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Lädt ... Februar 33: Der Winter der Literaturvon Uwe Wittstock
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Melde dich bei LibraryThing an um herauszufinden, ob du dieses Buch mögen würdest. Keine aktuelle Diskussion zu diesem Buch. In "Februar 33" erzählt der Literaturredakteur und erfolgreiche Biograf Uwe Wittstock (zuletzt "Karl Marx", ID-A 20/18) von sechs Wochen, in denen in Deutschland alle Rechte und Institutionen der Weimarer Demokratie in einer rasend schnellen Entwicklung abgetragen wurden: von der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 bis zum 15. März 1933. Im Vordergrund stehen dabei deutsche Schriftsteller von Rang - von Alfred Döblin über Heinrich und Thomas Mann bis zu Carl Zuckmayer -, die von einem Tag zum anderen als "Feinde des deutschen Volkes" angeprangert und verfolgt wurden und die oft erst in letzter Minute ihren Häschern entkommen und sich ins Ausland absetzen konnten. Der "Tatsachenbericht" (Vorwort) überzeugt durch seine gründlichen Recherchen und vielen Zitate ebenso wie durch seine beachtlichen literarisch-erzählerischen Qualitäten. Der*die Leser*in wird in die Dramatik der Ereignisse geradezu hineingesogen, auch durch die plastische Figurenzeichnung und die Beschränkung der Erzählperspektive auf die handelnden Figuren. Breite Empfehlung, auf für Schulbibliotheken der Sek. II „Für die Zerstörung der Demokratie brauchten die Antidemokraten nicht länger als die Dauer eines guten Jahresurlaubs. Wer Ende Januar aus einem Rechtsstaat abreiste, kehrte vier Wochen später in eine Diktatur zurück.“ (Zitat Seite 273) Thema und Inhalt Dieses Buch handelt von diesem besonderen Schicksalsmonat Februar 1933, in dem sich die Zukunft Deutschlands und der Menschen entscheidet. Wie schon aus dem Titel zu ersehen, geht es in diesem Buch um die blühende kulturelle Vielfalt, die bis zu diesem Jahr 1933 in Deutschland anzutreffen war. Am Beispiel der Literatur schildert der Autor die Situation von bekannten Schriftstellern und Schriftstellerinnen, aber auch von Verlegern, Journalisten und mit diesem Kreis befreundeten Künstlern. Sie alle müssen Entscheidungen treffen, in manchen Fällen muss dies sehr schnell geschehen, da den ersten brennenden Büchern rasch auch Verhaftungen folgen. Umsetzung Das Buch beginnt mit dem Presseball in Berlin am 28. Januar 1933 und den zu diesem Zeitpunkt noch unterschiedlichen Meinungen zu der drohenden Gefahr durch die Machtübernahme der NSDAP. Zwei Tage später ist es Realität. Der Autor schildert die Ereignisse in Form eines Tatsachenberichts, jedem Tag ist ein eigenes Kapitel gewidmet, in dessen Mittelpunkt jeweils eine oder mehrere Persönlichkeiten stehen, deren Leben und Entscheidungen während dieser Tage fortlaufend dokumentiert werden. Jedes Kapitel endet mit kurzen täglichen Meldungen aus Tageszeitungen über Zusammenstöße zwischen den politischen Gruppierungen, Gewalttaten mit Toten. Es sind bekannte Schriftsteller und Künstler, die als Beispiele für die gesamte Situation in diesem Bericht auftreten, Namen wie Berthold Brecht, Thomas, Heinrich, Klaus und Erika Mann, Mascha Kaléko, Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin. Doch auch die Haltung der Akademie der Künste in Berlin ist ein Thema. Der Bericht endet mit Mittwoch, dem 15. März 1933. Es folgen insgesamt dreiunddreißig kurze Schilderungen, wie es im Leben der jeweiligen Persönlichkeiten weiterging. Dem Nachwort folgen eine Liste der verwendeten Literatur und ein Personenverzeichnis. Die genaue, ausführliche Recherche, die auch Briefe, Tagebücher und Aufzeichnungen umfasste, geben einen anschaulichen Einblick in diese Zeit, die Ungewissheit und Zweifel dieser Schicksalstage, die wachsende Angst, die Erkenntnis der drohenden Lebensgefahr, die Flucht oft im letzten Augenblick. Im Gegensatz dazu die Entscheidungen von Kulturschaffenden, sich mit den neuen Machthabern zu arrangieren. Fazit Ein sehr eindringliches, beklemmendes Buch, mit der packenden Intensität eines Tatsachenromans und der Spannung eines Kriminalromans. Zeige 3 von 3 keine Rezensionen | Rezension hinzufügen
Es ging rasend schnell. Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch f r die Schriftsteller in Deutschland alles entschied. Uwe Wittstock erzh?lt die Chronik eines angek ndigten und doch nicht f r mg?lich gehaltenen Todes. Von Tag zu Tag verfolgt er, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen Winter wich und sich das Netz f r Thomas Mann und Bertolt Brecht, f r Else Lasker-Sch ler, Alfred Db?lin und viele andere immer fester zuzog. Montag, 30. Januar. Joseph Roth will die Nachrichten, die der Tag bringen wird, nicht mehr in Berlin abwarten. Schon fr h morgens fh?rt er zum Bahnhof und nimmt den Zug nach Paris. Thomas Mann in M nchen derweil k mmert sich die kommenden zehn Tage kaum um Politik, daf r umso mehr um seinen Vortrag ber Richard Wagner. Immer ganz dicht an den Menschen, entfaltet Uwe Wittstock ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse unmittelbar nach Hitlers ?Machtergreifung , die auch f r die Literaten in Deutschland in die Katastrophe f hrten. Er vergegenwr?tigt die Atmosphr?e dieser Tage, die von Angst und Selbstt?schung unter den Schriftstellern, von Passivitt? bei den einen und Entschlossenheit bei den anderen gezeichnet ist. Wer schmiegt sich den neuen Machthabern an, wer muss um sein Leben f rchten und fliehen? Auf der Grundlage von teils unverf?fentlichtem Archivmaterial entsteht ein ungeheuer dichtes Bild einer ungeheuren Zeit. Keine Bibliotheksbeschreibungen gefunden. |
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)830.9Literature German and related languages German literature by more than one author, and in more than one form History, description, critical appraisal of works in more than one formKlassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Uwe Wittstock meint Ähnlichkeiten zum Heute erkennen zu können, im allgemeinen Vorfeld-Zustand: "Die wachsende Spaltung der Gesellschaft. Die Dauerempörung im Netz, die den Keil immer tiefer treibt." Die offene Frage wäre, wer diesen Keil verursacht hat und weiter befeuert. Ich sehe aber keine Gefahr eines nationalen Überschwangs mehr, gleichwohl befremdet mich die Kriegsbegeisterung der Grünen, die vor der letzten Wahl keinesfalls Kriegsgerät in Krisengebiete schicken wollten.
Falls überhaupt ist heute eine nach links und grün tendierende Stimmung vorhanden, die Schuldige im rechten Spektrum sucht, ohne noch Unterschiede zu machen. Die religiös aufgeladene Glaube an unsere Schuld am Klimawandel verheißt leider nichts Gutes. ( )