unbeugsame Haltung gegen diskriminierende, faschistische Haltungen her hat, aus welcher Ecke auch immer diese kommen mögen. Joachim Fest (JF) ist ein Kind der 33-45er Zeit, mit allen Anfechtungen, denen man damals durch etliche Zwangsmitgliedschaften und den Druck der Mitschüler, Lehrer, Gesellschaft etc. ausgesetzt war. Sein Vater wiederum erzieht die Kinder mit skeptischem, bürgerlichen, klaren Denken, er zeigt ihnen das Wunder des Guten auf, das in jedem selbst angelegt und täglich freigesetzt werden muss.

Hitlers Totalitarismus war eine Art Religion, die unmenschlichste Taten nach sich zog und gegen den sich der Vater von JF mit bürgerlicher Anständigkeit und humanistischer Bildung wehrte, auch wenn ihn das die Position als Schulleiter kosten sollte. Sich nie ganz gemein machen mit einer Ideologie, Weltanschauung, was auch immer, im Innersten skeptisch und menschlich bleiben, das waren die Maximen der JF-Familie und auch heute können diese Leitplanken weiter tragen als Hurra-Geschrei und seliges Retten der Welt.

Wir lesen bzw. hören im Alltag der Familie Fest mit und erleben die alltäglichen Sorgen und Streiche genauso wie Diskussionen über die Weltlage, Theologie und Philosophie. Letzten Endes sind es immer die gleichen Fragen, von Anbeginn der Welt, hier aber vor dem Hintergrund eines absolut Bösen, der eine Familie an ihre Grenzen bringt und doch nicht erreichen kann, dass ihre grundlegenden Werte verworfen werden.

Das Buch ist sehr spannend, nahegehend und einfühlsam geschrieben. Die Ausrede, man habe nichts gewusst, zumindest im aufgeklärten Bürgertum mit entsprechender Bildung kann sie nicht gegolten haben. Wir sind dabei, wenn im Namen der neuen Volksgemeinschaft erste Abschaffungen von Traditionen stattfinden und alles eingeebnet werden soll. Der Vater erkennt: Was in Deutschland nach oben gekommen war, mochte im finsteren Russland geschehen oder dem Balkan, aber nicht im gesetzesstrengen Deutschland. Zu allem Übel gab es wirklich gut aussehende Frauen, die dem Führer anhingen, sog. Nazisse, die in allem Ernst versicherten, der Führer sei von Gott gesandt! Die Zeit damals war voll von teilweise in dramatischer Verrücktheit verlaufender Lebenswege, berichtet JF.

In der Familie von JF wird über Bücher diskutiert, man rezensiert und berichtet sich darüber. Die Kinder leihen sich gute Bücher von anderen und spielen auf Atlanten die alten Seeschlachten nach, als Würfelspiel! Einer der JF-Freunde meinte, so verhielte sich auch die Wirklichkeit. Wir sind bei Gesprächen des Vaters dabei bzw. hören als JF mit, wenn dieser z.B. von Freunden darüber unterrichtet wird, wie gut bei den Nazis doch alles liefe, sie seien doch alle keine Unmenschen und auf den Ämtern liefe alles klarer und deutlicher, auch schneller als bisher.

Ich kann mir vorstellen, wie schwer es war, gegen die herrschende Meinung zu sein bzw. gegen die Verlockungen treuer Gefolgschaft auf eigene, bürgerliche Werte zu setzen, auch wenn diese zu unangenehmen Ergebnissen führten. Der innere Kompass der Familie Fest stand fest und die Mutter musste des öfteren einschreiten mit „Aber bitte, Hans“, wenn dieser sich mal wieder zu sehr über die Nazis aufregte bzw. damit den Kindern Angst und Schrecken einjagte.

Was die Jugend von damals mit der heutigen Zeit vergleichen lässt, ist eine durch und durch politisierte Zeit, in der jeder seine Meinungen hatte und über die aktuellen Entwicklungen sprach, aber doch die meisten dem gleichen Zeitgeist hinterher rannten, der von Kindern in Schulen das „Völkische Gebet“ ebenso forderte wie die BDM oder HJ-Mitgliedschaft, alle wurden mehr oder weniger vom Staat erzogen.

Umso wichtiger war in der JF-Familie eben doch jene Regeln, die unverbrüchlich und trocken weiter galten, z.B. bei Tisch nicht über Geld, Affären oder das aufgetragene Essen zu diskutieren. Diese Leitsätze richtigen Benehmens galten unvermindert weiter und wurden insbesondere von der Mutter durchgesetzt. Sie sagte über ihren Sohn: Frech sein darf er. Hier jedenfalls. Wir müssen ihm nur beibringen, wo die Grenzen sind. Draußen wird man ihm diese Grenzen, wenn er sie hier nicht begreift, früh genug zeigen.

JF bezeichnet die 33-45 Zeit als unbürgerlich, sein Vater meinte, es sei kein 1000-jähriges, sondern ein Reich, das über mindestens 5000 Jahre tief in den Urwald reiche! Dass es im Sinne von Nordkorea sozialistisch war, keinesfalls bürgerlich, würden es die Salonsozialisten glauben, die heute wieder einer Gleichmacherei das Wort reden, die damals realisiert war? Wohl kaum, haben sie doch vermeintliche Pressefreiheit, die allerdings nicht mehr ist als jene in Nordkorea. Und das Hurrageschrei deutscher Journalisten übertrifft das aus Pjöngjang oft deutlich.
  Clu98 | Feb 25, 2023 |
Ein großartiger Beweis dafür, dass mit etwas mehr Mut von etwas mehr Menschen die Nazis - vielleicht - hätten schneller beseitigt werden können. ( )
  udemokrit | Jun 19, 2008 |
Es ist gewiss nicht einfach, auch wenn man im Kriege auf der richtigen Seite gewesen ist, die eigenen Jugend- und Kindertage ohne ein besserwisserisches Pathos mit moralischem Zeigefinger zu beschreiben. Das gelingt Fest gut, obwohl der Titel "Ich nicht" anderes vermuten lässt. Das Aufwachsen mit der Heimlichkeit, das Berufsverbot des Vaters, die ersten Kontakte mit Oper und Literatur, all dies wird auf persönliche und nahegehende Weise geschildert. Wie ist es, als Kind im Berlin der 30-er Jahre aufzuwachsen, wenn die Eltern keine Hurra-Hiterlanhänger sind, und die verräterischen NS-Schargen überall lauern? Wem darf man trauen und wie kann man Kind sein in so einer Welt? Unvermeidlich natürlich auch die Schicksalsschläge in den Kriegsjahren: Trotz des jungendlichen Alters müssen auch die Jugendlichen noch mit an die Front (oder was davon noch übrig ist), damit noch sterben kann, was noch sterben muss. Es folgt die Zeit in der Gefangenschaft und die Heimkehr zur Familie. Am Schluss franst der Erzählfaden leider etwas aus. ( )
  Kaysbooks | Oct 1, 2007 |
Gleitet für mich zu sehr in die künstlerischen Vorlieben des Verfassers ab. Wen interessiert es, was für Autoren oder Komponisten er in seiner Jugendzeit bevorzugte ?
Interessant hingegen der Widerstand des Vaters gegen das System. ( )
  likos77 | May 6, 2011 |
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AutorennameRolleArt des AutorsWerk?Status
Fest, Joachim C.Hauptautoralle Ausgabenbestätigt
Arnold, HerbertVorwortCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Barneby, NickyGestaltungCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Bas Álvarez, BelénÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Chalmers, MartinÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Hansen, W.ÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Svendsen, WernerÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
Voyat, RaymondÜbersetzerCo-Autoreinige Ausgabenbestätigt
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Der jüngst im Alter von 79 Jahren verstorbene Fest, zuletzt mit einer Revision seines Speerbildes (BA 5/05) und einer sehr persönlichen Porträtsammlung (BA 2/05) hervorgetreten, gehört, u.a. als langjähriger Herausgeber der FAZ, zu den prägenden Persönlichkeiten des deutschen Geisteslebens der letzten Jahrzehnte. Seine Autobiografie, vom "Spiegel" plakativ zum Gegenentwurf zu den Grass'schen Zwiebelhäutungen (BA 10/06) stilisiert, ist als einer der großen Höhepunkte dieses Medienherbstes ein Pflichttitel für Öffentliche Bibliotheken. Anschaulich mit vielen Details ein Zeitbild malend, erzählt Fest in einer eleganten, Thomas-Mann-geschulten Sprache von einer Berliner Kindheit und Jugend in den finsteren Zeiten der NS-Diktatur. Fests Buch ist eine Hommage an seinen Vater, der 1933 als Schulrektor aus dem Staatsdienst entlassen wurde, und an ein im Vater verkörpertes Bildungsbürgertum, das, geprägt von Katholizismus, Preußentum und republikanischer Gesinnung, den Anfechtungen des Nationalsozialismus wie selbstverständlich widerstand und vor ihnen schützte. (2) (Engelbrecht Boese) Der am 11. September 2006 verstorbene Zeitgeschichtler des Jahrgangs 1926 gewährt in seiner Autobiografie Einblicke in seine Kindheit und Jugend. (Engelbrecht Boese)

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