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Werke von Fernando Molica

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Zunächst - laut Klappentext handelt es sich zwar um einen Krimi, aber auch wenn es ziemlich kriminell zugeht, hat das Buch mit einem "echten Krimi" wenig bis nichts gemeinsam.

Zur Handlung: eine revolutionäre Gruppe möchte aus einer Favela heraus die Revolution in Brasilien starten. Nachdem ein Prediger aus der Favela Mirandao in einem Interview geäußert hatte, dass die Bevölkerung bewaffnet und eine Revolution nur noch eine Frage der Zeit sei, sieht die Gruppe ihre Stunde für gekommen. Allerdings gab es da ein Missverständnis, was die Zeitschiene betrifft - denn der Prediger war von Jahren ausgegangen und wollte lediglich auf dringliche Verbesserungen drängen. Er lässt sich aber doch überzeugen, der Gruppe beizutreten und den Kontakt zu Marra, dem "Herrn der Favela" - dem Drogenboss im Viertel - herzustellen und diesen zu überzeugen, bei der Revolution mitzumachen. Mit Schutzgelderpressungen von den ansässigen Händlern und Fabrikanten wird Geld für die Verbesserung der Situation in der Favela eingenommen, die Bevölkerung wird in Kursen über politische Bildung auf die Revolution eingestimmt - doch die ursprünglichen Revolutionäre bleiben als "reiche Weiße" Außenseiter die misstrauisch beäugt werden....und Marra sieht in der Revolution lediglich die Chance, seinen Machtbereich zu erweitern und seine Einnahmen zu vergrößern. Doch der größte Fehler: als im Viertel die Verbrechensrate gegen Null geht und die wenigen Übergriffe nicht an die Polizei gemeldet werden, sinken die Einnahmen der privaten Schutztruppe des örtlichen Polizeichefs...und das kann der nicht akzeptieren.

Meine Meinung: ein sehr lesenswertes und interessantes Buch, auch wenn es etwas dauert, bis man die verschiedenen Handlungsstränge überblickt und in Zusammenhang bringen kann. Der Autor ist selbst in Rio geboren und in einigen der Viertel, über die er schreibt, aufgewachsen. Und so vielschichtig, wie die sozialen Verhältnisse, die Einstellungen und Lebensweise dargestellt werden, kann man es wohl auch nur, wenn man die Menschen, über die man schreibt, sehr genau kennt. Lesenswert ist auch das Interview am Ende des Buches, in dem der Autor noch einige Dinge erläutert. Ich war zwar anfangs etwas skeptisch und enttäuscht als ich merkte, dass es kein Krimi ist - aber die Enttäuschung ist sehr schnell in gefesseltes Lesen umgeschlagen ;-)
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Isfet | Aug 30, 2011 |

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