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Lädt ... Erinnerungen. 1945 - 1953 (1965)von Konrad Adenauer
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Google Books — Lädt ... GenresMelvil Decimal System (DDC)943.0870924History and Geography Europe Germany and central Europe Historical periods of Germany Germany 1866- East And West 1945-1990 History, geographic treatment, biography BiographyKlassifikation der Library of Congress [LCC] (USA)BewertungDurchschnitt:
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Konrad Adenauer wurde zu Recht zum bedeutendsten Deutschen des letzten Jahrhunderts gekürt.
Sein Leben weist Höhen und Tiefen auf, die man heute fast kaum noch erfassen kann. Dem Aufstieg zum Bürgermeister von Köln folgt die Absetzung in 1933 und eine Verfolgung bis 1945, die ihn an den Rand des Menschenmöglichen bringt.
Diese Erinnerungen wurden nach seinem Rücktritt im hohen Alter von fast 90 Jahren geschrieben, mithilfe von Anneliese Poppinga, die als Sekretärin bei ihm begann und in der Folge ihr ganzes Leben Konrad Adenauer gewidmet hat. Ihre Erinnerungen sind ebenso lesenswert wie die von Konrad Adenauer, man spürt eine wie auch immer geartete gleiche Sprache, die gut verständlich und klar daherkommt. Konrad Adenauer hatte als Oberbürgermeister von Köln gelernt, mit unterschiedlichsten Menschen auszukommen und hat dabei diese Sprache kultiviert und später als Bundeskanzler weiter verfeinert. Wie kein anderer konnte er mit allen umgehen, vom Minister bis zum Hausmeister, seine Sprache wurde immer verstanden.
Dieses Buch beginnt mit einem Frontal-Angriff auf alle Historiker. Adenauer fragte einen berühmten Geschichtswissenschaftler, was denn die Aufgabe seiner Profession sei. Dieser meinte, dass man nur in die Vergangenheit schauen und so die Dinge in ihrem Ablauf erklären könne. Adenauer entgegnete ihm, dass ihm dies zu wenig sei. Er würde von einem Historiker verlangen, dass dieser auch mit Analogiebeschlüssen gewisse Vorhersagen für die Zukunft machen können müsse. Ich bin sicher, dass Adenauer genauso gedacht und vor allem gehandelt hat. Er war ein Historiker aus eigenem, bitterem Erleben und deshalb in der Lage, gewisse Vorhersagen bzw. Schlüsse für die Zukunft zu definieren - und entsprechend zu handeln.
Konrad Adenauer erwähnt zu Beginn die Situation in einem Gefängnis in Köln am Kriegsende. Dort wurde ihm unter anderem abends gesagt, dass er am nächsten Morgen erschossen werden wird. Man liest nicht so einfach darüber weg. Existenzielle Momente des Lebens prägen ganz entscheidend und bauen jene Reserven auf, die einen im Sturm des Lebens fest und entschlossen machen. Ebenso wenig wie sich Adenauer von einem Historiker etwas sagen ließ, war er christlich fest in seinen Urteilen und insgesamt ein Glücksgriff für Deutschland. Lobbyisten, Rattenfänger und Blender hatten bei ihm keine Chance.
Jeder, der wirklich wissen will wie die Bundesrepublik Deutschland nach dem Krieg entstand, sollte dieses wunderbare Buch-Vermächtnis von Konrad Adenauer studieren. Es liest sich leicht und eröffnet spannende, historische Zeitfenster bzw. die Vermutungen von Konrad Adenauer, die er insbesondere auch in der Versöhnung mit Frankreich mutig und entschlossen umgesetzt hat. Wenn jemand das Leben bis zur Neige ausgekostet hat, alle Höhen und Tiefen, gelitten, verfehmt wurde, wenn dieser Demut gelernt hat, nicht eine Spur korrupt ist, dann kann er die Größe Konrad Adenauers erreichen. ( )