Inhaltsangabe:
Zwei Familien sind durch ein dunkles Geheimnis miteinander verbunden. Vor 500 Jahren betrog ein Sterling eine Northland, woraufhin die Frau ihren Liebhaber und seine Nachkommen dazu verfluchte, sich fortan bei Vollmond in Wölfe zu verwandeln. Nur ein Northland kann diesen Fluch brechen und Tristan Northland ist davon überzeugt, dass ihm diese Aufgabe zufällt. Benjamin Sterling hat sich mit seinem Schicksal abgefunden und genug Reichtum und Macht angesammelt, um seine Werwolfnatur vor der Welt zu verbergen, er würde jedoch alles geben, seinem Sohn die Folgen des Fluchs zu ersparen. Als Tristan anbietet, das alte Unrecht wieder gut zu machen, ist das eine unwiderstehlichen Versuchung – eine noch größere Versuchung ist allerdings Tristan selber, denn Benjamin und sein Wolf können sich in seiner Anwesenheit kaum beherrschen.

Persönliche Meinung:
Die Geschichte reitet ausgiebig und mit einigem Geschick auf dem Genre-Schlitten, die Charaktere sind jedoch kaum ausgereift, nicht in der Lage, die einfachsten Schlussfolgerungen zu treffen, und leiden unter dem „alle sind schwul"-Syndrom. Darüber hinaus fehlt dem Fluch als zentralem Plotelement der Biss und die Welt selber könnte interessant sein, wenn man zwischen Absicht und unsauberer Arbeit unterscheiden könnte.

Beispielhaft ist schon der Anfang der Geschichte. Sie beginnt im heutigen London und springt dann in einem Flashback zur New-York-Kolonie des Jahres 1562. Von der Erzählstruktur her lässt sich das nachvollziehen, von Inhalt nicht. Hudson ging erst 1609 im heutigen New York an Land und bis in die zweite Hälfte des 17. Jh. war New York eine holländische Kolonie. Entweder der Flashback ist über hundert Jahre zu früh datiert, sollte ursprünglich ebenfalls in London spielen, soll tatsächlich ein Hinweis auf eine Parallelwelt sein oder die Autorin hat schlicht und ergreifend schlampig recherchiert.

Die Existenz von Werwölfen und das Funktionieren von Magie werden vorausgesetzt, so als wäre das vergleichbar mit einem Gang zum Supermarkt. Vampire werden zwischen Tür und Angel und ohne Zusammenhang zur Story nebenbei erwähnt und trotzdem findet man weit und breit keine eigene Mythologie – geschweige denn eine Erklärung. Technisch gesehen ist das bestenfalls eine Abkürzung, um möglichst schnell zur m/m-Action überzugehen.

Wer sich an dem mit der heißen Nadel gestrickten Gerüst nicht stört, kann seinen Spaß mit dem Buch haben, denn von „Mates“ und „Claiming“ bis hin zur Bedeutung des Rudels für den Einzelnen sind alle Highlights des romantischen Werwolfromans enthalten. Die Geschichte ist besser als einige andere ihrer Art und je nachdem wonach man in diesem Genre sucht, eventuell ein Treffer.

Liebe und Triebe:
Liebesroman mit Werwolfklischee und von animalischen Trieben angehauchtem Sex. Wahre Liebe, „True Mates“, etc. ( )