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Februar 33: Der Winter der Literatur

von Uwe Wittstock

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974281,975 (4.25)Keine
Es ging rasend schnell. Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch f r die Schriftsteller in Deutschland alles entschied. Uwe Wittstock erzh?lt die Chronik eines angek ndigten und doch nicht f r mg?lich gehaltenen Todes. Von Tag zu Tag verfolgt er, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen Winter wich und sich das Netz f r Thomas Mann und Bertolt Brecht, f r Else Lasker-Sch ler, Alfred Db?lin und viele andere immer fester zuzog. Montag, 30. Januar. Joseph Roth will die Nachrichten, die der Tag bringen wird, nicht mehr in Berlin abwarten. Schon fr h morgens fh?rt er zum Bahnhof und nimmt den Zug nach Paris. Thomas Mann in M nchen derweil k mmert sich die kommenden zehn Tage kaum um Politik, daf r umso mehr um seinen Vortrag ber Richard Wagner. Immer ganz dicht an den Menschen, entfaltet Uwe Wittstock ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse unmittelbar nach Hitlers ?Machtergreifung , die auch f r die Literaten in Deutschland in die Katastrophe f hrten. Er vergegenwr?tigt die Atmosphr?e dieser Tage, die von Angst und Selbstt?schung unter den Schriftstellern, von Passivitt? bei den einen und Entschlossenheit bei den anderen gezeichnet ist. Wer schmiegt sich den neuen Machthabern an, wer muss um sein Leben f rchten und fliehen? Auf der Grundlage von teils unverf?fentlichtem Archivmaterial entsteht ein ungeheuer dichtes Bild einer ungeheuren Zeit.… (mehr)
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Im Grunde unglaublich, wie schnell damals die Unterdrückung von missliebigen Autoren durchgesetzt wurde. Mit atemloser Spannung bin ich den Ausführungen gefolgt und habe die Vertreibungs-Zeit vor 90 Jahren als etwas erlebt, das man sich heute nicht mehr vorstellen kann. Die szenischen Schilderungen sind äußerst gelungen und vermitteln ein realistisches Bild, auch die unterschiedlichsten Verhaltensweisen, von sofortiger Abreise bis hin zum Glauben, man könne dagegen halten.

Uwe Wittstock meint Ähnlichkeiten zum Heute erkennen zu können, im allgemeinen Vorfeld-Zustand: "Die wachsende Spaltung der Gesellschaft. Die Dauerempörung im Netz, die den Keil immer tiefer treibt." Die offene Frage wäre, wer diesen Keil verursacht hat und weiter befeuert. Ich sehe aber keine Gefahr eines nationalen Überschwangs mehr, gleichwohl befremdet mich die Kriegsbegeisterung der Grünen, die vor der letzten Wahl keinesfalls Kriegsgerät in Krisengebiete schicken wollten.

Falls überhaupt ist heute eine nach links und grün tendierende Stimmung vorhanden, die Schuldige im rechten Spektrum sucht, ohne noch Unterschiede zu machen. Die religiös aufgeladene Glaube an unsere Schuld am Klimawandel verheißt leider nichts Gutes. ( )
  Clu98 | Mar 9, 2023 |
In "Februar 33" erzählt der Literaturredakteur und erfolgreiche Biograf Uwe Wittstock (zuletzt "Karl Marx", ID-A 20/18) von sechs Wochen, in denen in Deutschland alle Rechte und Institutionen der Weimarer Demokratie in einer rasend schnellen Entwicklung abgetragen wurden: von der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 bis zum 15. März 1933. Im Vordergrund stehen dabei deutsche Schriftsteller von Rang - von Alfred Döblin über Heinrich und Thomas Mann bis zu Carl Zuckmayer -, die von einem Tag zum anderen als "Feinde des deutschen Volkes" angeprangert und verfolgt wurden und die oft erst in letzter Minute ihren Häschern entkommen und sich ins Ausland absetzen konnten. Der "Tatsachenbericht" (Vorwort) überzeugt durch seine gründlichen Recherchen und vielen Zitate ebenso wie durch seine beachtlichen literarisch-erzählerischen Qualitäten. Der*die Leser*in wird in die Dramatik der Ereignisse geradezu hineingesogen, auch durch die plastische Figurenzeichnung und die Beschränkung der Erzählperspektive auf die handelnden Figuren. Breite Empfehlung, auf für Schulbibliotheken der Sek. II ( )
  Cornelia16 | Jun 19, 2022 |
„Für die Zerstörung der Demokratie brauchten die Antidemokraten nicht länger als die Dauer eines guten Jahresurlaubs. Wer Ende Januar aus einem Rechtsstaat abreiste, kehrte vier Wochen später in eine Diktatur zurück.“ (Zitat Seite 273)

Thema und Inhalt
Dieses Buch handelt von diesem besonderen Schicksalsmonat Februar 1933, in dem sich die Zukunft Deutschlands und der Menschen entscheidet. Wie schon aus dem Titel zu ersehen, geht es in diesem Buch um die blühende kulturelle Vielfalt, die bis zu diesem Jahr 1933 in Deutschland anzutreffen war. Am Beispiel der Literatur schildert der Autor die Situation von bekannten Schriftstellern und Schriftstellerinnen, aber auch von Verlegern, Journalisten und mit diesem Kreis befreundeten Künstlern. Sie alle müssen Entscheidungen treffen, in manchen Fällen muss dies sehr schnell geschehen, da den ersten brennenden Büchern rasch auch Verhaftungen folgen.

Umsetzung
Das Buch beginnt mit dem Presseball in Berlin am 28. Januar 1933 und den zu diesem Zeitpunkt noch unterschiedlichen Meinungen zu der drohenden Gefahr durch die Machtübernahme der NSDAP. Zwei Tage später ist es Realität. Der Autor schildert die Ereignisse in Form eines Tatsachenberichts, jedem Tag ist ein eigenes Kapitel gewidmet, in dessen Mittelpunkt jeweils eine oder mehrere Persönlichkeiten stehen, deren Leben und Entscheidungen während dieser Tage fortlaufend dokumentiert werden. Jedes Kapitel endet mit kurzen täglichen Meldungen aus Tageszeitungen über Zusammenstöße zwischen den politischen Gruppierungen, Gewalttaten mit Toten.
Es sind bekannte Schriftsteller und Künstler, die als Beispiele für die gesamte Situation in diesem Bericht auftreten, Namen wie Berthold Brecht, Thomas, Heinrich, Klaus und Erika Mann, Mascha Kaléko, Else Lasker-Schüler, Alfred Döblin. Doch auch die Haltung der Akademie der Künste in Berlin ist ein Thema.
Der Bericht endet mit Mittwoch, dem 15. März 1933. Es folgen insgesamt dreiunddreißig kurze Schilderungen, wie es im Leben der jeweiligen Persönlichkeiten weiterging. Dem Nachwort folgen eine Liste der verwendeten Literatur und ein Personenverzeichnis. Die genaue, ausführliche Recherche, die auch Briefe, Tagebücher und Aufzeichnungen umfasste, geben einen anschaulichen Einblick in diese Zeit, die Ungewissheit und Zweifel dieser Schicksalstage, die wachsende Angst, die Erkenntnis der drohenden Lebensgefahr, die Flucht oft im letzten Augenblick. Im Gegensatz dazu die Entscheidungen von Kulturschaffenden, sich mit den neuen Machthabern zu arrangieren.

Fazit
Ein sehr eindringliches, beklemmendes Buch, mit der packenden Intensität eines Tatsachenromans und der Spannung eines Kriminalromans. ( )
2 abstimmen Circlestonesbooks | Dec 3, 2021 |
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En mémoire de
Gerta Wittstock (1930-2020)
qui eut deux ans en février 1933.
Erste Worte
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Un pas au-dessus du gouffre
Le mois au cours duquel tout s'est décidé

On ne trouvera pas dans ces pages des histoires de héros, mais celles d'hommes et de femmes qui ont couru un danger extrême. [...]
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Literaturhinweise zu diesem Werk aus externen Quellen.

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Es ging rasend schnell. Der Februar 1933 war der Monat, in dem sich auch f r die Schriftsteller in Deutschland alles entschied. Uwe Wittstock erzh?lt die Chronik eines angek ndigten und doch nicht f r mg?lich gehaltenen Todes. Von Tag zu Tag verfolgt er, wie das glanzvolle literarische Leben der Weimarer Zeit in wenigen Wochen einem langen Winter wich und sich das Netz f r Thomas Mann und Bertolt Brecht, f r Else Lasker-Sch ler, Alfred Db?lin und viele andere immer fester zuzog. Montag, 30. Januar. Joseph Roth will die Nachrichten, die der Tag bringen wird, nicht mehr in Berlin abwarten. Schon fr h morgens fh?rt er zum Bahnhof und nimmt den Zug nach Paris. Thomas Mann in M nchen derweil k mmert sich die kommenden zehn Tage kaum um Politik, daf r umso mehr um seinen Vortrag ber Richard Wagner. Immer ganz dicht an den Menschen, entfaltet Uwe Wittstock ein Mosaik der bedrohlichen Ereignisse unmittelbar nach Hitlers ?Machtergreifung , die auch f r die Literaten in Deutschland in die Katastrophe f hrten. Er vergegenwr?tigt die Atmosphr?e dieser Tage, die von Angst und Selbstt?schung unter den Schriftstellern, von Passivitt? bei den einen und Entschlossenheit bei den anderen gezeichnet ist. Wer schmiegt sich den neuen Machthabern an, wer muss um sein Leben f rchten und fliehen? Auf der Grundlage von teils unverf?fentlichtem Archivmaterial entsteht ein ungeheuer dichtes Bild einer ungeheuren Zeit.

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