Autorenbild.
5+ Werke 344 Mitglieder 21 Rezensionen

Über den Autor

Beinhaltet die Namen: Olga Grjasnova, Olga Grjasnowa,

Werke von Olga Grjasnowa

Zugehörige Werke

Getagged

Wissenswertes

Gebräuchlichste Namensform
Grjasnowa, Olga
Geburtstag
1984-11-14
Geschlecht
female
Nationalität
Deutschland
Geburtsort
Baku, Aserbaidschanische SSR, UdSSR
Wohnorte
Berlin, Deutschland
Berufe
Schriftstellerin
Preise und Auszeichnungen
Adelbert-von-Chamisso-Preis Förderpreis (2015)
Anna-Seghers-Preis (2012)
Kurzbiographie
Olga Grjasnowa (1984) werd geboren in Azerbeidzjan. Op haar twaalfde emigreerde ze met haar familie naar Duitsland. Ze studeerde Literarisches Schreiben aan het Deutsches Literaturinstitut Leipzig en danswetenschappen aan de FU Berlijn. Haar zeer succesvolle debuutroman, Der Russe ist einer, der Birken liebt (2012, Een Rus is iemand die van berken houdt), werd bekroond met diverse literaire prijzen. Haar meest recente roman, Die juristische Unschärfe einer Ehe (2014) werd al snel naar het Nederlands vertaald: De juridische schimmigheden van een huwelijk verscheen bij De Bezige Bij.

Mitglieder

Rezensionen

Das Buch zeigt das Leben der Migrantin Mascha. Im ersten Teil lebt sie mit ihrem Freund Elias in Frankfurt, im zweiten Teil arbeitet Mascha in Tel Aviv. Was gut dargestellt wird, ist das Thema der Zugehörigkeit, der die man selbst empfindet und der, die einem zugeschrieben wird. Mascha ist Jüdin, ihre größte Liebe ist ein Muslim, sie hat Freunde verschiedenster Herkünfte. Starke Szenen hat das Buch immer dann, wenn es wichtiger ist, woher jemand vermeintlich kommt, als wer er ist; wenn Maschas Freund Cem als Kanake beschimpft wird, wenn sie in Israel als Deutsche verachtet wird. Dahingehend, also in der Verhandlung von Zugehörigkeit und Identität, ist das Buch höchst interessant und wichtig.
Weniger gelungen finde ich es als Roman, die Geschichte, die erzählt wird, ist mir zu episodenhaft und zu wenig stringent oder spannend.
… (mehr)
½
 
Gekennzeichnet
Wassilissa | 6 weitere Rezensionen | Jun 26, 2021 |
Ein Roman wie eine furchtbar lange Kurzgeschichte

http://literaturundfeuilleton.wordpress.com/2014/09/23/ein-roman-wie-eine-furcht...

Die juristische Unschärfe einer Ehe führt den Leser tief ins Hinterland des Kaukasus und wohl möglich genauso tief in die „russische Seele“ – was auch immer das sein mag. Olga Grjasnowas zweiter Roman changiert zwischen Stereotypen, Vorurteilen, privaten Missverständnissen und Völkerunverständigung.

von ANNA-LENA THIEL

Grjasnowas Erzählung ist an der Schwelle zwischen Ost und West angesiedelt – nicht nur durch ihre hauptsächlichen Handlungsorte, Berlin und Baku, sondern vor allem durch ihre Protagonisten. Die Eheleute Leyla und Altay sind noch nicht lange in Berlin. Sie sind nicht nur in die deutsche Hauptstadt gekommen, um hier unter besseren Bedingungen arbeiten zu können; Altay ist ein hart arbeitender Arzt, Leyla hingegen für eine Ballerina schon fast ein wenig zu alt. Sie erhoffen sich hier, freier leben zu können. Beide Partner sind bisexuell und führen eine offene Ehe, ein Lebenswandel, der in ihrer osteuropäischen Heimat nicht geduldet würde. Jonoun ist ebenfalls neu in Berlin, die amerikanisch-israelische Kunststudentin schlägt sich mit Kellnern durch. Eines Abends trifft sie dabei Leyla und fühlt sich sofort unvergleichlich angezogen von der wunderschönen und geheimnisvollen Frau – ein Novum für Jonouns Libido.
Doch die mögliche sexuelle Krise ist schnell abgewendet und Leyla und Jonoun landen nicht nur im Bett, aus Geldnöten zieht Jonoun auch noch zu dem Ehepaar – zum Missmut Altays, der die unordentliche und chaotische Kunststudentin nur bedingt leiden kann.
Der erste Teil des Romans entwickelt sich so zu einer Art Großstadtportrait mit drei Charakteren. Der gestresste Mann und die beiden Frauen leben miteinander und nebeneinander, durchreden und durchzechen die Nächte und kommen sich dabei irgendwie doch kein Stück näher.
Der zweite Teil des Romans ist eine Mischung aus Road Trip durch den Kaukasus. Leyla und Jonoun sind im Porsche von Leylas Papa unterwegs, und Problematisierung des schwulen Lebens in Baku, denn dorthin hatte der – zunächst einsame – Aufbruch Leylas das Trio geführt.

Ein Roman zwischen Wollen und Können

Gerade in Hinblick auf die politische Situation Russlands und die noch nicht beendete Krimkrise muss einem Roman, der Korruption, Justizwillkür und Hegemonie in Osteuropa thematisiert, Aufmerksamkeit geschenkt werden. Gerade, wenn man sich damit – zugegebener Maßen – nicht besonders gut auskennt, ja zum Verfolgen der Autotour der beiden Protagonistinnen sogar eine Karte zurate ziehen muss, kann das extrem lehrreich sein. Doch leider wird die Bedrohlichkeit und teilweise Unvorstellbarkeit der geschilderten Zustände durch die Scherenschnitt-Charaktere derart relativiert und sogar banalisiert, dass das Interesse an den Hintergründen schnell verblasst. Denn natürlich hat Leyla, die russische Ballerina aus einer Oligarchenfamilie, im Bolchoi-Internat gelernt und natürlich hat Jonoun, die ihre Kindheit behütet in Israel verbracht hat, kaum an einem us-amerikanischen College angekommen, ihren viel älteren Professor geheiratet und von den Nebenfiguren, die aus dem Kasperle-Theater wirken soll hier gar nicht angefangen werden.
In den Mix hineingeworfen werden noch wehmütige bis traumatische Erinnerungen an die ersten Lieben, ein unreflektierter Nazi-Nachkomme, eine ebenso unreflektierte Vergewaltigung und ein bunter Strauß psychischer Probleme, die ebenfalls einfach so stehen gelassen werden. Und was das alles mit der „juristischen“ Seite einer Ehe oder irgendetwas anderem zu tun haben soll, erschließt sich bis zum Schluss nicht.
Irgendwann hat man im Deutschunterricht mal gelernt, dass das, was eine Kurzgeschichte ausmacht, neben der fehlenden Exposition und dem fehlenden Schluss die Wahl des Ausschnitts ist. Der Ausschnitt, der ein Menschenleben unwiderruflich verändert, ein Ereignis, das wie ein heißes Messer ins Schicksal eindringt. Es steht zu vermuten, dass Olga Grjasnowa so etwas in der Art angestrebt haben mag, als sie ihren Roman plante und daher ihre Erzählung relativ abrupt anfangen und enden lässt. Der für eine Kurzgeschichte verhältnismäßig lange Mittelteil versucht so viele lebensverändernde Momente einzufangen, dass der Leser am Ende beinahe ein Schleudertrauma davon trägt – es ist einem nur leider nicht ganz klar, wovon eigentlich. Während des Lesens war man nicht aktiv gelangweilt und nur stellenweise von der Klischeehaftigkeit des ganzen abgestoßen („Der Weg war lang und führte durch üppige Landstriche, vorbei an Landhäusern, deren Gärten und Zäune nach russischen Literaturklassikern rochen“ – sofern hier nicht mit Büchern gedüngt oder gemauert worden ist, macht das noch nicht mal Sinn!). Aber letzten Endes zählt Die juristische Unschärfe einer Ehe wohl eher zu den Büchern, die man nach dem Zuschlagen schnell wieder vergisst.

Olga Grjasnowa: Die juristische Unschärfe einer Ehe
Hanser Literaturverlag, 265 Seiten
Preis: 19,90 Euro
ISBN: 978-3-446-24598-3
… (mehr)
 
Gekennzeichnet
tigerelfe | 1 weitere Rezension | Dec 30, 2014 |
Eine Dreiecksgeschichte zwischen den verheirateten und homoxexuellen Leyla und Altay aus Aserbaidschan und der Amerikanerin Jonoun. Eine Reise durch die sexuelle Freiheit in Berlin (im ersten Teil) sowie durch das machtzentrierte, korrupte und konservative Baku bzw. Aserbaidschan (im zweiten Teil). Eine Reise ohne Ziel und ohne Ankunft aber mit vielen kleinen Zwischenstationen, wo sich immer wieder Bemerkenswertes tut. Grjasnowa, 1986 geboren, fängt hier wohl ein Bild ihrer Generation ein, das sie facettenreich und gleichzeitig ungeschminkt nachzeichnet. Alles scheint hier möglich und gleichzeitig nichts erreichbar. Die Sprache ist direkt, manchmal sogar rüde. Wie das Erzählte legt sie den Finger auf offene Wunden und bohrt dort nach, wo es ohnehin schon weh tut (so wie es die Ballerina Leyla gewohnt ist). Und ganz nebenbei erfährt der Leser auch etwas über ein Land, das für uns Mitteleuropäer ebenso sagenumworben wie weit weg erscheint. Alles in allem ein wirklich guter Roman einer vielversprechenden Autorin.… (mehr)
 
Gekennzeichnet
koanmi | 1 weitere Rezension | Nov 30, 2014 |
Die junge Mascha, aus Aserbaidschan geflüchtet und in Deutschland als Dolmetscherin ausgebildet, verliert ihren Freund nach einem tragischen Unfall. Der Verlust treibt sie in die Ferne, nach Israel, wo sie auf der Suche nach Heimat und Liebe, landet.
 
Gekennzeichnet
tsoj | 6 weitere Rezensionen | Jun 23, 2012 |

Listen

Auszeichnungen

Dir gefällt vielleicht auch

Nahestehende Autoren

Pierre Deshusses Translator
Svante Weyler Translator
Eva Bacon Translator
Joëlle Feijen Translator
Katy Derbyshire Translator
Janneke Panders Translator
Aino Roscher Translator

Statistikseite

Werke
5
Auch von
1
Mitglieder
344
Beliebtheit
#69,365
Bewertung
½ 3.7
Rezensionen
21
ISBNs
40
Sprachen
6

Diagramme & Grafiken