Nachdem ich erst vor einigen Tagen das Buch von Jeremias Thiel gelesen habe, ist das nun das zweite Buch innerhalb kurzer Zeit, in dem ein Autor seine Kindheit in Kaiserslautern schildert. Auch Christian Baron ist in Armut aufgewachsen, anders als bei Thiel kommt bei ihm allerdings noch körperliche Gewalt hinzu. Und anders als bei Thiel ist dieses Buch ein literarisches Werk, das Erlebnisse und Gedanken verdichtet und künstlerisch darstellt. Das Verhältnis zum mittlerweile verstorbenen gewalttätigen Vater wird hervorragend geschildert. Ich fand das Buch extrem packend. Und natürlich gerade auch im Vergleich zu der Geschichte von Thiel noch mal sehr eindrücklich. Kinderarmut ist ein Riesenproblem, ist es immer noch. Sie führt zu Abkapselung und Armut, sie führt zu mangelnder Zugehörigkeit. Und beide, Thiel und Baron, haben ihren Aufstieg durch Bildung geschafft. Und das bedeutet, dass Lehrkräfte extrem wichtig sind. Es wird auch deutlich, dass Bildungsaufstieg bedeutet die Bindung zur Ursprungsfamilie stark in Frage zu stellen. Die daraus resultierende Einsamkeit findet man auch hier. Ich finde das Buch großartig ( )