Soon Ok Lee

Von einer Musterkommunistin zur Gefangenen in der Hölle: Die Wächter behandelten uns wie Tiere.

Nordkorea ist korrupt durch und durch: von ganz oben bis in alle unteren Ebenen. Bestechungsgeschenke in einem Umfeld des Hungers sind an der Tagesordnung und wer nicht mitmacht, landet schnell in der Hölle. Soon Ok Lee (SOL) als Musterkommunistin kommt nach der Ablehnung einer Bestechung ins Gefängnis und dann in ein Arbeitslager. Unvorstellbare Folter, Menschen, die Menschen wie Tiere behandeln, dieses Buch ist ein Schock, ein so tiefer Schock, dass einem nahezu der Atem stehen bleibt.

Dass heute noch Kommunismus bzw. fehlgeleitete Diktatoren Menschen in brutaler Sklaverei halten, niemand kann das verstehen. Es ist eine Realität aus Absurdistan, alleine wenn man die Regeln im Arbeitslager vernimmt: 1. „Liebe die Autorität von Kim II Song und Kim Jong II von ganzem Herzen. Wenn Du etwas in dir findest, was gegen ihre Autorität geht, bekämpfe es bis zum Tod.“

Sklaven für den Export, Menschen, die vor ihren Aufsehern zu knien haben, die bei Problemen einfach erschossen werden und oft nicht mehr lebend aus diesen Arbeitslagern herauskommen. SOL erlebt alles und muss Dinge mit ansehen, die man nicht mehr vergessen kann. Sie verliert ihren Glauben an das kommunistische System sehr schnell und versucht, den mächtigen Hunger zu überleben, zu arbeiten bis zum Umfallen, mit aller Energie, die Menschen am Leben halten kann.

Viele Dinge konnte ich nicht glauben, eine Seite mit tiefen Schocks folgt auf die nächste. Menschen in korrupten Systemen und sozialistischen Ideologien degenerieren zu Sklaventreibern, die gnadenloser als sonstwo ihren eigenen Vorteil zum Überleben suchen und finden. Am Ende isst SOL sogar Lehm, ja, es machte satt und zerschmolz im Mund wie Schokolade!

Ich stelle mir vor, ich müsste die Neujahrsrede des Bundespräsidenten auswendig lernen, weil sie psychologisch nahrhaft sei und helfe, einen besseren Menschen aus mir zu machen! So war es aber in den Straflagern, einfach völlig absurd und brutal. Wer es nicht konnte, kam in die Strafzelle, eine besonders harte Folter, die viele nicht überlebten. An den christlichen Gott oder einen anderen zu glauben, gilt als schwere Sünde, da dies den Glauben an den geliebten Führer untergrabe. SOL sieht zu, wie gerade Christen unglaublich gequält und zu Tode gemartert werden, nie aber hörte sie von ihnen Anklagen oder Verrat.

SOL erkennt nach ihrer überraschenden Freilassung nach 6 Jahren, dass die Regierung einfach Skalven braucht, um billig für den Export produzieren zu können. Dazu werden falsche Anschuldigungen erhoben, Nichtigkeiten können zu Strafen führen.… (mehr)