Laura Freudenthaler

Fanny wächst in den 1930ern auf einem Bauernhof auf. Sie verliebt sich in einen sozialistischen Lehrer und wird zugleich vom Ortspfarrer angehimmelt. Doch Fanny, die "Königin" in Freudenthalers Roman, ist nicht vom Glück verfolgt. Ihr Leben ist geprägt von Verlusten und Gevatter Tod ist ständiger Begleiter der Hauptprotagonistin.

Freudenthalers Roman erzählt in nicht immer chronologisch aneinandergereihten Episoden das Leben der Hauptprotagonistin Fanny, welche ihre Verluste mit Verdrängunsmechanismen und emotionalem Rückzug zu kompensieren sucht. Die Autorin wählt für ihre in Rückblenden geschilderte Erzählung einen seltsam unaufgeregten, distanzierten Stil, der es dem Leser schwer macht, eine Verbindung zu Fanny zu finden und sich mit ihr zu identifizieren. Hinzu kommt, dass Fannys Leben in der Gesamtbetrachtung kaum tragischer erscheint, als es die Biographien abertausender ihrer Zeitgenossen sind. Der Tod ist Teil eines jeden Lebens und taugen die von Fanny erlebten Verluste sohin nicht als Erklärungsversuch für ihr sonderbares Verhalten und ihre Eigenarten. Freudenthalers Stil, unnötige Auslassungen und Verkürzungen und die etwas holprige, inkonsequente Erzählweise machen das Lesen trotz mancher sprachlicher Lichtblicke mühsam.… (mehr)