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Erich FrommRezensionen

Autor von The Art of Loving

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Rezensionen

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Ich habe vor kurzem das Buch von Karl Rabeder, Wer nichts hat, kann alles geben: Wie ich meine Reichtümer gegen den Sinn des Lebens eintauschte, gelesen und erkannte darin eine konsequente Umsetzung dieses Klassikers, der mich schon in den 80ern faszinierte. Erich Fromm hat 1976 die theoretischen Grundlagen dafür gelegt, den Gang vom Haben zum Sein, zur eigentlichen Menschwerdung zu erklären.

Heute sind in vielen Teilen der Erde hungrige Menschen vom Nichtverhungern auf dem Weg zum wenigstens etwas Haben, sie wollen es unbedingt, jene Kleinigkeiten des Konsums, die unsere Eltern und wir in den 60ern etc. so dringend brauchten. Alles wollten wir damals haben, um alle Sicherheit der Welt zu besitzen, ja, wir wollten sogar den Tod vergessen. Heute erkennen wir die Grenzen des Wachstums, um gleichzeitig jene Lebensweisen überdeutlich zu sehen, deren Reichtum langsam des Wahnsinns fette Beute wird.

Griechenland ist ein besonders deutliches Beispiel für eine Rückkehr des Feudalismus ebenso wie Russland oder andere extrem-kapitalistischen Staaten, die von einer Geldfettschicht ohnegleichen umstülpt sind, die dem Staat jene Grundlagen entziehen, die für ein gesundes Wachstum notwendig sind. Die Gier legt sich sauer auf alles und wird im (reichen, besitzenwollenden) Individuum bei Todesnähe zu einem schmelzend zähen Brei, der kaum aushaltbar scheint. Das Sein, die Kooperation, die Menschwerdung, Hilfe, Liebe und MItgefühl sind Auswege, die Fromm weise schon längst vorausgesehen hat.

Unsere Verkaufs- und Marketinggesellschaft wird dort immer lächerlicher, wo sie im Überschwang das Paradies errichten und sogar die Todsünden dafür nutzen möchte. Eine Religion, die denkende Menschen mit dem Irrsinn des täglichen Medienkonsum einfach nur noch ersticken will. Karl Rabeder und viele anderen gehen einen Weg, der für unsere westlichen Gesellschaften der einzig mögliche ist. Weil wir morgen den aufstrebenden Haben-Staaten Wege aus dem Dilemma des Konsums hin zum natürlichen Kreislauf, zum menschlichen Tun und gegenseitiger Hilfe weisen müssen.

Diese Abkehr von der Marketinggesellschaft hat bei uns schon längst begonnen und überall wachsen die Zeichen für Menschen, die einfach das sein wollen, was in natürlichen Kreisläufen für uns vorgesehen ist: vergängliche, soziale, mitfühlende, kooperierende Wesen.

2011
 
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Clu98 | 18 weitere Rezensionen | Apr 18, 2023 |
Ich schätze mal, ich habe es inzwischen zum dritten Mal gelesen und finde es kein Mal weniger wichtig, gut oder visionär und mich zugleich weniger gereift (wer mit dem Werk vertraut ist, kann das sofort daran erkennen, dass ich erwähnen musste, dass ich es mindestens drei Mal gelesen habe).
 
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iffland | 18 weitere Rezensionen | Mar 19, 2022 |
Die Ausgabe zum fünfzigjährigen Jubiläum des bahnbrechenden internationalen Bestsellers, der Millionen von Lesern gezeigt hat, wie sie ein reiches, produktives Leben führen können, indem sie ihre verborgenen Fähigkeiten zur Liebe entwickeln

Die meisten Menschen sind nicht in der Lage, auf der einzigen Ebene zu lieben, die wirklich zählt: Liebe, die sich aus Reife, Selbsterkenntnis und Mut zusammensetzt. Wie jede Kunst verlangt die Liebe Übung und Konzentration sowie echte Einsicht und Verständnis.

In seinem klassischen Werk Die Kunst des Liebens erforscht der renommierte Psychoanalytiker und Sozialphilosoph Erich Fromm die Liebe in all ihren Aspekten - nicht nur die romantische Liebe, die von falschen Vorstellungen und hohen Erwartungen durchdrungen ist, sondern auch die brüderliche Liebe, die erotische Liebe, die Selbstliebe, die Liebe Gottes und die Liebe der Eltern zu ihren Kindern.
 
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Fredo68 | 47 weitere Rezensionen | May 14, 2020 |
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