Bereits im einleitenden Kapitel des zur Zeit der deutschen Besatzung in der nordslowenischen Provinz-Hauptstadt Maribor (Marburg) angesiedelten, fulminanten Romans von Dragor Jančar wird deutlich, daß hier keine Normalität verhandelt wird, als sich die Studentin Sonja bei einem slowenischen SS-Mann für ihren inhaftierten Freund einsetzt, was der Kollaborateur schamlos ausnutzt.
Und obwohl Valentin freikommt, ist dieser noch so jungen Beziehung in den Zeiten des Krieges – auch jenem der Partisanen, denen Valentin sich anschließt – keine Zukunft beschieden: zu verheerend sind die Auswirkungen des brutalen Besatzungs-Regimes sowie die zwischen Kollaboration & Widerstand zertörten zivilgesellschaftlichen Verhältnisse: kein Individuum bleibt unbeschädigt, selbst die letztlich siegreichen Partisanen werden - zuweilen – zu neuen Tätern.

Ein schlechter Autor hätte aus diesem Stoff einen Helden-Kitsch gemacht, ein mittelmäßiger einen deprimierenden Text, den man nicht lesen wollen würde. Dragor Jančar hingegen verwandelt diese zutiefst traurige Geschichte einer mißlingenden Liebe in beglückende & bewegende Literatur: ein kleines Meisterwerk & eine starke Empfehlung ( )