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Daniel Schreiber (1) (1977–)

Autor von Allein

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5 Werke 170 Mitglieder 11 Rezensionen

Werke von Daniel Schreiber

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Wissenswertes

Gebräuchlichste Namensform
Daniel Schreiber
Geburtstag
1977
Geschlecht
male
Wohnorte
New York
Berlin, Deutschland

Mitglieder

Rezensionen

Das Buch hat mich nicht gepackt. Natürlich gibt es auch in meinem Leben Anlass für Trauer, Hilfe oder Trost fand ich in dem Buch nicht. Venedig sagt mir gar nichts, war zwar noch nie da, es zieht mich aber auch nichts hin. Trotzdem ist mir der Autor ans Herz gewachsen und wenn er weiter schreibt, wird es nicht mein letztes Buch von ihm gewesen sein.
 
Gekennzeichnet
Patkue | Dec 29, 2023 |
A cup of kindness von Emmylou Harris ist eines meiner Lieblingslieder:

You gave yourself up to the mystery
And sailed the oceans looking for
The secret of the key
To unlock a truth that you may never find
For it was a cup of kindness all the time.

Daniel Schreiber vermittelt mit seinen Gedanken diese Tasse Güte und Freundlichkeit, aus der wir alle trinken und genießen sollten. "Es ist nicht schwer, freundlich zu sein. In der Regel ist es eine der ersten intuitiven Reaktionen, die wir in einer Begegnung mit anderen Menschen haben."

Tatsächlich aber lesen wir auf X und vielen anderen sozialen Medien eher negative Bemerkungen und Beleidigungen, und meinen zudem, anderen gegenüber krass ehrlich sein zu müssen. Das Gegenteil aber ist seit Jahrhunderten bewährt und gut: Rücksichtnahme, Liebe und Mitgefühl, sich in andere hineinversetzen lohnt mehr als vieles andere.

Götz Werner, der Gründer der dm Drogerie Märkte und Antroposoph, hat seinen Mitarbeitern das Schauspielern beigebracht, ihnen Rollen zum Spielen gegeben, damit sie sich in ihre Kunden hinein-denken, mitfühlen konnten. Darum geht es im Menschlichen ganz generell. Jeder erzählt eher von sich, statt den anderen aufzunehmen, ihn in sich verstehen zu wollen.

Dafür plädiert der Autor vor allem im Hinblick auf alle Einsamen und sich schuldig Fühlenden, die umso mehr diese Nahrung von außen, von anderen benötigen. Er zeigt es ehrlich an seinem eigenen Erleben und plädiert durchaus für das Leben allein. Es treten dann ganz andere Herausforderungen an einen heran, sie lassen tiefer erleben, machen empfindlicher und mitfühlender. Darum geht es in diesem Buch.

Interessant dabei ist, dass Schreiber nicht für einen alles heilenden Freundschaftsbegriff und schon gar nicht dafür plädiert, im anderen 1:1 aufzugehen. Für ihn war der identifikatorische Gleichklang selten ein Indikator, wie lange eine Freundschaft hielt. Der Rausch des Doppelgängers muss verfliegen, um langfristig jenes Verhältnis zu erreichen, in dem Ungleiches und Nicht-Einer-Meinung sein wirklich bereichern. Auch das Kontra gehört zu einer Freundschaft.

Für mich ist es am besten, wenn Freundschaften nicht durch sexuelle Bezüge gestört werden. Weil der Autor es benutzt: die Welt der Freundschaften sei bisher heterosozial definiert worden. Das mag sein. Ich hatte als männlicher Frauenliebhaber in meiner Jugend negative Bedrängungen durch gleichgeschlechtliche Personen, die mir den Zugang für den Bereich des Nicht-Heterosozialen für immer verstellt haben.

Mich berührt diese Welt in ihrer zu großen Zurschaustellung und Offensichtlichkeit eher negativ und verschließt Optionen für Freundschaft, obwohl ich viele schwule Mitarbeiter/Kollegen hatte und immer gut mit ihnen auskam. Aber ich gebe es zu: die Wahrnehmung einer Person ohne die erotische Komponenten ist möglicherweise ein hehres Ziel mit der Unmöglichkeit einer Realisierung.

Das vom Autor Beschriebene über Widerspruchsmöglichkeiten innerhalb einer echten Freundschaft lässt sich heute auch auf die Beziehungen unter allen Menschen übertragen. Ich habe selbst erlebt, dass man Religionen nicht mehr kritisieren darf, heute speziell die dritte monotheistische. Gerade dort ergibt sich eine aus den Grundlagenwerken herrührende Verachtung und Herabwürdigung von Homosexuellen und allen, die diesem Glauben nicht angehören. Hier hat mir allerdings dieses Buch weitergeholfen: "Als Linker gegen Islamismus - Ein schwuler Lehrer zeigt Courage: HJB-Fakten", von Daniel Krause.

Mit dem Buch von Daniel Schreiber habe ich mich gerne unterhalten und hatte viele Fragen. Einige wurde beantwortet, andere nicht. Mehr kann ich von einem Buch nicht verlangen, die Gedanken waren anregend und weiter führend, höchst spannend.
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Gekennzeichnet
Clu98 | 3 weitere Rezensionen | Nov 6, 2023 |
Wunderbare Gedanken über das Zuhause sein. Hier geht es nicht um Einrichtungsschnickschnack, sondern um die Frage, was für uns ein Zukause ist und wie wir es finden können.
 
Gekennzeichnet
Patkue | 1 weitere Rezension | Dec 24, 2021 |
Im normalen Leben spürt man es kaum, dass man alleine ist und sich einsam fühlt, doch in dieser Zeit der Pandemie hat sich vieles verändert. Zuerst war man verunsichert und hielt Distanz, dann wurde sie seitens der Politik verordnet und der Lockdown hat uns gezwungen zu Hause zu bleiben und die Kontakte auf ein Minimum zu beschränken. Doch was macht das mit einem Menschen?
Der Autor Daniel Schreiber erzählt in diesem Buch von seinen eigenen Erfahrungen. Dabei greift er auch immer wieder auf theoretische Abhandlungen zurück. Das fand ich manchmal etwas schwierig zu lesen. Ich habe also Zeit gebraucht, um mich mit diesem Buch zu beschäftigen, das mit 160 Seiten gar nicht einmal so umfangreich ist.
Die Entscheidung alleine zu leben, wird meist nicht bewusst gefällt, sondern ergibt sich durch die Lebensumstände. Es kann also durchaus sein, dass es einem gefällt, auf niemanden Rücksicht nehmen zu müssen und sein Leben fr3ei zu gestalten. Aber es wird auch immer wieder Momente geben, in denen man sich nach Liebe und Gemeinsamkeit sehnt. Nicht immer können Freunde einem das geben, was man sich erwünscht.
Während der Pandemie hat man viel stärker verspürt, wie einem das Zusammensein mit anderen Menschen fehlt. Je länger diese Phase dauert, umso schwieriger ist, sich wieder hinaus in die Welt zu wagen.
Der Autor hat versucht sich selbst zu therapieren, aber auch Hilfe in Anspruch genommen. Jeder erlebt wohl das Alleinsein und die Einsamkeit anders. Schreiber will nicht den einen Weg aufzeigen, sondern sich mit dem Thema auseinandersetzen.
Das Buch ist interessant und stimmt nachdenklich.
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Gekennzeichnet
buecherwurm1310 | 3 weitere Rezensionen | Nov 26, 2021 |

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