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(Vorwort): Wir leben in einer Zeit großer Veränderungen und epochaler Umwälzungen. Die Menschheit darf hoffen, daß der Ost-West-Konflikt, jahrzehntelang Mittelpunkt politischen Handelns, einer friedlichen Lösung entgegengeht. Der bisher "real existierende Sozialismus" verliert neben der Macht auch seine ideologische Basis, weil der Marxismus seine Überzeugungs- und Bindekraft eingebüßt hat. Der Antifaschismus, jahrzehntelang von größter Bedeutung für den Sozialismus gleich welcher Erscheinungsform, bleibt vom Lauf der Dinge nicht unberührt. Stets hatte der Antifaschismus ein Doppelgesicht. Auf der einen Seite diente er der Legitimation sozialistischer Systeme, weil jede politische Ordnung, in der es private Verfügungsgewalt über Produktionsmittel gab, als potentiell faschistisch galt. Stets wurde die Gefahr gesehen, daß die "Kapitalisten" in Notzeiten zum Hilfsmittel einer "faschistischen" Diktatur greifen könnten, um ihre bedrohte ökonomische Herrschaft und gesellschaftliche Position zu sichern. Eine über den engeren Kreis der Sozialisten hinaus wirksame Schlagkraft bekam der Antifaschismus durch seine moralische Komponente. Viele, die nicht mit dem Sozialismus oder Kommunismus kooperiert hätten, waren auf der Basis des Antifaschismus zur Zusammenarbeit bereit, galt es doch, Krieg, Unterdrückung, Rassismus, Imperialismus, straffe Staatsdisziplin und was sonst alles noch als "faschistisch" galt, abzuwehren. Seine Wirkung gewann der Antifaschismus aus der Tatsache, daß nach 1945 niemand "Faschist" sein mochte. Deswegen war und ist dieser Kampfbegriff so hervorragend geeignet, politische Gegner in eine Defensivposition zu drängen, aus der nur schwer herauszukommen war. Die Annahme, mit dem Zusammenbruch des Sozialismus in seiner "real existierenden" Form sei auch der Antifaschismus erledigt, ist irrig. Im Gegenteil: Der Antifaschismus hat zusätzliche, größere Bedeutung gewonnen, weil er als Sozialismusersatz dient. Der wissenschaftliche Sozialismus ist erledigt, als unbestimmte Sucht nach besseren Verhältnissen als es die real Existierenden sind, behält er seine utopische Bedeutung. Da aber die Verhältnisse nicht leicht zu ändern sind, ist der Antifaschismus hervorragend geeignet, Gewalttätigkeiten bis hin zum offenen Terrorismus (pseudo-) moralisch zu legitimieren. Jede Lumpentat wird geadelt, wenn sie antifaschistisch und antiimperialistisch geschminkt auftritt. So verdeckt auch der Terrorismus seine kriminelle Verwerflichkeit mit einer antifaschistischen Fassade und steht scheinbar gerechtfertigt da: Dient doch die Gewalt dem heren Ziel einer angeblich besseren Gesellschaft, für die zunächst einmal das regierende Schlechte zerschlagen werden muß. Die Politikwissenschaft betrachtet sich traditionell als ideologiekritisch. Diesen Anspruch löst die vorliegende Arbeit von Bernhard Rabert ein: Sie demaskiert und hinterfragt den Antifa-schismus und entlarvt ihn als bloße Rechtfertigung des Terrorismus. Im Gegensatz zum zusammengebrochenen "wissenschaftlichen" Sozialismus handelt es sich bei den ideologischen Rechtfertigungsversuchen der Terroristen nicht um eine Ideologie im Sinne eines geschlossenen geistigen Gebildes. Weil der Sozialismus ein Vakuum hinterläßt, wird der Antifaschismus als Überbrückungsideologie bleiben und seine Wirkung gerade durch die gefühlsmäßige Argumentation behalten. Bernhard Rabert macht deutlich, daß es sich bei den terroristischen Ideologen um fehlangepaßte Intellektuelle und zwar meistens geistes- und sozialwissenschaft-licher Richtung handelt. Mit dem Terrorismus wird die Menschheit noch lange leben müssen. Die erste terroris-tische Welle des 19. Jahrhunderts hat gelehrt, daß es sich hierbei um eine Reaktion aktivistischer, intellektueller Kreise handelt, die durch soziale und geistige Wandlungen und Umwertungen irritiert sind. Wenn es auch für die soziale und politische Lösung des Problems kein Rezept gibt, so kann doch die (pseudo-) moralische Rechtfertigung des Terrorismus als Vorwand entlarvt und damit weitgehend wirkungslos gemacht und in ihrer Überzeugungskraft erschüttert werden. Das geschieht in dieser Arbeit, die damit einen beachtenswerten Beitrag zur Politischen Bildung leistet. (Bonn, September 1991 - Prof. Dr. Hans-Helmuth Knütter)… (mehr)
 
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Aficionado | Jan 28, 2020 |

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