Erich FrommRezensionen
Autor von The Art of Loving
Rezensionen
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Heute sind in vielen Teilen der Erde hungrige Menschen vom Nichtverhungern auf dem Weg zum wenigstens etwas Haben, sie wollen es unbedingt, jene Kleinigkeiten des Konsums, die unsere Eltern und wir in den 60ern etc. so dringend brauchten. Alles wollten wir damals haben, um alle Sicherheit der Welt zu besitzen, ja, wir wollten sogar den Tod vergessen. Heute erkennen wir die Grenzen des Wachstums, um gleichzeitig jene Lebensweisen überdeutlich zu sehen, deren Reichtum langsam des Wahnsinns fette Beute wird.
Griechenland ist ein besonders deutliches Beispiel für eine Rückkehr des Feudalismus ebenso wie Russland oder andere extrem-kapitalistischen Staaten, die von einer Geldfettschicht ohnegleichen umstülpt sind, die dem Staat jene Grundlagen entziehen, die für ein gesundes Wachstum notwendig sind. Die Gier legt sich sauer auf alles und wird im (reichen, besitzenwollenden) Individuum bei Todesnähe zu einem schmelzend zähen Brei, der kaum aushaltbar scheint. Das Sein, die Kooperation, die Menschwerdung, Hilfe, Liebe und MItgefühl sind Auswege, die Fromm weise schon längst vorausgesehen hat.
Unsere Verkaufs- und Marketinggesellschaft wird dort immer lächerlicher, wo sie im Überschwang das Paradies errichten und sogar die Todsünden dafür nutzen möchte. Eine Religion, die denkende Menschen mit dem Irrsinn des täglichen Medienkonsum einfach nur noch ersticken will. Karl Rabeder und viele anderen gehen einen Weg, der für unsere westlichen Gesellschaften der einzig mögliche ist. Weil wir morgen den aufstrebenden Haben-Staaten Wege aus dem Dilemma des Konsums hin zum natürlichen Kreislauf, zum menschlichen Tun und gegenseitiger Hilfe weisen müssen.
Diese Abkehr von der Marketinggesellschaft hat bei uns schon längst begonnen und überall wachsen die Zeichen für Menschen, die einfach das sein wollen, was in natürlichen Kreisläufen für uns vorgesehen ist: vergängliche, soziale, mitfühlende, kooperierende Wesen.
2011